Die Dominanz des Dollars und die Schulden der USA gehen Hand in Hand. Solange viele Länder und Investoren den US-Dollar benötigen, lassen sich die Schulden gut finanzieren. Gleichzeitig ist der Schuldenberg jedoch – zusätzlich befeuert durch die Corona-Pandemie – immens gewachsen. Eine Strategie der USA verläuft über sogenannte Stablecoins. Zu diesem Thema findest du einen Beitrag in den Artikelempfehlungen. Eine weitere Strategie, nämlich Bitcoin-Staatsanleihen, die sogenannten BitBonds, betrachten wir im folgenden Artikel.
Bitcoin-Reserve von Trump: Wie „BitBonds“ den Kauf von Bitcoin (BTC) finanzieren und die Staatsverschuldung reduzieren könnten
Magali – 2. April 2025
Am 6. März 2025 unterzeichnete Präsident Donald Trump eine Executive Order [Präsidentenerlass], die die Einrichtung einer strategischen Bitcoin-Reserve für die Vereinigten Staaten vorsieht. Diese Reserve wird zunächst aus den durch die Strafverfolgungsbehörden beschlagnahmten Bitcoin (etwa 103.500 Bitcoin) [aktueller Wert in Euro] bestehen. Finanzminister Scott Bessent und Handelsminister Howard Lutnick wurden von Trump damit beauftragt, „haushaltsneutrale Strategien“ zu entwickeln, um weitere Bitcoin zu erwerben.
In einer kürzlich veröffentlichten Studie schlägt der Thinktank [Denkfabrik] Bitcoin Policy Institute (BPI) [Institut für Bitcoin-Politik] eine Lösung vor, die den Kauf weiterer Bitcoin finanzieren und zugleich die US-Staatsverschuldung senken könnte. Diese durch Bitcoin verbesserten Staatsanleihen werden „BitBonds“ genannt. Erläuterungen.
Die wichtigsten Punkte des Artikels:
- Präsident Donald Trump hat eine Executive Order unterzeichnet, um eine strategische Bitcoin-Reserve für die Vereinigten Staaten einzurichten.
- Die „BitBonds“, also durch Bitcoin verbesserte Staatsanleihen, wurden vorgeschlagen, um den Kauf von Bitcoin zu finanzieren und gleichzeitig die US-Staatsverschuldung zu verringern.
Die „BitBonds“: US-Staatsanleihen zur Finanzierung des Kaufs von Bitcoin
Wie das Bitcoin Policy Institute (BPI) in seinem Artikel erläutert, wären „BitBonds“ US-amerikanische Staatsanleihen, die bei Fälligkeit einerseits eine jährliche Rendite von 1 Prozent in US-Dollar, andererseits aber zusätzlich eine Rendite in Bitcoin bieten würden (proportional zur Kurssteigerung). (Vgl. Bitcoin Policy Institute)
Von den durch den Verkauf dieser „BitBonds“ erzielten Einnahmen würden nämlich 10 Prozent verwendet, um Bitcoin zu erwerben. Diese Bitcoin würden separat verwahrt und bei Fälligkeit der Staatsanleihen an die Investoren ausgezahlt.
Ein einfaches Beispiel zur Erklärung: Wenn ein Investor „BitBonds“ im Wert von 1.000 Dollar kauft und diese Staatsanleihen nach fünf Jahren fällig werden, erhält er 1.050 Dollar zurück (seine ursprünglichen 1.000 Dollar plus 1 Prozent jährliche Rendite) sowie zusätzlich 10 Prozent seines Investments in Bitcoin (also Bitcoin im Wert von 100 Dollar zum Kaufzeitpunkt der „BitBonds“).
Hat sich der Bitcoin-Kurs in der Zwischenzeit verdoppelt, erhält der Investor Bitcoin im Wert von 200 Dollar (anstatt der ursprünglich gekauften Bitcoin im Wert von 100 Dollar). Insgesamt ergibt sich somit eine jährliche Gesamtrendite von 10 Prozent (1 Prozent in Dollar und 9 Prozent in Bitcoin).

Bildquelle: Journal du Coin
Eine Win-win-Lösung für Investoren und die US-Regierung
Wie das Bitcoin Policy Institute (BPI) betont, wären „BitBonds“ eine Win-win-Lösung sowohl für Investoren als auch für die US-Regierung. Denn Investoren könnten eine höhere Rendite als mit klassischen Staatsanleihen erzielen (deren aktueller jährlicher Zinssatz bei 4,5 Prozent liegt), und gleichzeitig könnte die US-Regierung ihre Schulden dank steigender Bitcoin-Kurse reduzieren.
Um auf unser vorheriges Beispiel zurückzukommen: Wenn sich der Bitcoin-Kurs innerhalb von fünf Jahren verdoppelt hat, erzielt der Investor eine jährliche Gesamtrendite von 10 Prozent. Doch auch die US-Regierung profitiert von der Kurssteigerung, da sie ebenfalls Bitcoin im Wert von 10 Prozent des Investments des Anlegers gekauft hat.
Verkauft die US-Regierung nach Auszahlung der 10 Prozent an den Investor die verbliebenen Bitcoin, macht sie einen Gewinn, den sie wiederum zur Schuldentilgung verwenden kann.
Selbst wenn der Bitcoin-Kurs in diesem Zeitraum unverändert bliebe, würde die US-Regierung dennoch jährlich 3,5 Prozent Zinskosten (4,5 Prozent – 1 Prozent) auf die übrigen 90 Prozent der Investitionssumme sparen (also jenen Teil, der nicht in Bitcoin investiert wurde).
Das BPI schließt daraus, dass die „BitBonds“ über einen Zeitraum von zehn Jahren eine Reduzierung der US-Staatsverschuldung um 700 Milliarden Dollar ermöglichen könnten, während gleichzeitig der Kauf von Bitcoin im Wert von 200 Milliarden Dollar für Donald Trumps strategische Bitcoin-Reserve finanziert würde.
Quelle: Journal du Coin
Fazit
Die Strategie kann sehr gut aufgehen, so lange der Bitcoin-Kurs seitwärts läuft oder steigt. Bei einem tieferen Bitcoin-Kurs am Ende der Laufzeit einer Staatsanleihe, kommen zusätzliche Kosten auf die USA zu. Um das zu vermeiden, werden die USA wohl alles unternehmen, dass dieser Fall nicht eintritt.
Artikelempfehlungen:
- Stablecoins und US-Staatsanleihen: Ein cleverer Plan zur Dollar-Dominanz
Stablecoins könnten eine zentrale Rolle in der globalen Finanzstrategie der USA spielen.
Indem sie mit US-Staatsanleihen besichert werden, stärken sie die Nachfrage nach dem Dollar und stützen dessen Position als weltweite Leitwährung. - Die Zukunft des Dollars – Wird die USA Bitcoin als staatliche Reserve wählen? (Dezember 2024)
Der Vorschlag, den US-Dollar teilweise mit Bitcoin zu decken, könnte die globale Wahrnehmung von Kryptowährungen nachhaltig verändern.
Gleichzeitig bleibt offen, ob dieser Schritt die Dezentralisierung gefährdet oder eine neue Finanzära einleiten würde.
„Bye Bye Staat & Hallo Freiheit“
Abonniere jetzt LegitimCrypto auf Telegram!