Von eVelocity – 12. Juli 2023

• Dies ist der zweite Teil einer dreiteiligen Artikelserie.
• Der erste Teil konzentriert sich auf die aktuellen Probleme des Geldsystems.
• Der zweite Teil fokussiert darauf, wie wir das Geldsystem reparieren können.
• Der letzte Teil widmet sich gängigen Kritikpunkten an Bitcoin. Lasst uns das Geld reparieren!

Genug der Diagnose, jetzt sprechen wir darüber, was besseres Geld und ein besseres Geldsystem für die Welt sind. Welche Eigenschaften oder Regeln benötigen wir? Wie können wir ein System gerechter gestalten?

Wunschliste:

• Geld, das nicht entwertet werden kann: Wir wollen etwas, das von Grund auf nicht korrumpierbar ist. Regeln müssen von Anfang an festgelegt und später unmöglich zu ändern sein.
• Reichtum für alle: Die Menschen können reicher werden, jedoch nicht auf Kosten aller anderen.
• Ersparnisse: Geld sollte als Ersparnis verwendet werden können; die Menschen sollten in der Lage sein, in jeder Höhe zu sparen. (Denk an die Anzahlung von 20 %?) [siehe erster Teil]
• Gleiche Rechte: Jeder hat die gleichen Rechte im Umgang mit Geld, unabhängig davon, ob sie reich oder arm sind, unabhängig von ihrem Herkunftsland, ihrer politischen Orientierung usw.
• Freier Marktzugang: Die Menschen sollten nach Belieben ein- und aussteigen können. Dieses Geld sollte einen freien Markt und den Wettbewerb mit anderen Währungen ermöglichen.
• Vollständiges Eigentum: Die Menschen besitzen ihr Geld vollständig, es ist keine vertrauenswürdige dritte Partei erforderlich, die es für sie besitzt.
• Keine Teilreserve: Niemand kann von Geld profitieren, das sie oder er tatsächlich nicht besitzt.
• Kostengünstige internationale Transaktionen: Einfache und kostengünstige internationale Transaktionen, keine ungerechten Gebühren. Transparentes weltweites Gebührensystem, wenn Gebühren erforderlich sind.
• Schnelle Transaktionen: Wochen oder sogar Tage sind im 21. Jahrhundert nicht wirklich akzeptabel.

Existiert bereits perfektes Geld?

Wir haben also einige Vorstellungen davon, was wir von unserem perfekten Geld erwarten. Wir können einige Schritte überspringen und die Geschichte als Leitfaden verwenden, um zu sehen, ob perfektes Geld bereits existiert. Vielleicht wurde es vergessen, illegal gemacht oder vor uns versteckt? Im besten Fall könnten wir das derzeit beste Geld als Inspiration für ein neues System verwenden.

In der Volkswirtschaftslehre besagt Greshams Gesetz, dass „schlechtes Geld gutes verdrängt“. Laut Wikipedia: Wenn zwei Formen von Warengeld im Umlauf sind, wird die wertvollere Ware allmählich aus dem Verkehr gezogen. Wenn wir also einfach das aktuell beste Geld nehmen, sollten wir dem perfekten Geld ziemlich nahekommen, da es natürlich das bisher bekannteste sein sollte.

Einige könnten denken, dass der US-Dollar als der jüngste „Gewinner“ daher der beste ist, aber wir wissen alle, dass er unser erstes Kriterium nicht erfüllt: eine Entwertung ist nicht nur möglich, sondern nimmt stark zu. Tatsächlich hat sich die Natur des USD im Jahr 1971 geändert, als er aufhörte, das zugrunde liegende Goldvermögen darzustellen. Dies ist der Zeitpunkt, an dem das Fiat-Geldsystem geschaffen wurde. Sollte das Fiat-Geldsystem nach Greshams Gesetz nicht das beste Geld sein? Greshams Gesetz funktioniert in einer freien Marktumgebung. Das Fiat-Geldsystem wurde durch Politik und indirekt durch das US-Militär aufgezwungen. Das Petrodollarsystem ist eine politische Vereinbarung, bei der ölproduzierende Länder zugestimmt haben, ihr Öl in US-Dollar zu verkaufen und zu bewerten, der derzeit nicht mehr durch Gold gedeckt ist, im Austausch für militärische Unterstützung.

Da jeder Öl braucht, sind die Menschen effektiv gezwungen, auch US-Dollar zu erwerben, was die Nachfrage künstlich erhöht und es den USA ermöglicht, Inflation zu exportieren. Es war ein sehr kluger Weg für die USA, ihre Dominanz auszuweiten und effektiv alles durch „Drucken“ von Papier zu kaufen. Darüber hinaus ist das meiste Geld im Umlauf nur digital und muss nicht einmal mehr gedruckt werden.

Die Geschichte zeigt, dass, solange es einen freien Markt für Währungen gab, die Welt mit Gold als das beste „harte“ Geld endete, das später in von Banken ausgestellte Goldzertifikate überging.

Gold ist der Gewinner nach Tausenden von Jahren, in denen die Menschheit mit verschiedenen Formen von Geld experimentiert hat. Verschiedene Warengelder wurden verwendet, von Kakaobohnen bis zu Steinen, Muscheln, gepressten Blöcken aus Teeblättern oder Salz (woher im Englischen das Wort „salary“ für Gehalt stammt, abgeleitet von „salt“).

All diese geldlichen Verwendungen der jeweiligen Währungen sind letztendlich ausgestorben. Im Falle von Salz hat beispielsweise der industrielle Fortschritt die Salzgewinnung erheblich vereinfacht und kostengünstiger gemacht, sodass Salz im Kampf um die Währung unterlag und seinen gesamten geldlichen Wert verlor. Der heutige Wert von Salz bezieht sich auf seine kulinarische oder chemische Verwendung. Gemäß Greshams Gesetz wurde Salz zu „schlechtem Geld“ und verschwand allmählich zugunsten von Gold.

Was hat dazu geführt, dass Gold weltweit den Kampf um Hartwährung gewonnen hat? Nach Tausenden von Jahren der Geschichte und der Beobachtung, wie Greshams Gesetz funktioniert, können wir nun die grundlegenden Eigenschaften von „gutem Geld“ auflisten.

Eigenschaften von gutem Geld

Warum Gold und nicht Silber? Oder Wolfram? Warum überhaupt Metall verwenden?

Die Federal Reserve von St. Louis hat tatsächlich eine Zusammenfassung der Merkmale erstellt, die etwas haben muss, um sich potenziell in Geld zu verwandeln (Funktionen von Geld). Nicht, dass wir eine Autorität brauchen, um unsere eigenen Entscheidungen zu treffen, aber ich fand es interessant, ihre eigene Liste von Kriterien für uns zur Vergleichung verschiedener Geldarten zu verwenden:

• Langlebigkeit (kann lange Zeit unverändert aufbewahrt werden)
• Tragbarkeit (einfach von A nach B zu bewegen)
• Teilbarkeit (eine Einheit kann Untereinheiten für kleinere Zahlungen haben)
• Einheitlichkeit (eine Einheit ist genauso wie eine andere Einheit)
• Begrenztes Angebot (Knappheit: kann nicht leicht entwertet werden)

Zu diesen würde ich auch noch „Überprüfbarkeit“ hinzufügen, da es wichtig ist, für den Einzelnen sicherzustellen, dass das Geld, das wir bekommen, nicht gefälscht ist. „Akzeptanz“ würde ich jedoch von ihrer Liste entfernen. Tatsächlich sehe ich Akzeptanz als eine Folge von gutem Geld. Sobald die Menschen sehen, dass etwas die Eigenschaften von gutem Geld hat, gewinnt es langsam an Akzeptanz, zunächst bei sehr frühen und sachkundigen Adoptierenden, dann bei der breiten Masse.

Wie wir aus dieser Liste sehen können, erfüllt Gold fast alle Kriterien für gutes Geld. Warum hat Gold versagt und warum wird Gold nicht mehr verwendet? Wie bereits erwähnt, entwickelte sich der Goldstandard langsam zum Goldzertifikatsstandard, weil ein Zertifikat besser für Teilbarkeit, Tragbarkeit, Einheitlichkeit und spätere Akzeptanz ist. Und hier ist der Knackpunkt. Als die Menschen Papierzertifikate akzeptierten, öffnete dies die Tür zur Aufweichung des Knappheitsaspekts. Die Menschen konnten mehr Zertifikate drucken, als sie tatsächlich Gold hatten. Dies war der Beginn der Mindestreserve.

Als der US-Dollar in ein Fiat-System anstelle eines Goldstandards überging, verlor er langsam, aber sicher an Kaufkraft, weil er den Aspekt der Knappheit stark verlor. Neue US-Schulden wurden schneller geschaffen als die bereits vorhandenen abbezahlt wurden, was das Geldangebot aufblähte. Wenn wir das perfekte Geld wollen, möchten wir etwas, das die Vorteile von Gold hat, aber auch die erforderlichen Eigenschaften für modernes Geld, die zur Ausgabe von Papierzertifikaten führten, in einer Weise, in der die Knappheit nicht geändert werden kann. Können wir das machen? Es kann kein natürliches Material sein, wie ein anderes Metall zum Beispiel, da es immer noch an Transportfähigkeit, Teilbarkeit, Überprüfbarkeit und Einheitlichkeit mangelt. Es kann nicht auf Zertifikaten basieren, da diese gefälscht oder in Hülle und Fülle hergestellt werden könnten, wodurch die Knappheit verloren geht.

Wie sich herausstellt, hat Satoshi Nakamoto tatsächlich eine völlig neue Erfindung entwickelt, die das Problem des Geldes ein für alle Mal löst. Lassen wir uns darauf ein.

Bitcoin löst dieses Problem

Bitcoin wurde speziell entwickelt/entworfen/entdeckt, um das Geldproblem zu lösen. Schauen wir uns an, wie es sich bei den zuvor aufgelisteten Eigenschaften verhält:

• Langlebigkeit (Die Bitcoin-Blockchain-Daten sind auf Tausenden von „Knoten“ repliziert, einige davon sogar im Orbit)
• Tragbarkeit (Bitcoin ist immateriell und kann sich daher so leicht wie Daten bewegen)
• Teilbarkeit (Bitcoin besteht aus 2.100.000.000.000.000 Satoshis oder 21 Millionen Bitcoins. Mehr als 250.000 Einheiten pro Person)
• Einheitlichkeit (Theoretisch ist es fungibel, jedoch ist die Geschichte jeder Zahlung öffentlich und kann für manche Empfänger wichtig sein)
• Begrenztes Angebot (Die Regel der 21 Millionen Einheiten wird durch den Code durchgesetzt. Physische Energie, und somit Kosten, wären umsonst verschwendet, wenn jemand die Regeln ändern wollte)
• Überprüfbarkeit (Jeder kann seine eigenen Blockchain-Daten überprüfen, ohne einer Drittpartei vertrauen zu müssen)

Im Bezug auf Langlebigkeit haben wir, anders als bei Gold, keine tausendjährige Nutzungsgeschichte, um die Langlebigkeit empirisch zu bestätigen. Da jedoch ein großer Teil unserer Gesellschaft auf Daten basiert, erscheint es logisch anzunehmen, dass wir immer Möglichkeiten haben werden, Daten zuverlässig zu speichern. Es gibt unterirdische Bunker, die Strahlung von Nuklearexplosionen widerstehen können, sowie Satelliten im All, die ebenfalls Daten speichern und teilen. Also sollten wir in Ordnung sein.

Die Einheitlichkeit von Bitcoin ist eingeschränkt, da die Transaktionshistorie für jeden einsehbar ist. Das kann dazu führen, dass bestimmte Bitcoin-Adressen oder Satoshis von manchen Empfängern abgelehnt werden, falls diese Adressen als verdächtig markiert sind. Dennoch könnte man argumentieren, dass dies immer noch besser ist als Bargeldscheine, die möglicherweise beschädigt sind. Außerdem gibt es andere Sofortzahlungslösungen, die auf Bitcoin aufbauen und die zugrundeliegenden Satoshis abstrahieren, und so das Problem der Einheitlichkeit lösen, wie etwa das Lightning-Netzwerk.

Neben diesen Punkten ist Bitcoin eindeutig besser als Gold in Bezug auf Tragbarkeit, Teilbarkeit, begrenztes Angebot und Überprüfbarkeit. Bei der aktuellen Fördergeschwindigkeit würde es etwa 35 Jahre dauern, die Menge an Gold im Umlauf zu verdoppeln. Bitcoin wird immer nur 21 Millionen Münzen haben. Es ist besser als Fiat-Währungen in Bezug auf Knappheit, da Fiat-Währungen im Grunde unbegrenzt gedruckt werden können. Es ist auch in Bezug auf Teilbarkeit (man kann heute so wenig wie 0,0002 USD über Bitcoin senden) und Tragbarkeit besser (es ist möglich, fast jeden Geldbetrag innerhalb von weniger als 30 Minuten an das andere Ende der Welt zu senden).

Jetzt ist es noch nicht weit verbreitet, aber das ist Teil des Funktionsmechanismus des Gresham’schen Gesetzes. Es ist ein langsamer Übergang, und Bitcoin existiert erst seit 14 Jahren. In diesen 14 Jahren ist es von 0 USD pro BTC auf heute 30.000 USD gestiegen, was zeigt, dass Millionen von Menschen begonnen haben, diese Währung zusätzlich zu ihrer Landeswährung teilweise zu akzeptieren. Es hat vielen Menschen geholfen, der Inflationsfalle in Ländern wie dem Libanon oder Venezuela zu entkommen.

Menschen in Nigeria können ohne schwere Einschränkungen Geschäfte tätigen. Bankferne Gemeinschaften oder Menschen im Iran oder in Kuba können in wenigen Sekunden eine Wallet erstellen und weltweit Transaktionen durchführen, was ihre individuelle Freiheit erhöht. Menschen auf der ganzen Welt haben jetzt eine Möglichkeit, Privatbesitz zu erwerben, den ihr Staat nicht ungerecht beschlagnahmen kann. In Afghanistan beispielsweise wurde Menschen, die Bitcoin hielten, nichts gestohlen, als die Taliban die Macht übernahmen.

Macht euch bereit für Teil 3, der bald erscheint. Lasst uns das Geld reparieren!

Besonderer Dank an @luckyjujubee und Cyril G für ihre Hilfe bei der Überprüfung dieses Artikels!

Quelle: Satoshi’s Journal

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„Bye Bye Staat & Hallo Freiheit“
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