BIZ und das Projekt Agorá: Wie Nationalbanken und Finanzgiganten gemeinsam das alte System auf Blockchain umstellen

von | 16. Okt. 2024

Im folgenden Beitrag können wir gut erkennen, wie sich unter dem Dach der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) und private Finanzinstitute vernetzen. Es wird von digitalen Zentralbankwährungen und dem Einsatz von Blockchain-Technologie gesprochen. Dabei zeigt sich, wie alles immer mehr miteinander verschmilzt und dass die Blockchain, ursprünglich als Idee für alternative Währungen oder als Befreiung vom traditionellen Finanzsystem gedacht, nun eher genutzt wird, um das bestehende System effizienter zu gestalten.

Was weder bei der BIZ noch im Artikel auftaucht, sind Menschen. Leider stehen wir, wie auch in anderen Bereichen, eher im Abseits. Stattdessen geht es um wirtschaftliche Themen und Effizienzsteigerungen. Bei den CBDCs, den digitalen Zentralbankwährungen, spielen zudem Aspekte wie „Überwachung für mehr Sicherheit“ eine Rolle, was direkt zu Social Credit Systemen führen kann.

BIS und Finanzgiganten vereinen sich im Projekt Agorá zur Modernisierung von grenzüberschreitenden Zahlungen mit Blockchain und tokenisierten Vermögenswerten

22. September 2024

Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) ist eine internationale Finanzinstitution, die als Zentralbank für Zentralbanken fungiert und zur Förderung der globalen finanziellen und monetären Stabilität beiträgt. Sie wurde 1930 gegründet und erleichtert die Zusammenarbeit zwischen Zentralbanken, bietet eine Plattform für Diskussionen über wichtige wirtschaftliche Themen und betreibt Forschung, die globale Finanzpolitik beeinflusst. Die BIZ spielt auch eine entscheidende Rolle bei der Festlegung globaler Bankvorschriften, wie der Baseler Übereinkommen, und bietet Zentralbanken Finanzdienstleistungen an, um Risiken zu managen und die finanzielle Stabilität auf globaler Ebene zu gewährleisten.

Am 16. September 2024 kündigte die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) an, dass mehr als 40 private Finanzunternehmen dem Projekt Agorá beitreten würden, einer Blockchain-basierten Initiative zur Verbesserung von Großhandelszahlungen über Grenzen hinweg. (Vgl. BIS Agora) Zu den ausgewählten Unternehmen gehören Branchenführer wie JPMorgan Chase & Co., Deutsche Bank AG, Visa und Mastercard, die vom Institute of International Finance (IIF) zusammengebracht wurden. Sie werden mit sieben Zentralbanken, darunter die Federal Reserve Bank of New York, die Bank of England und die Bank of Japan, zusammenarbeiten.

Projekt Agorá (Griechisch für „Marktplatz“) ist als öffentlich-private Zusammenarbeit strukturiert. Es bringt sieben Zentralbanken zusammen: die Banque de France (stellvertretend für das Eurosystem), die Bank of Japan, die Bank of Korea, die Bank of Mexico, die Schweizerische Nationalbank, die Bank of England und die Federal Reserve Bank of New York. Diese werden in Partnerschaft mit den ausgewählten Finanzunternehmen arbeiten, wobei das IIF (Institute of International Finance) als Vertreter des privaten Sektors fungiert.

Quelle: BIS

Teilnehmende Institute, komplette Liste:

Amina Bank, Banco Santander, Banorte, Banque Cantonale Vaudoise, Basler Kantonalbank, BBVA, BNP Paribas, BNY, CaixaBank, Citi, Crédit Agricole CIB, Deutsche Bank AG, Eurex Clearing AG, Euroclear S.A./N.V., FNBO, Groupe BPCE, Hana Bank, HSBC, IBK, Intercam Banco, JPMorgan Chase Bank N.A., KB Kookmin Bank 1/2, Lloyds Banking Group, Mastercard, Mizuho Bank, Monex, MUFG Bank Ltd., NatWest Group, NongHyup Bank, PostFinance Ltd., SBI Shinsei Bank Ltd., Shinhan Bank, SIX Digital Exchange (SDX), Standard Chartered, Sumitomo Mitsui Banking Corporation, Swift, Sygnum Bank, TD Bank N.A., UBS, Visa, Woori Bank

Quelle: BIS

Das im Mai 2024 von der BIZ gestartete Projekt Agorá konzentriert sich darauf, zu erforschen, wie die Tokenisierung – der Prozess, bei dem traditionelle Finanzvermögenswerte in digitale Token umgewandelt werden, die auf einer Blockchain gehandelt werden können – die Geschwindigkeit, Transparenz und Sicherheit internationaler Zahlungen verbessern kann. Das übergeordnete Ziel des Projekts ist die Schaffung eines einheitlichen Ledgers, das tokenisierte Einlagen von Geschäftsbanken mit digitalen Zentralbankwährungen (CBDCs) integriert und damit eine effizientere Alternative zu traditionellen Korrespondenzbankensystemen bietet.

Laut BIZ stehen tokenisierte Vermögenswerte, wie Einlagen von Geschäftsbanken und CBDCs, im Mittelpunkt des Projekts. Tokenisierte Einlagen von Geschäftsbanken stellen eine digitale Form traditioneller Bankkonten dar, die durch Reserven gedeckt sind und mit Blockchain-Technologie gehandelt werden. CBDCs hingegen sind von Zentralbanken ausgegebene digitale Währungen, die sichere, nahezu risikofreie Transaktionen über Grenzen hinweg ermöglichen. Laut der BIZ könnten diese beiden Arten von tokenisierten Vermögenswerten grenzüberschreitende Finanztransaktionen vereinfachen und operationelle Risiken reduzieren.

Die dem Projekt beitretenden privaten Unternehmen bringen eine Vielzahl von Fachkenntnissen in den Bereichen grenzüberschreitende Zahlungen, Blockchain-Technologie und Finanzinnovation mit. Laut BIZ markiert die Aufnahme dieser Unternehmen eine entscheidende Phase in der Entwicklung von Projekt Agorá, da sie den Zentralbanken helfen, eine programmierbare Plattform zu entwerfen, die die nahtlose Integration von tokenisierten Vermögenswerten ermöglicht. Diese Plattform soll voraussichtlich intelligente Verträge [Smart Contracts] nutzen, um die Zahlungsabwicklung und -abwicklung zu automatisieren, den Bedarf an Zwischenhändlern zu reduzieren und die Transaktionskosten zu senken.

Wie die BIZ in ihrem FAQ-Leitfaden zu Projekt Agorá erklärt, ist das Ziel, eine einheitliche Plattform zu schaffen, die die bestehende Zwei-Ebenen-Struktur des globalen Finanzsystems – bei der Zentralbanken Währungen ausgeben und Geschäftsbanken als Vermittler fungieren – beibehält und gleichzeitig die Vorteile der Blockchain-Technologie integriert. (Vgl. Agora FAQ) Dieses neue System könnte die Geschwindigkeit und Effizienz von grenzüberschreitenden Zahlungen erheblich verbessern und damit langjährige Probleme wie hohe Gebühren und lange Bearbeitungszeiten angehen, so die BIZ.

Das Projekt befindet sich derzeit in der Entwurfsphase, und die BIZ erwartet bis Ende 2025 einen Abschlussbericht. Laut dem FAQ-Leitfaden wird dieser Bericht den technischen Prototyp sowie potenzielle rechtliche und regulatorische Herausforderungen in den jeweiligen teilnehmenden Rechtsgebieten darlegen. Die Ergebnisse von Projekt Agorá könnten den Grundstein für ein zukünftiges Blockchain-basiertes globales Zahlungssystem legen, das operationelle Reibungsverluste verringert und programmierbare Finanztransaktionen über Grenzen hinweg ermöglicht.

Quelle: CryptoGlobe

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