BlackRock und Bitcoin: Wie der Finanzgigant das System übernimmt

von | 19. Juli 2025

Stell dir vor, auf einem Felsen zu sitzen und zu beobachten, wie eine neue Welle auf das Finanzsystem zurollt. Sie trägt glänzende Versprechen, schnelle Gewinne und ein Gefühl von Freiheit mit sich. Doch je näher sie kommt, desto klarer zeichnen sich die Strukturen darunter ab. Bitcoin, einst Symbol für Unabhängigkeit und Widerstand gegen das alte System, wird plötzlich zum Liebling eben jener Institutionen, gegen die er einst rebellierte. Die ETF-Zahlen scheinen wie der Beweis: BlackRock, der größte Vermögensverwalter der Welt, zieht mit seinem Bitcoin-ETF (IBIT) mehr Gelder an als mit seinem S&P 500-ETF, der seit 25 Jahren am Markt ist. Die Botschaft klingt nach Revolution – doch was steckt dahinter?

Was ist ein ETF – und warum dieser Hype?

Ein ETF, das steht für „Exchange Traded Fund“, ist im Grunde ein Fonds, der wie eine Aktie an der Börse gehandelt wird. Für viele Anleger ist das ein bequemer Weg, in ganze Märkte oder spezielle Anlageklassen zu investieren, ohne selbst die Einzelwerte zu kaufen oder verwalten zu müssen. Mit Bitcoin-ETFs – seit Anfang 2024 in den USA erstmals genehmigt – können nun auch große Pensionskassen, Versicherungen und Hedgefonds in Bitcoin investieren, ohne sich mit Wallets, Seeds und der Verwahrung von Private Keys auseinandersetzen zu müssen.

Das wirkt wie eine Vereinfachung – und tatsächlich strömen die Gelder: 52 Milliarden Dollar sammelte BlackRocks IBIT in eineinhalb Jahren ein, fast so viel wie der hauseigene S&P-500-ETF in 25 Jahren. Der Bitcoin-ETF ist damit nicht nur für die Kryptobranche, sondern auch für den globalen Finanzsektor ein Signal: „Bitcoin ist angekommen.“ Aber: Ankommen bedeutet auch, integriert und kontrollierbar zu werden.

Hinter der Bühne: Was wirklich passiert, wenn BlackRock Bitcoin kauft

Viele feiern die steigenden Kurse und das institutionelle Geld. Doch mit der Zeit zeigen sich immer deutlicher die alten Muster. Ein ETF ist immer ein zentralisiertes Konstrukt. Das bedeutet: Wer Anteile eines Bitcoin-ETFs hält, besitzt nicht die echten Bitcoins, sondern nur ein Anrecht auf sie, verbrieft in einem Wertpapier. BlackRock und andere verwahren die echten Coins – und die Anleger erhalten lediglich ein Stück Papier.

Das entsprach nie der eigentlichen Idee von Bitcoin. Die ursprüngliche Vision war ein dezentrales, unzensierbares Geldsystem, das ohne Banken und Institutionen auskommt. Die neue Realität: BlackRock verdient jährlich rund 187 Millionen Dollar allein durch die Gebühren am Bitcoin-ETF. Die Kontrolle bleibt dort, wo sie immer lag – nur dass der Mantel nun digital und modern erscheint.

Der IBIT-ETF übertrifft den S&P 500-ETF bei den jährlichen Einnahmen – das spiegelt die wachsende Nachfrage nach Bitcoin und die massive Gebührenkompression bei klassischen Aktienfonds wider.
Nate Geraci, Präsident von NovaDius Wealth Management (Vgl. Bloomberg)

ETF = Bitcoin? Das gefährliche Missverständnis

Viele verwechseln den Besitz eines Bitcoin-ETFs mit echtem Bitcoin-Besitz. Doch das eine ist ein zentralisiertes Finanzprodukt – das andere ein dezentrales digitales Asset. Wer einen ETF kauft, kann nicht selbst entscheiden, was mit den Coins passiert und hat keinerlei Einfluss. Die meisten Anleger nehmen nicht wahr, wie sie sich freiwillig wieder den bekannten Institutionen ausliefern.

Und die Geschichte zeigt: Wo Zentralisierung möglich ist, da wird sie genutzt. Ob im traditionellen Finanzsystem, bei Gold oder nun auch bei digitalen Assets – am Ende haben die großen Player das Sagen. Wer das als Fortschritt feiert, übersieht, was auf dem Spiel steht.

Was heißt das für dich persönlich?

Für viele Menschen wirken all die Zahlen und neuen Produkte überfordernd. Nicht selten entsteht das Gefühl, dass die Entwicklungen immer weniger das eigene Leben betreffen – oder dann doch plötzlich sehr persönlich werden. Denn der Zugriff auf Bitcoin über einen ETF bringt scheinbare Sicherheit und Bequemlichkeit, aber auch Abhängigkeit. Die wahre Freiheit, die Bitcoin einst versprach – Autonomie, Kontrolle über die eigenen Werte, Unabhängigkeit vom System – wird so Schritt für Schritt ausgehöhlt.

Wer sich für echte Souveränität interessiert, findet sie nur im eigenen Wallet. Nur dort bleibt die Kontrolle in der eigenen Hand, nicht bei BlackRock oder anderen Giganten. Ein ETF kann kurzfristig Gewinne bringen und ist für große Investoren praktisch – aber für Menschen, die Unabhängigkeit wirklich leben wollen, bleibt er ein Etikettenschwindel.

Kontrolle bleibt Kontrolle

Heute lässt sich beobachten, wie sich bekannte Muster wiederholen. Jedes Mal, wenn eine neue Technologie die Möglichkeit zur Dezentralisierung eröffnet, findet das System Wege, sie wieder zu zentralisieren. Der Hype um Bitcoin-ETFs kaschiert genau das: eine Machtverschiebung zurück in die Hände weniger Akteure. Es fühlt sich modern an, doch die Strukturen sind uralt.

Institutionelle Investoren handeln nicht aus Begeisterung für Freiheit, sondern aus Kalkül. Sie nutzen die Märkte, solange es profitabel ist – und haben längst gelernt, neue Systeme so einzuhegen, dass sie wieder ihren Zwecken dienen. Die Mehrheit folgt – und bemerkt oft zu spät, dass sie auf einer neuen Version des alten Spielfelds steht.

Echte Autonomie wächst nicht auf den Märkten der Großen – sie beginnt dort, wo wir unsere Verantwortung nicht abgeben, sondern annehmen.

Quelle: Journal du Coin

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