BlackRock, der weltweit größte Vermögensverwalter, hält Beteiligungen an unzähligen Unternehmen und kann dadurch erheblichen Einfluss ausüben. Dieser Einfluss erscheint nicht immer ausschließlich ökonomisch begründet, sondern häufig auch politisch oder auf bestimmte Narrative ausgerichtet.
Seine Vormachtstellung möchte BlackRock nun weiter festigen und ausbauen, indem es sich dem enormen Markt der Tokenisierung zuwendet. Tokenisierung bedeutet, dass beispielsweise Eigentumspapiere auf einer Blockchain liegen und entweder als Ganzes oder in Teilstücken gekauft beziehungsweise verkauft werden können. Für Anleger hat das unter anderem den Vorteil, dass sie anteilig in teure Kunstwerke oder Immobilien investieren können.
Nicht zu unterschätzen sind allerdings erneut die entstehenden Datenströme, die zu immer präziseren Profilen führen können. Solche Käufe werden kaum anonym möglich sein, da hinter jeder Transaktion eine identifizierbare Person oder ein Unternehmen steht. Und liegen andere tokenisierte Anteilsscheine auf derselben Wallet, lässt sich schnell erkennen, für welche Interessen sich die dahinterstehende Person oder Firma besonders interessiert.
Tokenisierung ist für den Vorstandsvorsitzenden von BlackRock die nächste Welle von Chancen für die Weltwirtschaft
Ben Canton – 15. Oktober 2025
Der Titan der Tokenisierung. Die Gruppe BlackRock ist mit mehr als 13.000 Milliarden US-Dollar verwaltetem Vermögen der größte Vermögensverwalter der Welt. Doch offenbar möchte der Riese noch weiter wachsen, indem er sich nun der Tokenisierung von Finanzanlagen zuwendet, einer Digitalisierung über die Blockchain, die Investitionen in Aktien, Anleihen oder auch Immobilien liquider und zugänglicher machen soll.
Die wichtigsten Punkte dieses Artikels:
- BlackRock, der Gigant der Vermögensverwaltung, hat ein deutliches Interesse an der Tokenisierung traditioneller Finanzanlagen gezeigt.
- Die Tokenisierung über die Blockchain wird von BlackRock als eine Möglichkeit angesehen, Investitionen liquider und zugänglicher zu machen.
- Die Gruppe hat bereits einen tokenisierten Geldmarktfonds aufgelegt und plant, Vermögenswerte im Wert von 1.000 Milliarden US-Dollar zu tokenisieren, was auf eine mögliche industrielle Transformation hinweist.
BlackRock will eine „wichtigere Rolle“ bei der Tokenisierung von Finanzanlagen spielen
Mit der Genehmigung seines Bitcoin-Spot-ETF [Exchange-Traded Fund; börsengehandelter Fonds] IBIT im Januar 2024 hat die Gruppe BlackRock deutlich gezeigt, dass sie an Kryptowährungen interessiert ist. Doch es zeigt sich, dass der Finanzriese auch großes Interesse an der Tokenisierung traditioneller Finanzanlagen hat.
In einem kürzlichen Interview mit CNBC [Consumer News and Business Channel] erklärte Larry Fink, der Vorstandsvorsitzende von BlackRock, dass sein Konzern beabsichtige, bei dieser Digitalisierung über die Blockchain der Finanzanlagen eine aktive Rolle zu spielen:
„Wir glauben, dass dies die nächste Welle von Chancen für BlackRock ist (…) Wir beabsichtigen, eine wichtigere Rolle bei der Tokenisierung [der Anlagen] zu spielen.“
Larry Fink, Vorstandsvorsitzender von BlackRock
Quelle: CNBC via YouTube
The world’s largest asset manager sees tokenization as the next frontier.
— Ondo Finance (@OndoFinance) October 14, 2025
“We're just at the beginning of the tokenization of all assets, from real estate to equity to bonds, across the board.” — Larry Fink, CEO of BlackRock, on CNBC
It’s a vision of more open, efficient, and… pic.twitter.com/yv7Nms9GMc
Der weltweit größte Vermögensverwalter sieht in der Tokenisierung die nächste Entwicklungsstufe.
„Wir stehen gerade erst am Anfang der Tokenisierung aller Vermögenswerte – von Immobilien über Aktien bis hin zu Anleihen, auf der ganzen Linie.“
Larry Fink, Vorstandsvorsitzender von BlackRock, bei CNBC.
Es ist eine Vision offenerer, effizienterer und zugänglicherer Märkte, die bereits durch die tokenisierten US-Staatsanleihen, Aktien und börsengehandelten Fonds (ETFs) von Ondo [ein Unternehmen, das traditionelle Finanzprodukte auf die Blockchain überträgt] verwirklicht wird.
Die nächste Ära der Finanzwelt steht nicht bevor. Sie ist bereits da.
Tokenisierte Anlagen sind liquider und für Anleger besser zugänglich
Nach Aussage von Larry Fink ermöglicht diese Tokenisierung die Digitalisierung von Finanzanlagen und macht sie für Anleger liquider und zugänglicher. Das stimmt, denn tokenisierte Vermögenswerte können rund um die Uhr gehandelt werden, ohne auf die Öffnungszeiten der traditionellen Börsen warten zu müssen.
Wenn wir einen ETF tokenisieren und digitalisieren können, erreichen wir damit auch Anleger, die gerade erst über Kryptowährungen in den Markt einsteigen. Sie investieren zunächst dort, aber dann können wir sie schrittweise an traditionellere, langfristige Altersvorsorgeprodukte heranführen.
Larry Fink, Vorstandsvorsitzender von BlackRock
Quelle: CNBC via YouTube
Der Vorstandsvorsitzende von BlackRock ist außerdem der Ansicht, dass sich die Tokenisierung noch in den Anfängen befindet und sich in den kommenden Jahren weiterentwickeln wird, ob bei Aktien, Anleihen oder sogar Immobilien:
„Ich glaube, wir stehen erst am Anfang der Tokenisierung aller Vermögenswerte, von Immobilien über Aktien bis hin zu Anleihen. Überall.“
Larry Fink, Vorstandsvorsitzender von BlackRock
Quelle: CNBC via YouTube
BlackRock hat bereits einen tokenisierten Geldmarktfonds aufgelegt
Die Gruppe BlackRock hat bereits im März 2024 einen tokenisierten Geldmarktfonds namens BlackRock USD Institutional Digital Liquidity Fund (oder BUIDL) aufgelegt. Dieser Fonds ermöglicht es Anlegern, Anteile am Fonds in Form von Tokens auf einer Blockchain zu kaufen und zu verkaufen.
Es ist nun über zwei Jahre her, dass Larry Fink erklärte, die Tokenisierung werde eine „monumentale Veränderung“ für die Weltwirtschaft darstellen, und es scheint, als habe er den richtigen Riecher gehabt. Kein Wunder, dass seine Teams 13.000 Milliarden US-Dollar verwalten, das entspricht mehr als dem Vierfachen des Bruttoinlandsprodukts (BIP) Frankreichs [oder fast dem Dreifachen des BIP Deutschlands].
Quelle: Journal du Coin
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