In diesem Interview mit Lukas, der unter dem Namen ‚Der Kryptopreneur‘ einen YouTube- und Telegram-Kanal betreibt, geht es um Auswanderung, die Dominikanische Republik, Autarkie – und natürlich um Bitcoin. Was ist in der DomRep möglich, warum hat es Lukas gerade dort hin gezogen und was kann uns helfen, unseren eigenen Horizont in Richtung Bitcoin-Wissen und Bitcoin-Nutzung zu erweitern.
Lukas – Der Kryptopreneur
Ich freue mich sehr über das Interview und freue mich, gleich los zu legen.
Gregor, LegitimCrypto: Hallo Lukas, ich möchte gleich mit dem Thema der Auswanderung und der Dominikanischen Republik beginnen. Letztes Jahr bist Du ja dorthin ausgewandert. Wie kam es denn dazu, hatte das irgend etwas auch mit Bitcoin zu tun?
Lukas, Der Kryptopreneur: Ja, das stimmt. Mittlerweile bin ich seit ungefähr 10 Monaten hier und ja, das hatte tatsächlich viel mit Bitcoin zu tun, aber auf eine andere Art und Weise – und zwar wäre ich, wenn ich mich nicht mit Bitcoin beschäftigen würde beziehungsweise wenn ich meinen YouTube-Kanal nicht betreiben würde, höchstwahrscheinlich nicht auf die Idee gekommen, hier her zu ziehen.
Denn das Ganze hat damit angefangen, dass ich in meiner Telegram-Gruppe, die zum YouTube-Kanal gehört, die Idee des Auswanderns geäußert habe. Dadurch ist eine Diskussion entstanden, in deren Verlauf sich dann jemand bei mir gemeldet hat, den ich heute zu meinen Freunden zähle und der seit über 14 Jahren in der Dominikanischen Republik lebt.
Er folgte meinem YouTube-Kanal schon länger und schlug mir deshalb vor, vorbeizukommen und mir das Land und auch die Bitcoin-Community an der Nordküste der Dominikanischen Republik mal anzuschauen.
Und was soll ich sagen? Einen Monat später habe ich mich mit meiner Freundin in ein Flugzeug gesetzt und bin rüber geflogen.
Einen Monat – und schon ging es rüber in die DomRep
Gregor, LegitimCrypto: Das nenne ich eine schnelle Entscheidung, schon nach einem Monat im Flieger zu sitzen. Aber das war erst mal zum Ausprobieren. Was hat dich dann dazu bewegt, ganz dort hin zu ziehen?
Lukas, Der Kryptopreneur: Dazu bewegt dann wirklich auszuwandern, haben mich am Ende die Leute, die ich hier kennengelernt habe, die allesamt Bitcoiner sind, und ein Leben in Freiheit führen.
Das ist ein echter Bitcoiner
Gregor, LegitimCrypto: Darf ich dich kurz unterbrechen? Was verstehst du unter ‚Bitcoiner‘?
Lukas, Der Kryptopreneur:
- Ein echter Bitcoiner ist für mich nicht nur jemand der Bitcoin besitzt und hält, sondern da gehört schon etwas mehr dazu!
- Ein echter Bitcoiner versteht den Nutzen, den Bitcoin für eine freie Gesellschaft haben kann und ist aktiv damit beschäftigt, diese Botschaft zu verbreiten.
- Ein echter Bitcoiner bezahlt so oft es geht mit Bitcoin, nimmt für seine Dienstleistungen oder Produkte selbst (soweit möglich) Bitcoin an und setzt sich somit maßgeblich für eine flächendeckende Adoption ein!
- Ein echter Bitcoiner investiert nicht, um später wieder zu verkaufen, nur um mehr Euros oder Dollars zu generieren, sondern er investiert, weil er erkannt hat, dass Bitcoin das beste Geld ist, das wir haben und weil er sein teuer verdientes Geld im knappsten Asset der Welt für die Zukunft anlegen will.
Aus einer Bekanntschaft wurde ein Freund und ein Grund, in die Dominikanische Republik zu ziehen
Gregor, LegitimCrypto: Vielen Dank für die Erklärung. Sie zeigt gut auf, dass Bitcoin doch deutlich mehr als ein dezentrales Geldsystem ist – aber bitte erzähl weiter. Vorhin hast Du davon gesprochen, dass ein jetziger Freund stark an deiner Entscheidung für die DomRep mitgewirkt hat.
Lukas, Der Kryptopreneur: Ja, genau. Am wichtigsten war dabei tatsächlich die damalige Bekanntschaft, die zu einem jetzt engen Freund von mir geworden ist und dazu eine Finca mit 70.000 qm Land besitzt.
Die Gespräche, die wir geführt haben in der Zeit, in der ich hier zu Besuch war und in denen sich herausstellte, dass wir die gleichen Überzeugungen, nicht nur Bitcoin betreffend haben, sondern auch unsere Weltansichten und unsere Auffassung von Freiheit passen sehr gut zusammen.
All das hat mich nach einem Angebot von ihm dann dazu bewegt, mit meiner Freundin und meinem Hund auf dem Grundstück seiner Finca in ein kleines Häuschen mit Terrasse einzuziehen – und ja, vier Monate später war es dann soweit und jetzt leben wir hier.
Zwar weit abgeschieden von den großen Städten, aber in absoluter Freiheit mit viel Platz und viel Zeit, um uns selbst verwirklichen zu können.
Von meiner Seite steht hierbei im Vordergrund, meinen YouTube-Kanal zu betreiben und damit so viele Leute wie möglich zu erreichen, um ihnen den Wert von Bitcoin und die Freiheit, die wir damit erlangen können, näher zu bringen.
Mit den YouTube- und Telegram-Kanälen für Bitcoin und gegen die digitalen Zentralbankwährungen
Gregor, LegitimCrypto: Wohl ein ziemlicher Lebenswechsel. Wie erwähnt, hast Du ja einen Telegram- und YouTube-Kanal. Welche Schwerpunkte setzt du denn dort?
Lukas, Der Kryptopreneur: Ja, mein YouTube-Kanal ist im Moment der Mittelpunkt meines Schaffens und ich konzentriere mich immer, wenn ich eine freie Minute habe darauf, an ihm zu arbeiten.
Der Schwerpunkt ist natürlich Bitcoin, aber auch der Gegenpol dazu, nämlich die digitalen Zentralbankwährungen, die gerade überall auf der Welt in der Planung oder schon am Entstehen sind.
Mir ist es wichtig darüber aufzuklären, was so gefährlich an einer digitalen, staatlich kontrollierten Währung ist und wie Bitcoin uns helfen kann, das Ganze abzuwenden und stattdessen ein dezentrales Geldsystem zu etablieren, das von niemandem kontrolliert wird, außer von uns alleine und somit seinen Nutzern gehört.
Aber last but not least berichte ich natürlich auch immer mal wieder über meine Auswanderung und über das, was ich hier so erlebe.
Gemüse und Obst für die Autarkie
Gregor, LegitimCrypto: Sehr interessante Schwerpunkte – und sonst?
Ich habe gehört, dass dich das Thema Autarkie beschäftigt. Ist das nur ein Hobby oder ist das etwas Größeres?
Lukas, Der Kryptopreneur: Auf jeden Fall! Autarkie, was vor allem die Versorgung mit Lebensmitteln angeht, interessiert mich sehr – denn in meinen Augen ist es wichtig, nicht nur das Geldsystem, sondern auch viele andere Bereiche des Lebens zu dezentralisieren. Damit meine ich, dass ich es wichtig finde, dass jeder wissen sollte, wie man zum Beispiel Kartoffeln anpflanzt .
Gregor, LegitimCrypto: Und hat die Autarkie auch eine gesellschaftliche Komponente für dich?
Lukas, Der Kryptopreneur: Ja, durchaus. Für mich ist es klar, dass es, um die Gesellschaft wieder freier und unabhängiger zu machen, auch dazu gehört, dass man eben wirklich unabhängiger wird und das, was eben geht, selbst herstellt – und vielleicht sogar Gemeinschaften gründet, in denen man sich gegenseitig Überschüsse verkauft. Im besten Fall natürlich gegen Bitcoin!
Das kann uns nicht nur mehr Freiheit verleihen, sondern es würde auch die Qualität der Lebensmittel, die wir zu uns nehmen, erheblich verbessern.
Gregor, LegitimCrypto: Ich denke, dass wohl die Qualität der Lebensmittel, die ihr in Eigenregie in der DomRep anbaut, nicht mit derer vergleichbar ist, die es in Europa bei Lidl & Co. gibt. Und Bezahlen in Bitcoin – über’s Lightning Netzwerk – echt ideal.
Wie sieht es denn so mit dem Leben in der Dominikanischen Republik aus?
Lukas, Der Kryptopreneur: Hier in der DomRep, und vor allem in dem ländlichen Gebiet, in dem ich lebe, ist mir aufgefallen, dass die Menschen hier für den Staat eigentlich kaum zu kontrollieren sind. Sie haben fast alle ein kleines Geschäft, bauen viele Lebensmittel selbst an, haben ihre eigenen Tiere und helfen sich gegenseitig aus, wenn jemand von etwas zu viel oder auch zu wenig hat. Niemand ist vom Staat abhängig oder wäre von irgendwelchen Maßnahmen betroffen, wenn es mal wieder eine Pandemie oder Ähnliches gibt.
Die Menschen leben zwar in einfachen Verhältnissen, aber sie sind auch, wie man so schön sagt: Unregierbar!
Unkontrollierbar und Unregierbar! In der EU kaum vorstellbar
Gregor, LegitimCrypto: Unkontrollierbar und unregierbar. Zwei Wörter, die man sich in Europa ja schon fast nicht mehr in den Mund zu nehmen traut, um nicht gleich …
lassen wir das lieber, die Situation ist ja bekannt.
Gehen wir lieber nochmals zu den Lebensmitteln zurück. Hast du da auf dem Grundstück schon Erfahrungen sammeln können?
Lukas, Der Kryptopreneur: Wir haben mit einem großen Projekt hier auf dem Grundstück begonnen und haben Mais, Kohl, Bohnen und viele andere Sachen angebaut. Das wurde aber nicht so ganz zum vollen Erfolg, weil uns bisher noch ein gutes Bewässerungssystem fehlt. Jedoch waren die Erfahrungen, auch wenn es nicht so gut geklappt hat, sehr wertvoll, denn jetzt weiß ich, was hier im Land gut funktioniert und was nicht.
Jedoch gibt es hier auf dem Grundstück natürlich auch schon ziemlich viel, was man ernten kann. So stehen hier zum Beispiel über 10 Mango Bäume, etliche Mandarinensträucher, Avocadobäume, Papayas, Kochbananen, die wie Kartoffeln schmecken und viele weitere tropische Früchte, die eigentlich das ganze Jahr geerntet werden können.
Und um mein eigenes Haus herum baue ich Wassermelonen, Tomaten, Zwiebeln, Spinat und Brokkoli an.
Weder in der DomRep, noch in Deutschland wissen viele über Bitcoin Bescheid
Gregor, LegitimCrypto: Wow, das macht jede Menge und auch eine große Vielfalt.
Mich würde interessieren, wie und ob Du einen Unterschied zwischen der DomRep und Deutschland im Bezug zu Bitcoin siehst?
Lukas, Der Kryptopreneur: Der Unterschied in der einheimischen Bevölkerung, was Bitcoin angeht, ist gar nicht so groß, denn die meisten wissen damit nichts anzufangen – weil ihnen Aufklärung fehlt.
Klärt man die Menschen dann aber auf, verstehen sie deutlich schneller den Sinn der dahinter steckt, nämlich das Geld vom Staat zu trennen und erlaubnisfreie Transaktionen durchführen zu können!
Bargeld, soweit das Auge reicht
Gregor, LegitimCrypto: Erlaubnisfreie Transaktionen. Das klingt für mich nach einer Eigenschaft, wie für Bargeld, bevor es die Obergrenzen gab.
Lukas, der Kryptopreneur: Ja, hier in der DomRep ist Bargeld mit Meilen weitem Abstand das Zahlungsmittel Nummer eins. Und das nicht nur, weil viele Menschen kein Bankkonto haben, sondern vor allem, weil die Menschen nicht wollen, dass jede Transaktion, die sie tätigen von Staat erfasst wird.
Gregor, LegitimCrypto: Das klingt sehr sympathisch!
Lukas, Der Kryptopreneur: Nicht wahr? So ist es auch gang und gebe, große Ausgaben, wie den Kauf eines Autos oder gar eines Hauses, mit Bargeld abzuwickeln, was in Deutschland ja seit geraumer Zeit verboten ist, da es eine Bargeldobergrenze von 10.000 Euro gibt, bis zu der man noch anonym bezahlen darf. Über den 10.000 braucht es ja schon den Ausweis.
Der Großteil der mittelständischen Unternehmen akzeptiert hier gar keine Kartenzahlung, da sie nicht wollen, dass jeder Verkauf vom Staat aufgezeichnet wird. Deshalb ist es auch vor allem bei Unternehmern viel leichter als in Deutschland, die Vorteile von Bitcoin darzustellen.
Das einzige Problem ist, dass es wie überall auf der Welt, wie eben schon erwähnt, an Aufklärung fehlt und viele Menschen noch nie etwas von Bitcoin gehört haben.
Bei den Einwanderern aus Europa und den USA, die vor allem an der Nordküste und auf der Halbinsel Samana zu finden sind, sieht das aber ganz anders aus. Dort ist das Verständnis für die Vorzüge, die Bitcoin bietet, schon relativ groß und deshalb finden auch unsere Bitcoin-Treffen, die wir veranstalten, an der Nordküste im Raum Puerto Plata statt.
Bitcoin-Treffen, was für eine gute Idee
Gregor, LegitimCrypto: Da bereitest Du mir direkt den Übergang zu meiner nächsten Frage vor, die ich jetzt stellen wollte.
Was für Themen beherrschen denn die Bitcoin-Treffen? Ist da auch was dabei, was für den DACH-Raum relevant sein könnte, oder ist das nur DomRep-spezifisch?
Lukas, Der Kryptopreneur: Bei diesen Treffen, die sich übrigens von Mal zu Mal größerer Beliebtheit erfreuen, behandeln wir alles, von aktuellen Themen bis hin zur Aufklärung für Neulinge. Was die Nutzung von Lightning angeht und so ziemlich alles, rund um’s Thema Bitcoin.
Lightning-Netzwerk?
Gregor, LegitimCrypto: Darf ich dich kurz unterbrechen? Erkläre unseren Lesern bitte in kurzer Weise, was das Lightning-Netzwerk ist und warum es wichtig ist.
Lukas, Der Kryptopreneur: Das Lightning Netwerk ist wie eine zweite Ebene, die auf der eigentlichen Bitcoin Blockchain aufbaut, zu verstehen und wird deshalb auch als Second-Layer Technologie bezeichnet.
Der Basis-Blockchain wird alle 10 Minuten ein Block, der voll mit Transaktionen ist, angehängt.
Diese Blöcke sind aber auf 1 Megabyte begrenzt und deshalb dauert es mindestens 10 Minuten bis eine Transaktion, die man auf der Blockchain tätigt, bestätigt wird.
Dass das so lange dauert und dass die Blöcke auf 1MB begrenzt sind, ist jedoch wichtig für die Dezentralität, denn im Moment ist es für jeden möglich, einen sogenannten Fullnode zu betreiben. Die Fullnodes sind kleine Computer, welche die komplette Blockchain lokal abspeichern und die Transaktionen, die getätigt werden, validieren.
Würde man die Blockzeit jedoch verringern oder die Blockgröße erweitern, so würde die Blockchain extrem schnell wachsen und wenn man einen Fullnode betreiben wollte, bräuchte man schnell Unmengen an Speicherplatz. Und da Speicherplatz viel Geld kostet, könnten es sich bald nur noch Vermögende oder gar Firmen und Staaten leisten, eigene Fullnodes zu betreiben. Dadurch würde das Netzwerk erheblich an Dezentralität einbüßen.
Es ist also wichtig, dass das Bitcoin Netzwerk an sich eher langsam ist, um es so dezentral wie möglich zu halten. Und Jedem durch das Betreiben eines eigenen Fullnodes zu ermöglichen, selbst die Blockchain und somit auch seine eigenen Transaktionen verifizieren zu können.
Da man aber beim Kaffeekauf nicht immer zehn, oder wenn im Netzwerk mal viel los ist, sogar mehr Minuten warten will, wurde das Lightning Netzwerk entwickelt.
Ganz einfach erklärt, ermöglicht es Node-Betreibern mit nur einer Transaktion, die auf der Blockchain festgehalten wird, einen Zahlungskanal zu einem anderen Node zu eröffnen. In diesem Zahlungskanal können die Coins, die man eingezahlt hat, dann quasi gebührenfrei und in Echtzeit – so oft man will – hin und her gesendet werden, ohne dass diese Transaktionen auf der Bitcoin-Blockchain festgehalten werden müssen.
Erst wenn man den Kanal wieder schließt, wird eine zweite Transaktion fällig, mit der die jeweiligen Walletguthaben der beiden Teilnehmer dann wieder auf der Bitcoin-Blockchain vermerkt werden.
Das hört sich jetzt vielleicht ziemlich kompliziert an, ist es aber eigentlich gar nicht. Jedoch denke ich, dass es den Rahmen dieses Interviews sprengen würde, wenn ich jetzt noch tiefer ins Detail gehen würde.
Merken wir uns einfach: Das Lightning Netzwerk ist eine zweite Ebene, die auf der Blockchain aufbaut und die es ermöglicht, das Bitcoin-Netzwerk besser zu skalieren.
Wer das Ganze mal ausprobieren möchte, ohne gleich selbst einen Fullnode aufsetzen zu müssen, kann sich gerne mal im Playstore die App ‚Wallet of Satoshi‘ herunterladen. Hierbei handelt es sich um einen Anbieter, der einen Lightning Node betreibt und die Zahlungskanäle für euch verwaltet. Ihr müsst einfach nur Bitcoin dorthin senden und könnt dann sofort das Lightning Netzwerk nutzen.
Aber Vorsicht, hierbei handelt es sich logischerweise um ein Hot Wallet. Die privaten Schlüssel zu euren Bitcoins werden also von dem Unternehmen ‚Wallet of Satoshi‘ verwahrt, zahlt dort also nur kleine Beträge ein!
Gregor, LegitimCrypto: Vielen Dank für die ausführliche Erklärung! Dein Erklärungsvideo zum ‚Wallet of Satoshi‘ werden wir unterhalb unseres Interviews einbetten, damit jeder leicht verstehen kann, wie es zu benutzen ist.
Bitte beschreibe weiter eure Bitcoin-Treffen, dabei hatte ich dich ja unterbrochen.
Lukas, Der Kryptopreneur: Bei unserem letzten Treffen, das in der Eisdiele/Bitcoin-Bank Mariposa in der historischen Altstadt in Puerto Plata stattgefunden hat, hatten wir neben vielen Bitcoin-Neulingen und auch Abonnenten von mir, die aufgrund meiner Videos auf uns aufmerksam wurden, und zum ersten Mal auch Dominikaner zu Gast.
Interessant: eine Eisdiele/Bitcoin-Bank
Gregor, LegitimCrypto: Vielleicht kurz dazwischen. Eisdiele/Bitcoin-Bank, was kann ich mir darunter vorstellen? Die Bank verkauft auch Eis?
Lukas, Der Kryptopreneur: Haha – eher andersrum, die Eisdiele ist auch eine Bitcoin-Bank!
Nein! Also der österreichische Besitzer betreibt im gleichen Gebäude eine Eisdiele und eine Wechselstube, die auch Bitcoin gegen Bargeld kauft und verkauft.
Lightning wird auch akzeptiert und man kann sich auch für Bitcoin ein Eis kaufen.
Also zwei Fliegen mit einer Klappe!
Inzwischen auch Dominikaner bei den Bitcoin-Treffen
Gregor, LegitimCrypto: Jetzt verstehe ich. Ihr hattet das erste Mal auch Dominikaner zu Gast, ein großer Fortschritt, finde ich. Und um was ging es dann?
Lukas, Der Kryptopreneur: Wir haben zuerst einmal erklärt, warum Bitcoin in der heutigen Zeit wichtig ist und anschließend die Funktionsweise des Lightning-Netzwerks erläutert, gefolgt von einer Vorstellung der Handy-App ‚Wallet of Satoshi‘.
Jeder der ungefähr 30 Anwesenden hat sich die App heruntergeladen und Testtransaktionen durchgeführt – und die Meisten waren begeistert, wie schnell und einfach das funktioniert hat.
Das sind alles Dinge, die im DACH-Raum natürlich auch relevant sind und mit Sicherheit auch schon bei den in ganz Deutschland stattfindenden Treffen der größten deutschsprachigen Bitcoin-Community ‚Einundzwanzig‘ behandelt werden.
Diese Einundzwanzig-Community führt viele Bitcoiner zusammen, die sich auf den Treffen vernetzen und gemeinsam an den verschiedensten Projekten, rund um Bitcoin, arbeiten.
Jedoch wollen wir hier in Zukunft noch einen Schritt weitergehen und Dominikanische Mittelständler mit ins Boot holen, die bereit dazu sind, in ihren Geschäften Bitcoin zu akzeptieren.
Unser Ansatz hierbei ist, Ladenbesitzer anzusprechen, um ihnen dann direkt anbieten zu können, dass wenn sie Bitcoin akzeptieren, unsere wachsende Community bevorzugt bei ihnen einkaufen wird – wir streben es also an, eine win-win-Situation zu schaffen.
Der Weg dorthin ist aber noch weit, doch wir sind guter Dinge, dass es bald in größeren Schritten vorangehen wird – vor allem weil ich gerade plane, mir noch eine kleine Bleibe an der Nordküste anzumieten, sodass ich dort besser wirken und die Bitcoin-Adoption zusammen mit anderen Auswanderern vorantreiben kann. Wir werden also sehen, was die Zukunft noch bringt!
In der DomRep gibt es Bitcoin-Automaten
Gregor, LegitimCrypto: Ein sehr gutes Projekt, denn vor Ort zu sein ist einfach vorteilhaft. Ich habe gehört, in der DomRep gibt es Bitcoin-Automaten? Was kann man sich denn darunter vorstellen?
Lukas, Der Kryptopreneur: Ja, es gibt Bitcoin-Automaten, die sind aber hauptsächlich in den Städten zu finden und auch nicht so häufig und die Wechselkurse sind eher bescheiden, da sie meistens bei mindestens 10% Aufschlag beginnen.
Eine bessere Möglichkeit sind Bitcoin-Wechselstuben, die in Santiago de los Caballeros, in Santo Domingo, Las Terenas und auch in Puerto Plata zu finden sind.
Dort kann man mit Bargeld Bitcoin kaufen und auch wieder verkaufen und bei einem Aufschlag von 5% in der Eisdiele/Bitcoin-Bank in Puerto Plata, die ich eben schon erwähnt habe, kann man wirklich nicht meckern, denn die Coins sind dann vollkommen anonym, weil man sie ja mit Bargeld erworben hat.
Gregor, LegitimCrypto: Klingt super. Mich würde trotzdem interessieren, wie so ein Bitcoin-Automat überhaupt funktioniert? Wie kann ich denn Bitcoin bekommen, es gibt ja keine Bitcoin-Scheine?
Lukas, Der Kryptopreneur: Haha – nein, die gibt es nicht, auch wenn das wahrscheinlich helfen würde, Leute, die auf Bargeld schwören, ins Bitcoin-Boot zu holen!
Spaß beiseite, ein Bitcoin-Automat gibt keine Scheine aus, sondern er nimmt Scheine an! Also man füttert ihn mit Bargeld und dann spuckt er einen Zettel aus, auf dem ein privater Sicherheitsschlüssel zu finden ist, welcher der Zugang zu einem Wallet ist, auf das die Bitcoins, die man erworben hat, gesendet wurden.
Gregor, LegitimCrypto: Ja, so ist das verständlich. Aber wie du gesagt hast, ist das eine teure Geschichte und das Anonyme der Eisdiele/Bitcoin-Bank – mir gefällt die Kombination Eisdiele/Bank – ist ja Gold wert, nein, Bitcoin wert 🙂
Wie sieht es denn mit der Verteilung der Geschäfte aus, die Bitcoin akzeptieren? Was sind das für Geschäfte und sind die nur in touristischen Gebieten oder auch weiter im Landesinneren?
Geschäfte, die Bitcoin akzeptieren, sind eher in der Stadt zu finden
Lukas, Der Kryptopreneur: Geschäfte für Lebensmittel eher weniger, was es aber gibt, sind Restaurants, Bars und auch die eine oder andere Unterkunft. Jedoch ist das Wichtigste hierbei, wie ich selbst gemerkt habe, aufzuklären!
Denn ich habe den ersten Airbnb Betreiber, bei dem wir bei unserem Besuch im Land hatten, der übrigens jetzt ein Freund von mir ist, dazu gebracht, Bitcoin zu akzeptieren und jetzt kann ich dort immer mit Bitcoin bezahlen.
Selbiges hat ein anderer guter Freund von mir in einer Strandbar in Sosua gemacht, die jetzt sogar bei btcmap.org als Bitcoin-Annahmestelle eingetragen ist!
Bei btcmap.org kann man übrigens gut nachvollziehen, was man wo mit Bitcoin tun kann. An dieser Stelle also eine klare Empfehlung von mir!
Auf der btcmap kann man nicht nur schauen, wo man mit Bitcoin bezahlen kann, sondern auch sein eigenes Geschäft dort eintragen!
Gregor, LegitimCrypto: Vielen Herzlichen Dank für das aufklärende Interview! Es ist immer interessant, einmal über den eigenen Tellerand zu schauen und mitzubekommen, was denn so in anderen Ländern abläuft.
Unser Interview ist ausführlich geworden, aber es gibt noch Vieles zu besprechen. Deshalb haben wir uns dazu entschlossen, das in einem zweiten Interview zu tun.
Abonniere also am besten unseren Kanal auf Telegram, um direkt informiert zu werden, wenn es in unserem Gespräch weiter geht.
„Bye Bye Staat & Hallo Freiheit“
Abonniere jetzt LegitimCrypto auf Telegram!
Für heute verabschiede ich mich von dir, lieber Lukas, und freue mich schon auf deine weiteren Ausführungen im nächsten Teil. Hab vielen Dank für deine Einblicke, an denen Du uns teilnehmen lassen hast.
Weiterführende Links – am besten beide gleich abonnieren:
… und hier geht es zum zweiten Teil unseres Gesprächs.
Artikelempfehlungen für zusätzliches Wissen, einer Bitcoin-Geschichte und eines Interviews mit JJ von den Satoshi Kleinanzeigen:
- Das immense Potenzial des Lightning-Netzwerks einfach erklärt – Ist das die Zukunft von Bitcoin?
Das Lightning-Netzwerk ist ein großer Schritt nach vorne für die Bitcoin-Gemeinschaft. Es macht Transaktionen schneller und billiger, verbessert die Privatsphäre und öffnet die Tür zu neuen Möglichkeiten, das digitale Geld zu nutzen, um sein volles Potenzial auszuschöpfen.
- Was sind Crypto-Wallets & wie funktionieren sie?
Mit diesem Beitrag kannst du dir einen Überblick über die verschiedenen Wallet-Typen verschaffen.
Welche gibt es? Welche Vor- und Nachteile haben sie?
- Wie ein Mann Bitcoin nach Guatemala brachte
Hast du jemals vom ‚Bitcoin Lake‘ gehört?
Erfahre, wie Bitcoin einen revolutionären Einfluss auf die Wirtschaft und das Leben in der malerischen Stadt Panajachel in Guatemala verändert hat. Diese Geschichte ist nicht nur ein Beweis für die transformative Kraft von Bitcoin, sondern auch ein inspirierendes Beispiel dafür, wie mutige Ideen und visionäres Denken ganze Gemeinschaften zum Besseren verändern können.
- Satoshis Kleinanzeigen – von Mensch zu Mensch
Erfahre in diesem Interview, wie uns die ‚Bitcoin-Bewegung‘ alternative Lösungen für eine positive, freiheitsbringende Zukunft bietet und den Weg für eine dezentralisierte Gesellschaft ebnet.
JJ, ein Macher von Satoshis Kleinanzeigen, gewährt uns Einblicke in seine Sicht der Welt und was es, seiner Meinung nach, mit den Möglichkeiten von Bitcoin auf die Gestaltung unserer Gesellschaft auf sich hat.
„Bye Bye Staat & Hallo Freiheit“
Abonniere jetzt LegitimCrypto auf Telegram!