Mein heutiger Interviewpartner ist Mario von Financial Insider. Wir werden spannende Insights bekommen, mit interessanten Informationen und Sichtweisen.
Mario versorgt seine Community in regelmäßigen Abständen mit Fachwissen und Möglichkeiten, meist aus dem Bereich der dezentralen Finanzen. Dafür nutzt er Telegram, YouTube und dazu eine Website. Seine Angebote sind extra für Einsteiger konzipiert, wir werden am Ende des Interviews kurz darauf zurück kommen.
Mario war bereit uns ein kleines Video aufzunehmen, in dem er sich kurz vorstellt.
Gregor, LegitimCrypto: Hallo Mario! Ich freue mich sehr, dass du mir heute ‚Rede und Antwort‘ stehst und uns an deiner Expertise teilhaben lässt. Zu allererst möchten wir natürlich ein bisschen was über dich erfahren. Also erzähle doch mal ein wenig über dich, auch wenn wir ja bereits einiges von dir über das Video erfahren haben.
Mario, Financial Insider: Ich bin in einer ganz ‚normalen‘ mittelständischen Familie groß geworden, die ganz unspektakulär gelebt hat.
Nach der Schule habe ich eine Ausbildung bei einer Bank abgeschlossen. Danach nahm ich es auf mich, weitere 3,5 Jahre ein berufsbegleitendes Studium zum Bankbetriebswirt zu absolvieren. Schwerpunkte im Studium waren u. a. Volkswirtschaft, Portfoliomanagement, Finanzmathematik und Recht. Retrospektiv war das eine sehr gute Entscheidung, nicht nur wegen des darin erworbenen Wissens, sondern vor allem wegen den Erfahrungen ich ich mit dem Studieren gesammelt habe.

Es war eine neue Herausforderung für mich, über so eine lange Zeit eigenverantwortlich Ziele zu setzen, deren Einhaltung dann auch verbindlich war, um den Studiengang abschließen zu können. Das Studium war für mich daher hauptsächlich ein Werkzeug zur Persönlichkeitsentwicklung. Bis zum 25. Lebensjahr war ich somit auch voll im System verhaftet. Ich denke, dass man das auch sein muss, um bei einer Bank arbeiten zu können.
Ich liebe Musik und könnte mich stundenlang mit dem Hören von Musik beschäftigen, wenn es meine Zeit zulassen würde.
Ich bin ein sehr lebhafter Typ, der immer an irgendetwas arbeitet und vorankommen möchte – menschlich gesehen, aber auch finanziell. Gleichzeitig bin ich aber auch ein sehr introvertierter und emotionaler Typ, der die Abgeschiedenheit und Ruhe in der Natur zu schätzen weiß.

Ich bin ein totaler Wasser-Typ. Ich liebe das Meer. Eines meiner größten Ziele ist es, dauerhaft am Meer zu leben. Da die väterliche Seite meiner Familie aus Italien stammt und unsere Urlaube immer von Meer begleitet wurden, kommt diese emotionale Bindung wohl nicht von ungefähr. So arbeite ich tagtäglich auf die Erreichung meiner Ziele hin und möchte auch andere Menschen dabei unterstützen.

Ich habe einmal zwei Bilder von ‚unserer Bucht‘, in der wir im Urlaub bei Oma und Opa immer zum Baden gegangen sind. Ich denke mal, da kann der ein oder andere mein Ziel, am Meer zu leben, gut nachempfinden.
Gregor, LegitimCrypto: Ja, am Meer zu leben hat schon was – das kann ich gut nachvollziehen. Vor allem auch, wenn ich mir deine Bilder so anschaue.
Zurück zu den Cryptos. Wie kamst du überhaupt mit dem Thema Cryptos in Berührung?
Mario, Financial Insider: Sehr gute Frage. Dazu möchte ich etwas ausholen.
Gregor, LegitimCrypto: Sehr gerne.
Mario, Financial Insider: Für mich haben sich während meiner Zeit in der Bank immer mehr Anzeichen offenbart, dass unsere Welt im tiefsten Inneren nicht so schillernd ist, wie man es an der Oberfläche verkauft bekommt. Im Jahr 2020 hat das dann seinen Höhepunkt genommen. Die meisten wissen mit Sicherheit, wovon ich spreche – Corona ließ grüßen. Anfang 2020 ist es mir dann überraschend einfach gefallen, meinen über 15 Jahre lang gern gemachten, gut bezahlten Beruf an den Nagel zu hängen, um mich komplett neu zu orientieren.
Gregor, LegitimCrypto: Ein mutiger Schritt. Vor allem wusste in dieser Zeit ja auch niemand, wie sich so alles weiterentwickeln würde. Viele sind da ja eher in einer Erstarrung voller Angst gefallen.
Mario, Financial Insider: Ja, gerade 2020 bis 2022 war eine enorm herausfordernde Zeit, in welcher man vor die Wahl gestellt wurde, für sich selbst einzustehen oder weiter mit der Masse mitzuschwimmen. Ich habe mich da einfach für Ersteres entschieden, da ich schon immer ein sehr freiheitsliebender Mensch war bzw. umso mehr geworden bin und mir schwer tue, mich von vermeintlichen Experten führen zu lassen, insbesondere dann, wenn die Argumente, die von diesen aufgeführt werden, so offenkundig blanken Unsinn verkörpern.
Gregor, LegitimCrypto: Ich nehme einmal an, dass du mit dieser Einstellung und Meinung nicht gerade ein ‚Liebling des Systems‘ warst.
Mario, Financial Insider: Speziell in dieser Zeit bin ich natürlich ganz besonders unbequem für das System geworden, weil ich konsequent gemacht habe, was ich für richtig hielt und mich davon auch nicht abhalten ließ – ungeachtet etwaiger Konsequenzen. Da kann ich einfach nicht anders; mein Gewissen hat inzwischen einen zu großen Platz in meinem Denken eingenommen.
Die ersten Erfahrungen mit dieser Haltung haben mir dann ganz schnell gezeigt, dass das System bei Ungehorsam immer als Erstes nur unser Bestes will: Unser Geld. Was vollkommen nachvollziehbar ist, da über diesen Aspekt der meiste Widerstand ganz schnell und effektiv beendet und untergraben werden kann.
Durch einen sehr lieben Freund bin ich – wie konnte es auch anders sein – durch Zufall auf dezentral organisierte Währungen gestoßen. Ich würde jetzt zwar gerne behaupten, dass ich zu diesem Zeitpunkt das erste Mal davon gehört habe – aber weit gefehlt. In der Bank hatte ich schon einige Berührungspunkte damit, war aber zu voreingenommen, engstirnig und ignorant, mich näher mit diesem Thema zu beschäftigen. Ein paar Jahre später hatte ich diese Eigenschaften aber dann doch glücklicherweise – zumindest zu einem gewissen Maße – abgelegt. Das war dann auch der Zeitpunkt, der mein Leben von Grund auf veränderte und mich dazu veranlasst hat, mein Tun und meine finanzielle Organisation sehr stark auf Kryptowährungen auszurichten.
Ich bin im Nachhinein betrachtet sehr dankbar, dass die letzten Jahre global gesehen so bewegt waren, da sie mich dazu gezwungen haben, noch mehr in die Eigenverantwortung zu kommen. Digitale Währungen können diesbezüglich ein Schritt in die richtige Richtung sein.
Gregor, LegitimCrypto: Was fasziniert dich an den digitalen Währungen? Bisher hatten wir nur Bitcoiner in den Interviews. Mit dir haben wir jetzt zum ersten Mal jemanden, der auch die Möglichkeiten der Altcoins nutzt.
Mario, Financial Insider: Natürlich war auch Bitcoin meine Einstiegswährung. Was mich daran von Anfang an so fasziniert hat, war der Umstand, dass es eben keine zentrale Instanz gibt, die alleine bestimmen kann, wo die Reise hingeht.
Aufgrund der dezentralen Charakteristik des Netzwerkes bin ich nicht mehr der Willkür von irgendjemandem ausgesetzt. Das ist ein großer Unterschied zur klassischen Finanzwelt, in welcher du eben immer darauf angewiesen bist, dass eine gewisse Entität dein Tun ‚absegnet‘.
Narrativtreue wird belohnt, Ausbrecher werden abgestraft. Bitcoin und alle sehr dezentral organisierten Kryptowährungen schieben dem eben einen Riegel vor und sorgen dafür, dass die Menschen wieder mehr so sein können, wie sie wirklich sind. Ihnen wird die Möglichkeit zurückgegeben, so zu agieren, wie sie es wirklich wollen, ohne finanzielle Repressalien fürchten zu müssen. Dieses Detail hat bei mir eingeschlagen wie eine Bombe.
Gregor, LegitimCrypto: Gut gesagt: Narrativtreue wird belohnt, Ausbrecher werden abgestraft. Da hilft tatsächlich der Aufbau von Bitcoin mit seiner Dezentralität enorm.
Mario, Financial Insider: Weiterhin fördern Cryptos natürlich die Eigenverantwortung. Es gibt keine Hotline, die man anrufen kann, wenn man mal sein Passwort für seine Wallet vergessen hat. Achtsamkeit im Umgang mit Finanzen ist hier das Zauberwort.
Da ich schon sehr lange feststelle, dass unsere Gesellschaft hin zur absoluten Betreuung geführt wird und jeder nur noch Verantwortung an die unterschiedlichsten Stellen abgibt, habe ich diese Entwicklung natürlich sehr begrüßt. Mehr noch: Ich freue mich sehr darüber, dass der Weg für diejenigen, die es wollen, offen bleibt.
Gregor, LegitimCrypto: Und wie sieht es da mit den Altcoins aus? Nimmt da für dich Ethereum eine Sonderstellung ein?
Mario, Financial Insider: Grundsätzlich unterscheide ich da zwischen Ethereum bzw. Ethereum-basierten Kryptowährungen und fast allen anderen.
Was die Ethereum-Stiftung in den letzten Jahren aufgebaut hat, gleicht einer Revolution. Wir können mithilfe von intelligenten Datensätzen – intelligenten Verträgen, Smart Contracts – nun Prozesse und Aufgaben, die in der Vergangenheit von Menschen zeitintensiv und ineffizient ausgeführt werden mussten, vollständig automatisieren.
Gleichzeitig schalten wir die Willkür im Prozess vollständig aus, was dazu führt, dass jeder Nutzer gleich behandelt wird.
Für mich sind das jetzt schon paradiesähnliche Zustände, da ich inzwischen einen blassen Schimmer davon bekomme, welche Chancen künftig mit diesen Instrumenten genutzt werden können. Wenn ein Großteil der Menschen erst einmal begreift, welches Geschenk uns hier zuteilwurde, dürfte eine ähnliche Begeisterung obligatorisch sein.
Gregor, LegitimCrypto: Es tut gut, Menschen wie dich kennenzulernen, die eine volle Begeisterung für etwas haben. Leicht denken wir bei Menschen, die sich mit Cryptos & Co. beschäftigen, an Leute, die nur vor dem Monitor sitzen und gefühllos Charts und Technikelemente anschauen.
Trotz deiner Begeisterung würde mich interessieren, wie hoch du das Risiko einschätzt, dass ‚die Stiftung Ethereum‘ mit all den Lösungen, die auf ihrer Blockchain laufen, nicht irgendwann alles kontrollieren wird. Ob wir ihnen dann praktisch ‚auf den Leim gegangen‘ wären.
Mario, Financial Insider: Grundsätzlich schätze ich das Risiko als eher gering ein, auch wenn ich das von Dir gerade eben angesprochene Szenario niemals ausschließen kann. Wie komme ich auf diese Einschätzung:
Zum einen ist das Ethereum-Netzwerk, Stand heute, schon recht dezentral ausgerichtet. Bitcoin nimmt diesbezüglich aber den Spitzenplatz ein. Diese vornehmliche Dezentralität erkennt man daran, dass die Netzwerkgebühren für Transaktionen auf Ethereum schon seit geraumer Zeit sehr hoch sind. Ethereum hat also auf seiner nativen Layer-1 Blockchain ein Skalierungsproblem. Dies bedeutet, dass die dezentrale Struktur von Ethereum dafür sorgt, dass nicht sehr viel mehr Transaktionen pro Sekunde durchgeführt werden können – exakt wie bei Bitcoin auch.
Absolute Dezentralität und Skalierbarkeit in einer Chain zu vereinen, ist unmöglich. Das liegt einfach in der Natur der Sache. Weshalb das genau so ist, werden wir heute nicht besprechen können. Das würde den Rahmen des Interviews vollkommen sprengen.
Weiterhin beobachte ich aber auch Vitalik Buterin, den Gründer von Ethereum, immer mal wieder und sehe mir an, was und wie er kommuniziert. Bei ihm bekomme ich immer wieder das Gefühl, dass es ihm wirklich darum geht, Machtkonzentrationen zu vermeiden. Buterin kommt aus dem Bitcoin-only-Lager, hatte sich aber unter anderem aufgrund der Debatte um die Skalierbarkeit selbst das Ziel gesetzt, eine Blockchain aufzubauen, die einen noch größeren Usecase hat und nur wenig von der Dezentralität abzugeben. Meines Erachtens hat er das auch definitiv hinbekommen. Das sehen wir an der Kapitalmenge, die in Ethereum-basierten Anwendungen gebunden ist.
Doch wie so oft, können wir hier keine endgültige und absolute Einschätzung abgeben. Dinge können sich ändern, zuweilen auch sehr schnell.
Gregor, LegitimCrypto: Vielen Dank für deine Einschätzung. In unserer Zeit ist es oft schwer zu wissen, wer für was steht und die Tendenz zur Machtkonzentration ist ja schon fast allgegenwärtig.
Da freut es mich immer sehr, neue und vielleicht auch mal andere Einschätzungen mitzubekommen. Manch ein Leser wird wahrscheinlich Vitalik Buterin und Ethereum eher kritischer einschätzen als du. Deshalb bedanke ich mich um so mehr für deine Offenheit, deine Meinung hier zu vertreten, auch wenn dir wahrscheinlich sehr wohl bewusst ist, dass du damit beim ein oder anderen etwas anecken wirst.
Allzu leicht werfen wir anderen Gesellschaftsgruppen vor, sie seien nicht offen und würden sich weigern, sich alles mal von einem anderen Blickwinkel anzuschauen. Dabei müssen wir immer vorsichtig sein, nicht selbst auch dazu zu gehören.
Unser Kanal heißt ja LegitimCrypto. ‚Crypto‘ sehen wir da einfach als Oberbegriff für die Blockchain-Technologie. Immer wieder sind Menschen von der Vielzahl der Begriffe, die sie oft zum ersten Mal hören, verwirrt. Vielleicht kannst du uns da etwas über den Unterschied zwischen Token und Coins aufklären. Wo siehst du da die Unterschiede?
Mario, Financial Insider: Eine sehr wichtige Frage. Ich beobachte immer wieder, dass selbst Menschen, die schon länger im Kryptobereich unterwegs sind, sich der Unterschiede in den seltensten Fällen bewusst sind.
Grundsätzlich gesprochen, ist ein Coin eine Kryptowährung, die mit ihrer eigenen technischen Infrastruktur aufwartet. In der Praxis bedeutet das häufig, dass der Name der Blockchain und die dazugehörige Kryptowährung identisch sind. Beispiele hierfür sind: Bitcoin, Litecoin, Cardano, Solana, etc.
Gregor, LegitimCrypto: Wie sieht es da mit Ethereum aus, deren Coin ja nur Ether heißt?
Mario, Financial Insider: Das ist eine halbe Ausnahme. Ether ist ebenfalls ein Coin und hat nur einen Teil der Blockchain im eigenen Namen. Mir gefällt aber die Analogie sehr, dass man in einer digitalen Instanz die sich Ethereum nennt, einen Betriebsstoff braucht, der Ether heißt. Wobei diese Analogie in der deutschen Sprache leider nicht so sehr wirkt, da beide Wörter übersetzt Äther bedeuten.
Gregor, LegitimCrypto: Stimmt, von daher passt die Regel auch bei Ethereum ziemlich gut. Was gibt es denn sonst noch, was ein Coin ausmacht.
Mario, Financial Insider: Der Coin ist auch immer die Währung, die benötigt wird, um die Netzwerkgebühren auf der Blockchain zu bezahlen, sobald Transaktionen vorgenommen werden möchten.
Allein diese beiden Aspekte – meistens gleicher Name und dass man damit die Netzwerkgebühren bezahlen muss – machen es schon sehr einfach, einen Coin von einem Token zu unterscheiden.
Gregor, LegitimCrypto: So ein Coin hat dann ja einen inneren Wert. Wodurch erhält er ihn?
Mario, Financial Insider: Der Coinwert repräsentiert die Problemlösungsfähigkeit einer Blockchain.
Gregor, LegitimCrypto: Das muss ich direkt wiederholen, weil es so einfach und doch auch so essenziell ist: Der Coinwert repräsentiert die Problemlösungsfähigkeit einer Blockchain.
Hast du für uns eine Analogie aus dem klassischen Finanzbereich, die uns diese Aussage noch greifbarer werden lässt?
Mario, Financial Insider: Ein Coin könnte man als eine Art Aktie an einer Blockchain verstehen, da eine Aktie per Definition einen Anteil am Eigenkapital eines Unternehmens verkörpert.
Mir ist klar, dass die Analogie nicht vollständig passt, da Aktien, Coins und Token verschiedene Rechte und Eigenschaften haben, aber ich denke, es ist die, die uns die Sache am besten verstehen lässt. Deshalb bin ich da jetzt etwas großzügig.
Der Wert der Blockchain leitet sich aus dem Umstand ab, wie gut Probleme der Nutzer bzw. Kunden gelöst werden können. Genauso verhält es sich mit konventionellen Aktien von Unternehmen aus der Realwirtschaft.
Löst das Unternehmen Herausforderungen seiner Kunden? Falls ja, ist die Nachfrage nach einem Eigentumsanteil hoch, da das Unternehmen folgerichtig monetär erfolgreich sein wird. Das dürfte die Preisnatur von Kryptowährungen grundsätzlich einmal etwas entmystifizieren und besser nachvollziehbar machen.
Gregor, LegitimCrypto: Das bedeutet also, dass wenn die Blockchain erfolgreich ein oder mehrere Probleme löst, sie wertvoller wird. Wenn die Blockchain wertvoller ist, denkt man, dass sie vielleicht noch wertvoller werden kann. Also möchten mehr Menschen, Institutionen usw. gerne Anteile an der Blockchain bekommen. Und das wiederum geht, indem man den Coin dazu kauft.
Ich denke, das ist gut zu verstehen. Dann könnten wir vielleicht schauen, wo der Unterschied zu den Token liegt.
Mario, Financial Insider: Token sind Kryptowährungen, die die technische Infrastruktur einer fremden Kryptowährung mitnutzen. Beispiele hierfür sind nahezu alle Stablecoins, wie Tether, also USDT, USDC, BUSD, etc., sowie gänzlich andere Token mit anderen Funktionen, wie z.B. Shiba-Inu, UniSwap, Aave, usw.
Gregor, LegitimCrypto: Gut, der Token benutzt also die Struktur einer Blockchain mit. Also praktisch wie bei Straßen. Eine Autobahn wäre die Struktur der Blockchain, deren Wert durch den Preis für die Coins repräsentiert wird. Autos wären dann die Token, die die Autobahn mitbenutzen. Es können dann verschiedene Token zur gleichen nativen Blockchain gehören, so wie es Sportwagen, Vans oder andere Autotypen auf der Autobahn gibt. Dagegen bräuchten Traktoren eine Blockchain für Feldwege, weil sie auf der Autobahn nicht fahren dürfen. Also ist die Art der Token an die Problemlösung der nativen Blockchain – also eine mit eigenem Coin – gebunden.
Die Token sind ja aber auch etwas wert. Wie hängt das denn mit der zugrunde liegenden Blockchain zusammen?
Mario, Financial Insider: Hier ist der Gedankengang noch simpler: Ein Token verkörpert ebenso das hinter dem Token stehende Unternehmen.
Gregor, LegitimCrypto: Also, praktisch kann ein Sportwagen ohne Autobahn nicht wirklich schnell fahren. Gut, mit den ganzen Geschwindigkeitslimitierungen kann er das auch dort kaum. Vielleicht hast du ein Beispiel direkt aus der Krypto-Welt.
Mario, Financial Insider: Ja, habe ich. Sehen wir uns hierzu den UniSwap-Token an. UniSwap ist die größte dezentrale Handelsplattform auf der Blockchain Ethereum und zieht folgerichtig viele tausend Nutzer jeden Tag an und sorgt dafür, dass die Dienstleistung, die diese Plattform anbietet – das ist das Tauschen von Kryptowährungen – genutzt wird.
Durch die Nutzung entstehen Gebühren, die der Plattform als Einnahmen zufließen und dafür sorgen, dass der Umsatz und somit auch der Gewinn steigt – ähnlich wie bei einem konventionellen Unternehmen. Schlussendlich ist also nur wieder zu prüfen, ob dieses IT-Gebilde gewinnbringend betrieben werden kann oder nicht.
Gregor, LegitimCrypto: Der Token repräsentiert also eine Lösung, die in der Weise nur wegen der zugrunde liegenden nativen Blockchain – also eine mit eigenem Coin – angeboten werden kann. Es stellt sich also die Frage, ob die Arbeit, die in den Aufbau und die Wartung der Plattform und die Betreuung der Nutzer investiert wird, angemessen ausgeglichen werden kann?
Mario, Financial Insider: Genau und falls ja, dürfte das den Wert dieser Plattform steigern, was sich in einem steigenden Tokenpreis äußert.
Diesbezüglich ist es essenziell, dass wir uns Folgendes bewusst machen: Token stellen ein neues Instrument zur Finanzierung von krypto-basierten Unternehmen dar. Wir haben schon die Parallele zur Aktie gezogen. Der Vergleich ist tatsächlich sehr treffend.
Viele Start-Up Unternehmen haben Schwierigkeiten, eine angemessene Finanzierung für ihre Idee zu finden.
Herkömmliche Arten der Finanzierung – Bankkredite, Venture Capital, etc. – sind meistens sehr teuer.
Die Zinsen sind hoch und der organisatorische Aufwand für die Beschaffung ist meistens noch höher. An einen Börsengang, zur Ausgabe eigener Aktien, kann so ein kleines Unternehmen erst gar nicht denken, da die regulatorischen, rechtlichen und finanziellen Vorgaben hier immens sind.
Ein Börsengang ist ein Privileg, welches nur den kapitalstärksten Unternehmen im bisherigen Finanzsystem vorenthalten war. Das letzte Wort ‚war‘ habe ich bewusst in der Vergangenheit benutzt, da sich dieser Umstand mit den Tokens geändert hat.
Kleine Unternehmen haben die Möglichkeit, ähnlich wie bei der Ausgabe von Aktien, mit der Ausgabe von Tokens über eine dezentrale Börse auf einer Plattform, die sich Blockchain nennt, ihre Finanzierung sicherzustellen, ohne die oben erwähnten Erfordernisse einhalten zu müssen.
Man könnte also sagen, dass durch die Tokenisierung des Unternehmenswertes rein theoretisch sogar jedem die Möglichkeit gegeben wird, Investoren für sein Unterfangen zu finden, wenn der Markt dieses auch als unterstützenswert empfindet. Tokens stellen also faktisch unregulierte Aktien dar.
Diese Betrachtungsweise habe ich nur einnehmen können, weil es mir möglich war, durch mein Vorwissen die Brücke zwischen Krypto-Unternehmen und klassischen Unternehmen zu schlagen. Ich hoffe, dass das den Lesern genauso wie mir ein Aha-Erlebnis beschert hat.
Gregor, LegitimCrypto: Vielen Dank für die interessanten Darlegungen und auch deiner Begeisterung für das Thema.
Wenn ich so schaue, merke ich, dass unser Gespräch schon länger geworden ist – und es stehen noch allerlei Fragen auf meiner Liste. Deshalb würde ich sagen, dass wir das Interview erst einmal pausieren und uns in einem zweiten Teil mit meinen anderen Fragen beschäftigen.
Hab also erst mal vielen Dank für das Gespräch und dafür, dass du uns an deinen Einschätzungen, Sichtweisen und deinem Wissen teilhaben lassen hast.
Mario, Financial Insider: Gregor, vielen Dank für die Möglichkeit, mich hier mitteilen zu können. Ich freue mich schon auf unsere Fortsetzung und hoffe, dass die Leser von LegitimCrypto einen Mehrwert aus unserem Gespräch mitnehmen können.
Gregor, LegitimCrypto: Auf die Fortsetzung freue ich mich auch.
Mario ist nicht nur auf seinen Kanälen aktiv, sondern sucht auch immer nach Möglichkeiten, sein Wissen in Kursen und Coachings weiterzugeben.
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