Digitale Identitäten werden zu einem immer wichtigeren Thema – denn angesichts von Bots und Künstlicher Intelligenz ist es oft kaum noch möglich festzustellen, ob es sich tatsächlich um einen Menschen handelt oder nicht. Solche digitalen Identitäten muss man klar von denen unterscheiden, die von Regierungen ausgestellt werden.
Holonym, das zu Human.tech gehört, stellt solche digitalen Identitäten aus und scheint dabei einen besseren Weg gefunden zu haben als beispielsweise Worldcoin. Das System basiert auf sogenannten Stamps – das sind Prüfvermerke, also einzelne Bausteine einer Identitätsverifikation – von denen jeder einen kleinen Teil der Identitätsprüfung abdeckt. Je mehr Stamps vorhanden sind, desto sicherer ist die Identität einer konkreten Person nachweisbar. Das System ist dezentral aufgebaut, hat jedoch eine Schwachstelle: den privaten Schlüssel. Wird dieser gestohlen, kann sich jemand anderes als die betroffene Person ausgeben – so lange, bis die Identität, der sogenannte Human Passport, erneut verifiziert werden muss, wobei die Verifizierung jährlich erfolgen muss.
Im folgenden Artikel geht es um den Einsatz dieses Systems in Hilfsprojekten . Der Human Passport kann jedoch auch in vielen anderen Bereichen eingesetzt werden – überall dort, wo es wichtig ist, nachweisen zu können, dass man ein echter Mensch ist.
Digitale Identität als Werkzeug für humanitäre Hilfe
George Georgiev – 21. April 2025
Ein tiefer Einblick in On-Chain-Identität und ihre vielfältigen Anwendungsbereiche.
Auf der Paris Blockchain Week präsentierte Shady El Damaty, Geschäftsführer von Holonym, eine kühne Vision: Digitale Identität soll nicht nur der Teilnahme an Web3 dienen, sondern auch weltweit zur Verteilung humanitärer Hilfe eingesetzt werden.
Digitale Identität ist in der Krypto-Welt kein neues Konzept. Doch Holonym geht mehrere Schritte weiter – durch die Einbettung von Persönlichkeit in Wallets, digitale Berechtigungen und das, was das Unternehmen „Human Keys“ nennt.
Das Video ist leider nur auf englisch verfügbar.
Was ist Holonym?
Einfach erklärt: Holonym entwickelt digitale Infrastrukturen, die es Menschen ermöglichen, online ihre Identität nachzuweisen – sicher, privat und ohne zentrale Institutionen. Das Unternehmen hat bereits über 35,4 Millionen Berechtigungsnachweise für mehr als 2,2 Millionen Nutzer ausgegeben und unterstützt damit sowohl Web3-Projekte als auch humanitäre Initiativen bei der Unterscheidung von echten Menschen und Bots.
Ein zentrales Anwendungsfeld war bisher die Verteilung von Token durch sogenannte Airdrops: Holonym hat dabei über 380 Millionen US-Dollar an über 150 Projekte verteilt. Doch das ist erst der Anfang.
Von Airdrops zu Aid Drops
Holonym verfolgt das Ziel, seine Identitätswerkzeuge zu nutzen, um direkte Hilfeleistungen an reale Menschen zu ermöglichen. In vielen Regionen mit großem Hilfebedarf sind traditionelle Identitätssysteme oder finanzielle Bildung nicht verlässlich vorhanden. Hier kommen Holonyms „Human Keys“ [menschliche Schlüssel – kryptografische Schlüssel, die auf individuellen menschlichen Merkmalen basieren] ins Spiel.
Statt komplexe Schlüsselwörter zu merken, kann etwa ein Wallet durch einen biometrischen Scan erstellt werden. Das ermöglicht Menschen ohne E-Mail-Zugang oder offizielle Ausweisdokumente, mit digitalen Finanzsystemen zu interagieren.
Dadurch werden Wallets zugänglicher, Identitäten überprüfbar und Kryptowährungen menschenfreundlich – ein entscheidender Schritt, um Milliarden Menschen in die digitale Wirtschaft zu integrieren, die bisher ausgeschlossen waren.
Die Übernahme des Gitcoin Passports
Kürzlich übernahm Holonym den Gitpoint Passport. Gitpoint hatte bereits Förderungen im Umfang von 60 bis 80 Millionen US-Dollar vermittelt.
Ein Problem bestand jedoch darin, dass Bots das System ausnutzen konnten. Holonyms Identitätsschicht sorgt nun dafür, dass jede Stimme von einer echten Person stammt – ohne dabei die Privatsphäre zu gefährden.
Im Zuge der Übernahme wurde Gitpoint Passport in The Human Passport [Der Menschliche Ausweis] umbenannt und enthält künftig standardmäßig sogenannte Zero-Knowledge-Proofs [technologische Methode zur Verifizierung von Informationen ohne deren Offenlegung].
Holonym plant, The Human Passport auch jenseits von Web3 einzusetzen – etwa bei der Mittelvergabe für humanitäre Hilfe, Fördermittel oder soziale Projekte.
Einschätzung zum Markt
Trotz unsicherer Marktbedingungen konzentriert sich Holonym weiterhin auf den Aufbau seiner Infrastruktur.
„Die Krypto-Katze ist aus dem Sack,“
sagte Shady El Damaty und beschrieb die aktuelle Phase als natürliche Schwankung in einem sich entwickelnden Markt.
Mit zunehmender regulatorischer Klarheit und gereifter Infrastruktur sieht Holonym die nächste Phase von Krypto in konkreter Alltagsanwendung – insbesondere bei der Zuteilung von Kapital und der Stärkung digitaler Rechte.
Das große Ziel
Am Ende geht es Holonym darum, finanzielle Freiheit für alle zugänglich zu machen – nicht nur für Menschen, die Decentralized Finance (DeFi) [dezentralisierte Finanzsysteme auf Blockchain-Basis] verstehen, sondern für jeden Menschen mit einem Smartphone und einem Fingerabdruck.
Quelle: CryptoPotato
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„Bye Bye Staat & Hallo Freiheit“
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