Oberflächlich betrachtet und nach vier Monaten mit dreistelligen Defiziten in Milliardenhöhe, war das Haushaltsdefizit im Juni von „nur“ 66 Mrd. USD eine angenehme Überraschung. Vor allem, wenn man bedenkt, dass der Markt mit einem Defizit von 83 Mrd. USD gerechnet hatte. Im Vergleich zum Defizit von 228 Mrd. USD vor einem Jahr, ist dies eine positive Entwicklung.
In der Tat war das Defizit so gering, dass es das kumulierte Defizit des letzten Jahres von 1,268 Billionen USD, unter das Defizit des Vergleichszeitraums vor einem Jahr von 1,393 Billionen USD, drücken konnte.
Leider ist das auch schon alles, denn wenn man einen Schritt zurücktritt und die monatlichen Kalendereffekte außer Acht lässt, bleibt das Bild dasselbe: Die USA geben weit mehr aus, als sie an Steuereinnahmen erzielen.
Und von da an geht es nur noch bergab. Denn wie wir bereits festgestellt haben, liegt der größte Risikofaktor nicht so sehr in den Ausgaben für diskretionäre Posten wie Sozialversicherung, Gesundheit und Landesverteidigung.
„Wie können Sie es wagen zu sagen, dass diese Ausgaben diskretionär sind! Das sind obligatorische, unantastbare Ausgaben“, werden einige schreien. Aber wenn die Steuern versiegen und der USD seinen Reservestatus verliert, werden Sie sehen, wie diskretionär sie sind.
Der größte Risikofaktor sind die Zinsen, und hier sei daran erinnert, was wir bereits im April gesagt haben:
Die Zinsen für die US-Schulden – mit 1,1 Billionen USD derzeit die zweitgrößte Ausgabe der Regierung – werden die Sozialversicherung übertreffen und bis Ende 2024 mit 1,6 Billionen USD die größte Einzelausgabe der USA sein … … und bis April 2025 auf 1,7 Billionen USD ansteigen, was dann die bei weitem größte Einzelausgabe der US-Regierung sein wird.
Und wo stehen wir jetzt? Nun, dem jüngsten Monatsbericht des Finanzministeriums zufolge gaben die USA im Juni brutto 140 Mrd. USD für Schuldzinsen aus, womit sich die Gesamtsumme im letzten Jahr auf 868 Mrd. USD beläuft und für das gesamte Jahr 1,144 Billionen USD erreicht werden dürften. Das ist eine große Zahl. Wie groß? Nun, wie das nachstehende Schaubild zeigt, war dies der größte monatliche Zinsaufwand, der jemals verzeichnet wurde!
Zum Vergleich: Die Bruttozinsausgaben in Höhe von 140 Milliarden USD machten im Juni etwas mehr als 30% aller US-Einnahmen (hauptsächlich Steuern) aus.
Eine schwindelerregende Zahl, die sich schnell der Schwelle nähert, an der jeder zugeben muss, dass die USA einen Minsky-Moment erlebt haben.
Quelle: ZeroHedge
Telegram zensiert nicht! Wenn du diese Information wichtig findest, kannst du Legitim auf Telegram kostenlos abonnieren: hier anmelden (Telegram herunterladen)