Digitale Zentralbankwährungen in der Krise – aber ist das wirklich ein Sieg für die Freiheit?

von | 4. März 2025

Lange Zeit schien es so, dass es keine Chance gäbe, um digitale Zentralbankwährungen herumzukommen. Sie stehen für die große Gefahr der Kontrolle, da es sich um programmierbares Geld handelt. Das bedeutet, dass die digitale Zentralbankwährung je nach Ausgestaltung direkt mit dem Bankkonto verknüpft werden kann – mit der Möglichkeit, zentral festzulegen, wofür das Geld ausgegeben werden darf und wer überhaupt Zahlungen empfangen kann oder nicht. In letzter Konsequenz führt das zu Strukturen, die Social-Credit-Systemen ähneln. In der EU spielt dabei die European Blockchain Services Infrastructure [EBSI – Europäische Blockchain-Dienstleistungsinfrastruktur] eine entscheidende Rolle. Mehr dazu in unserem empfohlenen Artikel.

Nun gerät das Vorhaben, digitale Zentralbankwährungen auszurollen, jedoch deutlich ins Stocken – eine positive Entwicklung für unsere finanzielle Freiheit. Gleichzeitig darf man nicht übersehen, dass die Überwachung und Kontrolle auf anderen Wegen weiter zunimmt: einerseits durch immer strengere gesetzliche Regelungen, andererseits durch den zunehmenden Einsatz künstlicher Intelligenz. Dadurch verlieren digitale Zentralbankwährungen als Kontrollinstrument an Bedeutung, doch die eigentliche Gefahr der Überwachung bleibt bestehen.

Krieg der Währungen: Der Konflikt zwischen Zentralbanken und CBDCs eskaliert

Le Journal Du Coin – 12. Februar 2025

Die Priorität schwindet. Von Staaten ausgegebene Kryptowährungen, sogenannte digitale Zentralbankwährungen [im Englischen CBDC – Central Bank Digital Currency], sind nicht mehr unumstritten. Selbst innerhalb der Zentralbanken scheinen diese Projekte für digitale Versionen ihrer Fiat-Währungen an Attraktivität zu verlieren. Jedenfalls verzögern sie sich zunehmend.

Wichtige Punkte dieses Artikels:

  • Digitale Zentralbankwährungen haben an Popularität verloren: Nur noch 18 % der Zentralbanken sind heute bereit, eine solche Währung auszugeben.
  • Bedenken hinsichtlich Regulierung und Governance sowie wirtschaftliche Herausforderungen haben die CBDC-Projekte für fast ein Drittel der Zentralbanken verzögert.

Digitale Zentralbankwährungen sind für 31 % der Zentralbanken keine Priorität mehr

Der Think Tank Official Monetary and Financial Institutions Forum [OMFIF – Forum für offizielle Währungs- und Finanzinstitutionen] hat eine Umfrage unter 34 Zentralbanken zu ihren CBDC-Projekten durchgeführt. Die Ergebnisse wurden am 11. Februar 2025 veröffentlicht. Dabei zeigt sich, dass staatliche Kryptowährungen immer weniger Anklang finden. Während im Jahr 2022 noch 38 % der Zentralbanken bereit waren, eine digitale Zentralbankwährung einzuführen, sind es heute nur noch 18 %.

Darüber hinaus haben selbst unter den Zentralbanken, die bereits an einer digitalen Währung arbeiten, fast ein Drittel (31 Prozent) ihren Zeitplan für die Umsetzung verschoben.

Die Hauptgründe für diese Verzögerungen sind „Bedenken hinsichtlich der regulatorischen und Governance-Rahmenwerke“ sowie „unerwartete wirtschaftliche Herausforderungen“, die die Arbeit an den digitalen Zentralbankwährungen in den Hintergrund gedrängt haben:

„Die Einführung einer Gesetzgebung hängt auch teilweise vom politischen Willen ab und nicht nur von der technischen Fähigkeit der Zentralbank oder ihrer politischen Entscheidung.“

Quelle: OMFIF

Der US-Dollar hat noch eine vielversprechende Zukunft vor sich, und sein digitales Pendant dürfte unter der Regierung Trump nicht eingeführt werden.

Digitale Zentralbankwährung sorgt zunehmend für Bedenken beim Datenschutz

Technische Probleme stellen für die meisten Zentralbanken kein wesentliches Hindernis mehr dar – nur eine einzige Zentralbank nannte technische Herausforderungen im Zusammenhang mit dem Schutz der Privatsphäre als Grund für ihre Verzögerung.

Der Datenschutz ist jedoch eine zunehmend kontroverse Frage, da digitale Zentralbankwährungen [CBDC – Central Bank Digital Currency] enorme Mengen an persönlichen Daten erfassen, speichern und analysieren.

Obwohl die Mehrheit der von OMFIF befragten Zentralbanken weiterhin plant, innerhalb der nächsten zehn Jahre eine CBDC einzuführen, ist der Anteil derjenigen, die dem Vorhaben skeptischer gegenüberstehen, seit 2022 um 15 % gestiegen.

Die Entscheidung von Donald Trump, CBDCs in den USA zu verbieten, könnte ebenfalls dazu beigetragen haben, die Begeisterung in anderen Ländern zu dämpfen. Dennoch halten Staaten wie Kanada oder die Europäische Union weiterhin an ihren Plänen für staatliche Kryptowährungen fest.

Quelle: Le Journal Du Coin

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