Eine dezentrale Alternative zu Telegram? Lens Protocol

von | 12. Nov 2024

In unserer Artikelreihe gehen wir der Frage nach, ob es dezentrale Alternativen zu Telegram gibt. Wir möchten dies in übersichtlicher Form tun, indem wir jeweils einen kurzen Ausschnitt eines Artikels von Medium wiedergeben und anschließend sechs Fragen in Bezug auf die Social-Media-Plattform beantworten.

Lens Protocol

Suchst du nach einem dezentralen sozialen Netzwerk, das dir die Kontrolle gibt? Lerne das Lens Protocol kennen, das 2022 vom Team hinter Aave ins Leben gerufen wurde. Diese Plattform zeichnet sich als eines der führenden dezentralen Social-Graph-Netzwerke aus und bietet den Nutzern beispiellose Kontrolle über ihre sozialen Profile.

Was das Lens Protocol besonders macht, ist sein vollständig kompositorischer und dezentraler Ansatz. Nutzer können ein „Lens Handle“ als NFT (Non-Fungible Token) direkt in ihre Krypto-Wallet prägen. Diese Lens NFTs sind nicht auf Lens beschränkt — sie lassen sich nahtlos in verschiedene dApps und Smart Contracts innerhalb des wachsenden LensVerse-Ökosystems integrieren. Zudem können Nutzer ihre Lens NFTs sogar auf Sekundärmärkten wie Opensea handeln.

Gehostet auf dem Polygon-Netzwerk, bringt das Lens Protocol frischen Wind mit niedrigen Gasgebühren und schnellen Transaktionen und sorgt so für eine nahtlose Benutzererfahrung.

.

Hauptmerkmale:

  • 2022 vom erfahrenen Aave-Team gestartet.
  • Lens Handles als NFTs geprägt, kompatibel mit dem LensVerse-Ökosystem.
  • Auf dem Polygon-Netzwerk aufgebaut für niedrige Gasgebühren und schnelle Transaktionen.

Quelle: Medium

Wem muss man vertrauen und wer steht hinter der Plattform?

Lens Protocol, die Plattform hinter Lens.xyz, wird hauptsächlich von dem Team entwickelt, das auch Aave, eine bekannte DeFi-Plattform, gegründet hat. Der Gründer von Aave, Stani Kulechov, spielte eine zentrale Rolle bei der Entstehung von Lens. Die Vision von Lens besteht darin, eine dezentrale Alternative zu traditionellen sozialen Medien zu schaffen, bei der die Nutzer ihre Inhalte und Interaktionen über NFTs (Non-Fungible Tokens) und die Blockchain-Technologie selbst besitzen und kontrollieren können.

Lens basiert auf der Polygon-Blockchain, die aufgrund ihrer Skalierbarkeit und ihres geringen ökologischen Fußabdrucks ausgewählt wurde​. Der Vorteil dieses Systems besteht darin, dass es die Zentralisierung vermeidet, wie sie bei Plattformen im Web 2.0 typisch ist, wo die Kontrolle über Inhalte oft bei den Plattformbetreibern liegt​.

In Bezug auf Vertrauen wurde Lens von führenden Blockchain-Sicherheitsunternehmen wie PeckShield geprüft, und es gibt Programme für Bug-Bounties, die Entwickler belohnen, wenn sie Schwachstellen finden. Obwohl die Plattform derzeit von einer Multi-Signatur-Wallet verwaltet wird, was eine gewisse Zentralisierung bedeutet, plant Lens, zukünftig vollständig dezentral zu werden.

Wie widerstandsfähig ist die Plattform gegenüber Zensur?

Lens Protocol ist durch seine dezentrale Struktur besonders widerstandsfähig gegenüber Zensur. Nutzer besitzen ihre Inhalte in Form von NFTs, was ihnen volle Kontrolle über ihre Daten und Veröffentlichungen gibt. Diese dezentrale Kontrolle bedeutet, dass niemand außer dem Nutzer selbst Inhalte löschen oder ändern kann.

Ein Wermutstropfen der Zensurresistenz liegt jedoch in der Momoka-Skalierungslösung, bei der Inhalte off-chain gespeichert werden. Diese off-chain gespeicherten Daten können theoretisch gelöscht werden, sind aber durch die Verknüpfung mit der Blockchain vor Manipulation geschützt​.

Welche Risiken bestehen für das Hacken des eigenen Accounts?

  • Bei den Plattformen, bei denen es einen Private Key braucht, ist das Risiko vorhanden, dass wenn dieser in falsche Hände gerät, der Account gekapert werden kann und es keine Möglichkeit gibt, die Fremdnutzung mit häufig rufschädigenden Inhalten zu unterbinden.

Bei Lens Protocol, das auf der Polygon-Blockchain basiert, bestehen ähnliche Risiken für das Hacken des eigenen Accounts wie bei anderen blockchainbasierten Plattformen, die auf Private Keys setzen. Die Kontrolle über den Account erfolgt über einen privaten Schlüssel, und wenn dieser kompromittiert wird, hat ein Angreifer die Möglichkeit, die Kontrolle zu übernehmen.

Zusätzlich gibt es spezielle Risiken im Zusammenhang mit ECDSA (Elliptic Curve Digital Signature Algorithm), wie etwa sogenannte Key-Recovery-Angriffe. Hierbei kann es zu einer Kompromittierung kommen, wenn die für die Signaturen verwendeten „Nonces“ (zufällig erzeugte Werte) vorhersehbar oder wiederverwendet werden. Angreifer könnten dann den privaten Schlüssel berechnen und so den Account übernehmen, was zu vollständigem Verlust der Kontrolle führen würde.

Lens Protocol bietet eine Sicherheitsvorkehrungen: Die „Profile Guardian“-Funktion, die standardmäßig aktiviert ist, schützt gegen unbefugte Übertragung von Profil-NFTs, indem ein 7-tägiger Cooldown-Zeitraum vorgeschrieben wird, bevor Profil-NFT-Transaktionen ausgeführt werden können. Dies gibt Nutzern die Möglichkeit, im Falle eines Angriffs rechtzeitig einzugreifen, bevor der Account übernommen werden kann.

Wie benutzerfreundlich ist die Plattform?

Lens Protocol bietet eine benutzerfreundliche Oberfläche, insbesondere für Nutzer, die mit dezentralen Netzwerken vertraut sind. Wer das nicht gewohnt ist, braucht eine gewisse Einarbeitung, weil beispielsweise eine Wallet wie MetaMask erforderlich sind und es neue Funktionen gibt. So können Benutzer sich z.B. zwischen verschiedenen dApps bewegen, die Funktionen bieten, wie Lenster (ähnlich wie X) oder Lenstube (ähnlich wie YouTube).

Insgesamt ist wohl die Beschäftigung mit dem Thema dApps das größte Lernthema.

Gibt es eine App für die Nutzung?

  • Web (Browser)
  • Für Android und iOS die App Phaver. (Lens ist ein Protocol, weshalb es in verschiedene Apps integriert werden kann, aber selbst keine App ist.)

Ist die Plattform nur für einzelne Nutzer oder auch für Kanäle geeignet?

Das Lens Protocol ist sowohl für einzelne Nutzer als auch für Kanäle geeignet. Direktnachrichten (DMs) werden im Lens Protocol über das XMTP-Protokoll ermöglicht. Dieses sorgt für sichere, verschlüsselte Nachrichten zwischen Blockchain-Profilen. Apps wie Lenster und Focalize unterstützen diese Funktion, wobei die Nachrichten nicht auf der Blockchain gespeichert werden.

Über die Nutzung von Follow-NFTs und Governance-Modulen können Communities aufgebaut und verwaltet werden. Diese NFTs erlauben es, spezielle Rollen wie Admin oder Moderator zu vergeben, die dann Berechtigungen zur Verwaltung und Moderation von Inhalten erhalten. Dies ermöglicht eine dynamische Vergabe von Rechten innerhalb der Community, ähnlich wie es auf traditionellen Plattformen geschieht, bei denen Admin- oder Moderatorrechte für Kanäle vergeben werden.

Quellen: Lens Docs, Moneymade, BSC News, BingX, CoinJournal, The Block, Crypto Valley Journal, Watcher Guru, Hacken, The Dapp List, DeFi Planet, Cointelegraph

Artikelempfehlungen:

Telegram Logo „Bye Bye Staat & Hallo Freiheit“
Abonniere jetzt LegitimCrypto auf Telegram!

Legitim-Newsletter

 

Abonniere den Newsletter,


um die wichtigsten Updates per E-Mail zu erhalten!

Du hast dich erfolgreich angemeldet - danke!