Mit Session beenden wir unsere Reihe zu dezentralen Alternativen zu Telegram. Über den Messenger-Dienst haben wir bereits berichtet, weshalb wir in diesem Beitrag von der Struktur der vorherigen Artikel abweichen.
Session steht in puncto Datensicherheit an erster Stelle. Die Bedienung ist so einfach wie bei Telegram, lediglich für größere Gruppen muss ein eigener Server betrieben werden. Hier könnten sich mehrere alternative Medienportale zusammenschließen und gemeinsam einen Server in einem Staat betreiben, in dem eine Sperrung oder Abschaltung rechtlich nahezu ausgeschlossen ist.
Im folgenden Beitrag geht es um den Umzug von Session von Australien in die Schweiz, da ein Betrieb in Australien mit den hohen Datenschutzanforderungen kaum noch möglich war.
Session ist einen näheren Blick wert, weshalb wir dir empfehlen, unseren vorherigen Artikel zu Session unbedingt zu lesen. Dieser ist am Ende des Beitrags verlinkt.
Verschlüsselter Messenger Session zieht aus Datenschutzbedenken in die Schweiz um
Alex Lekander – 22. Oktober 2024
Session, die verschlüsselte Messaging-App, die für ihr Engagement für Datenschutz und Dezentralisierung bekannt ist, hat angekündigt, ihren Sitz von Australien in die Schweiz zu verlegen.
Die App wird nun von der neu gegründeten Session Technology Foundation (STF) mit Sitz in Mitteleuropa betreut. Dieser Schritt erfolgt als Reaktion auf zunehmenden regulatorischen Druck auf Datenschutztechnologien in Australien, wo die App ursprünglich von der Open Privacy Technology Foundation (OPTF) entwickelt und verwaltet wurde.
Aufbau auf einem dezentralen Protokoll
Sessions Plattform basiert auf einem dezentralen Protokoll und Open-Source-Code, was bedeutet, dass sie keiner einzigen Instanz unterstellt ist. Eine globale Gemeinschaft von Betreibern verwaltet die Server, die die Privatsphäre der Nutzer gewährleisten. Dennoch erfordern Aufgaben wie die Verwaltung von App-Stores und die Code-Wartung eine zentrale Aufsicht. Aufgrund des restriktiven Datenschutzumfelds in Australien trat die OPTF von dieser Rolle zurück und übergab die Verantwortung an die schweizerische Session Technology Foundation.
Suche nach einer datenschutzfreundlichen Gerichtsbarkeit
Die robusten digitalen Datenschutzgesetze der Schweiz machen das Land zu einem idealen Standort für datenschutzorientierte Technologien. Die Schweiz hat sich zu einem Zentrum für verschlüsselte Dienste wie Proton [E-Mail- und VPN-Dienst], VyprVPN, Tresorit [Cloud-Speicher-Dienst] und Threema [Messenger-App] entwickelt. Nun reiht sich auch Session unter der Leitung der Session Technology Foundation in diese Liste ein.
Die STF hat sich dem Schutz der Privatsphäre und digitaler Rechte verschrieben. Ihre Governance-Struktur stellt sicher, dass die Stiftung nicht von diesen Prinzipien abweichen kann, da ihre Verfassungsdokumente ihren Zweck ausdrücklich festlegen.
Die Schweizer Stiftung übernimmt Schlüsselaufgaben wie die Veröffentlichung der App, die Verwaltung des GitHub-Repositorys [Code-Hosting-Plattform] und das Signieren von Verschlüsselungsschlüsseln. Nutzer von Session werden einige kleinere Änderungen bemerken, etwa dass der Entwicklername in den App-Stores auf „Session Technology Foundation“ geändert wird. Die offizielle Website, das Branding und die Kernfunktionen der App bleiben jedoch unverändert.
Session versichert seinen Nutzern, dass sich die App trotz des Wechsels der Aufsicht nicht verändern wird. (Vgl. Session) Die dezentrale Struktur der Plattform, die sicherstellt, dass keine persönlichen Daten gesammelt oder gespeichert werden, bleibt unangetastet. Nutzer können weiterhin dieselbe sichere Messaging-Erfahrung erwarten, wobei Transparenzberichte und App-Updates nun von der Session Technology Foundation bereitgestellt werden.
Berichte über regulatorischen Druck in Australien
Der Umzug in die Schweiz erfolgt nach einer angespannten Phase in Australien, in der die Strafverfolgungsbehörden verschlüsselte Apps wie Session stärker ins Visier nahmen. Laut einem Bericht von 404 Media (Vgl. 404 Media) besuchten Beamte der Australian Federal Police (AFP) im vergangenen Jahr das Haus eines Session-Mitarbeiters und erkundigten sich nach der App und einem ihrer Nutzer. Dieses Ereignis sowie die neuen Überwachungsgesetze in Australien führten letztlich zu der Entscheidung, Session zu verlegen.
Session-Präsident Alex Linton bestätigte, dass die Notwendigkeit, in einer datenschutzfreundlicheren Umgebung zu operieren, ausschlaggebend war.
„Damit das Projekt fortgeführt werden kann, durfte es nicht in Australien bleiben“, sagte Linton und verwies auf Anforderungen zur Datenerhebung, die von Australiens E-Safety Commissioner auferlegt wurden und mit Sessions Datenschutzprinzipien unvereinbar sind.
Die Gründung der Session Technology Foundation markiert einen Wendepunkt in der Geschichte von Session und stärkt seine Widerstandsfähigkeit gegen die zunehmende Feindseligkeit gegenüber verschlüsselten Messaging-Diensten. Heute Morgen wurde angekündigt, dass die GitHub-Repositorys der App derzeit an die STF übergeben werden, sodass die Kontrolle vollständig an diese übergeht. (Vgl. X)
Die Stiftung wird nicht nur die App verwalten, sondern auch ihre Weiterentwicklung durch Stipendien, Interessenvertretung und Bildungsmaßnahmen unterstützen, um den Schutz digitaler Rechte in einer Welt zunehmender Überwachung zu gewährleisten.
Quelle: Restore Privacy
Session, die Messenger-App, mit der du private Momente teilst, aber nicht deine Daten
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