El Salvador: IWFs Teilsieg gegen Bitcoin

von | 2. Jan. 2025

Es ist eine Meldung, die wieder einmal die Macht des IWF demonstriert. Nach jahrelangen Verhandlungen ist El Salvador in der Bitcoin-Nutzung teilweise gegenüber dem IWF eingeknickt. Das Druckmittel, das eingesetzt worden zu sein scheint, ist mal wieder das gute alte Geld in Form von Krediten. Wäre der Kryptowinter kürzer gewesen, hätte El Salvador wohl bessere Karten gegenüber dem IWF in der Hand gehabt.

Das Ganze scheint eine Verteidigung von Fiat-Geld zu sein, denn der IWF musste zugeben, dass die erwarteten Risiken in Bezug auf Bitcoin nicht eingetreten sind; in den Artikelempfehlungen gibt es hierzu einen Beitrag. Und dann ging im Oktober die Meldung um, dass so wenige Salvadorianer Bitcoin nutzen würden, was indirekt dafür sprechen könnte, dass es hier keine neuen Regelungen für die Nutzung von Bitcoin braucht, und wenn doch, eher solche, die die Nutzung ankurbeln würden. Auch hierzu findest du einen Beitrag in den Artikelempfehlungen.

Es gibt allerdings auch ein positives Signal im Beitrag von Cointelegraph: Die Regierung fährt ihre Beteiligung an der Chivo-Wallet zurück, denn eine teils staatliche Wallet widerspricht dem dezentralen Charakter, den Bitcoin hat.

El Salvador macht Bitcoin-Zahlungen freiwillig im Rahmen eines 1,4-Milliarden-Dollar-Kredits des IWF

Jesse Coghlan – 19. Dezember 2024

El Salvador hat mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) ein Kreditabkommen abgeschlossen, bei dem die Akzeptanz von Bitcoin freiwillig wird und die Regierung ihre Beteiligung an Bitcoin-Projekten zurückfährt.

El Salvador wird die verpflichtende Annahme von Bitcoin durch Händler abschaffen, seine Beteiligung an der wenig genutzten Chivo-Wallet zurückfahren und die Beteiligung des öffentlichen Sektors an Bitcoin-bezogenen wirtschaftlichen Aktivitäten auf ein Minimum beschränken. Diese Maßnahmen sind Teil eines 1,4-Milliarden-Dollar-Kreditabkommens mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF).

Die mittelamerikanische Nation wird vom IWF in den nächsten 40 Monaten 1,4 Milliarden US-Dollar erhalten, nachdem sie Maßnahmen zugestimmt hat, die darauf abzielen, das Verhältnis von Schulden zu Bruttoinlandsprodukt zu senken, erklärte der globale Kreditgeber in einer Mitteilung vom 18. Dezember. (Vgl. IMF)

„Die potenziellen Risiken des Bitcoin-Projekts werden erheblich reduziert, um mit den Richtlinien des Fonds im Einklang zu stehen. Gesetzliche Reformen werden die Akzeptanz von Bitcoin durch den Privatsektor freiwillig machen,“ erklärte der IWF.

Für den öffentlichen Sektor wird die Beteiligung an Bitcoin-bezogenen wirtschaftlichen Aktivitäten sowie Transaktionen und Käufe von Bitcoin auf ein Minimum beschränkt.

Der Internationale Währungsfonds (IWF) erklärte zudem, dass Steuern weiterhin in US-Dollar gezahlt werden und die staatliche Beteiligung an der staatlich unterstützten Kryptowallet Chivo [eine mit von der Regierung entwickelte digitale Wallet zur Nutzung von Bitcoin] schrittweise abgebaut wird.

El Salvador begann im Jahr 2021 mit dem Kauf von Bitcoin. Laut dem Tracker des National Bitcoin Office [eine Regierungsbehörde zur Förderung und Verwaltung der nationalen Bitcoin-Strategie] hält das Land derzeit 5.968,8 Bitcoin, die einen Wert von etwa 602 Millionen US-Dollar haben. [Aktueller Wert in Euro] (Vgl. Bitcoin)

Ein Sprecher des National Bitcoin Office erklärte gegenüber Cointelegraph: „Wir werden weiterhin Bitcoin ansammeln.“

Weiter sagte der Sprecher: „Wir werden weiterhin täglich einen Bitcoin kaufen (in Zukunft wahrscheinlich noch mehr) und keinen unserer aktuellen Bestände verkaufen. Die Pläne für das Bitcoin Office bleiben unverändert, da Bitcoin weiterhin unsere Hauptstrategie ist.“

Die Vereinbarung bedarf noch der Zustimmung des Exekutivrats des IWF. Sie markiert jedoch das Ende von vier Jahren an Verhandlungen, die durch Präsident Nayib Bukeles Einführung von Bitcoin als gesetzliches Zahlungsmittel im September 2021 geprägt waren – eine Premiere, die El Salvador zum ersten Land der Welt machte, das diesen Schritt unternahm.

Quelle: IWF

Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat Präsident Nayib Bukele seit langem dazu gedrängt, seine Bitcoin-Pläne aufzugeben, da die spekulative Natur der Kryptowährung das Land einem Risiko aussetzen könnte.

Im Rahmen des Abkommens werden El Salvador zusätzlich Kredite von anderen globalen Banken, einschließlich der Weltbank, erhalten, was zu einem Gesamtfinanzierungsvolumen von über 3,5 Milliarden US-Dollar führt.

Max Keiser, Bitcoin-Berater von Bukele, reagierte auf die Ankündigung des IWF auf der Plattform X mit scharfen Worten:

„Niemand nimmt diese Arsch** ernst.“ (Vgl. X) Er bezeichnete die Vereinbarung als: „Bürokratischen, bedeutungslosen Unsinn.“ (Vgl. X)

In einem weiteren Beitrag erklärte Keiser: „Die Nutzung von Bitcoin in El Salvador war immer freiwillig, und sie war noch nie so hoch wie jetzt und wächst weiter.“

Keiser fügte hinzu, dass der Standpunkt des IWF „DOA [dead on arrival]“ [tot bei Ankunft] sei. (Vgl. X)

Allerdings ergab eine Umfrage vom Oktober 2024, dass 92 % der Salvadorianer keine Transaktionen mit Bitcoin durchführen. Dies ist ein Anstieg gegenüber einer Umfrage aus dem Jahr 2023, bei der 88 % angaben, Bitcoin nicht für Transaktionen zu nutzen.

Quelle: Cointelegraph

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