FIFA unter Beobachtung: Blockchain-Tickets für die WM 2026 im Visier der Schweizer Finanzaufsicht

von | 15. Okt. 2025

Wie stark der Finanzmarkt im Umbruch ist und verschiedene Bereiche zusammenwachsen, zeigt sich am Beispiel der FIFA, die die Tickets für die Fußballweltmeisterschaft 2026 – für mehr Fälschungssicherheit und einen gesicherten Weiterverkauf – als NFTs, verankert auf der Blockchain, herausgibt. Man könnte denken, dass diese Initiative willkommen geheißen wird, da an allen Ecken und Enden mehr Sicherheit gefordert wird, oft mit dem Argument der Geldwäscheprävention. Da sollten quasi fälschungssichere Tickets mit offenen Armen empfangen werden, was in der Schweiz jedoch nicht der Fall ist. Dort wurde eine Voruntersuchung eingeleitet, ob die FIFA mit diesem Vorgehen gegen Finanzmarktgesetze verstoßen hat. Denn es könnte sich um ein tokenisiertes Wertpapier oder ein Anlageinstrument handeln, da es unter anderem über die reine Eintrittsberechtigung hinaus einen handelbaren finanziellen Wert besitzt und auf Sekundärmärkten weiterverkauft werden kann.

NFT : Die Fußballweltmeisterschaft und ihre Blockchain-Tickets unter Untersuchung in der Schweiz

Ben Canton – 07. Oktober 2025

Eine Verwarnung. Die Fédération Internationale de Football Association (FIFA) [Internationaler Fußballverband] hatte im Mai eine Partnerschaft mit dem Unternehmen Get Protocol [niederländisches Unternehmen, das Blockchain-Lösungen für Ticketing-Systeme entwickelt] angekündigt, um auf der Blockchain basierende Tickets zu schaffen, ein Novum in der Geschichte der Fußballweltmeisterschaft. Doch diese innovative Initiative steht nun aus weniger erfreulichen Gründen im Rampenlicht. Die Schweizer Behörden haben eine Voruntersuchung eingeleitet, um festzustellen, ob die FIFA durch die Einführung dieses Blockchain-Ticketing-Systems gegen die Finanzmarktgesetze verstoßen hat.

Die wichtigsten Punkte dieses Artikels

  • Die FIFA hat eine Partnerschaft mit Get Protocol angekündigt, um Blockchain-basierte Tickets für die Fußballweltmeisterschaft einzuführen, ein historisches Novum.
  • Eine Schweizer Untersuchung prüft nun, ob dieses Blockchain-System mit den Finanzgesetzen vereinbar ist und gefährdet damit diese innovative Initiative.

Eine Ticketvergabe in Form von NFT unter Untersuchung

Laut Bloomberg prüft derzeit die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (FINMA), ob die FIFA vor der Einführung ihrer Blockchain-Tickets eine Lizenz hätte einholen müssen. (Vgl. Bloomberg) Diese digitalen Tickets, die es den Inhabern ermöglichen, die Echtheit nachzuweisen und ihre Plätze legal weiterzuverkaufen, könnten als Finanzinstrumente gelten, was eine strenge Regulierung erforderlich machen würde.

Die FIFA wiederum betont, dass sie alle geltenden Vorschriften eingehalten habe.

„Wir sind überzeugt, dass unser Ticketing-System im Einklang mit dem Schweizer Recht steht“, erklärte ein Sprecher der Organisation gegenüber Bloomberg.

Die FIFA betonte außerdem, dass ihre Blockchain-Technologie „darauf abzielt, Betrug und den illegalen Weiterverkauf von Tickets zu bekämpfen“, ein Problem, das bei großen Sportveranstaltungen tatsächlich immer wieder auftritt.

Die Startseite der FIFA-Website bietet weiterhin die berühmten NFT-Tickets zum Verkauf an. Quelle: collect.fifa.com

Wird die weltweite Premiere der FIFA gefährdet?

Diese Untersuchung könnte daher eine Initiative gefährden, die von vielen Beobachtern als ein großer Fortschritt für die Sicherheit und Transparenz im Ticketverkauf für Veranstaltungen angesehen wird. So hatte die Fédération Internationale de Football Association (FIFA) im Mai angekündigt, dass alle Tickets für die Fußballweltmeisterschaft 2026 über eine Blockchain ausgegeben würden, wodurch Fans die Echtheit ihrer Käufe über eine mobile Anwendung überprüfen könnten.

Das System, das in Zusammenarbeit mit dem niederländischen Unternehmen Get Protocol entwickelt wurde, nutzt die NFT–Technologie (NFT = Non Fungible Token) [nicht austauschbare digitale Token, die ein einzigartiges digitales Objekt repräsentieren], um jedem Ticket eine eindeutige Kennung auf der Blockchain zuzuordnen. Dies verhindert eine Vervielfältigung und erleichtert den legalen Weiterverkauf zwischen Privatpersonen. Offenbar ist die FIFA dabei jedoch möglicherweise etwas zu voreilig vorgegangen.

Nun bleibt abzuwarten, ob der internationale Fußballverband die Schweizer Regulierungsbehörden von der Rechtmäßigkeit seines Systems und vor allem von seinem guten Willen überzeugen kann. In der Zwischenzeit setzt die Organisation den Verkauf ihrer Blockchain-Tickets für die Qualifikationsspiele zur Fußballweltmeisterschaft fort, in der Hoffnung, dass die Untersuchung das vom 11. Juni bis 19. Juli 2026 geplante Fußballfest nicht trübt.

Quelle: Journal du Coin

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