Frankreich kassiert, Visa kontrolliert: Kryptos im Visier von Staat und Finanzriesen

von | 7. Okt. 2025

Kaum jemanden wird es überraschen, dass nun auch in Frankreich die Steuern auf Kryptogewinne erhöht werden. Im folgenden Beitrag sind mehrere Neuigkeiten zusammengefasst. Besonders die Meldung über den Test grenzüberschreitender Zahlungen mit Stablecoins bei Visa zeigt erneut, wie stark die Kryptowelt mit der traditionellen Finanzwelt zusammenwächst. Kryptowährungen, in diesem Fall Stablecoins, werden dabei lediglich als praktische Werkzeuge betrachtet. Neben einer Verkürzung von Transaktionszeiten und geringeren Kosten steigt jedoch auch die Möglichkeit der Überwachung, denn die meisten Kryptowährungen sind transparent. Das bedeutet: Alle Zahlungen aus einer Wallet lassen sich nachverfolgen. Wird eine Wallet einer Person zugeordnet, können auch deren künftige Zahlungen nachvollzogen werden. Beim traditionellen Bankwesen ist dies so nicht möglich, selbst wenn man die Kontodaten kennt.

Hoch der Pauschalsteuer in Frankreich, Tether der König von Bitcoin: Top 5 Bitcoin- und Krypto-News

Le Journal Du Coin – 01. Oktober 2025

Frankreich: Anstieg der Pauschalsteuer auf 36 %

Die französische Regierung plant, wie im vergangenen Jahr, die Pauschalsteuer auf Kapitaleinkünfte – einschließlich Gewinne aus Krypto-Assets – im Haushaltsgesetz 2026 von 30 % auf 36 % anzuheben.

Die Maßnahme soll die Besteuerung von Kryptowährungen stärker an die anderer Finanzprodukte angleichen und die Staatseinnahmen erhöhen.

Nach Angaben der Zeitung Les Echos würde eine Erhöhung um 6 % dem Staat zusätzliche Einnahmen in Höhe von 1,6 Milliarden Euro bringen.

Die Börsenaufsicht SEC beschleunigt die Tokenisierung von Aktien

Die SEC [Securities and Exchange Commission – US-amerikanische Börsenaufsichtsbehörde] intensiviert ihre Arbeit, um den Handel von Aktien direkt auf der Blockchain zu ermöglichen. Der Markt für Tokenisierung wird derzeit auf 31 Milliarden Dollar geschätzt und könnte bis 2030 auf 2.000 Milliarden anwachsen.

Kommissarin Hester Peirce erklärte beim Digital Assets Summit in Singapur, dass die Behörde bereit sei, mit der Industrie zusammenzuarbeiten, insbesondere zur Koexistenz von Papier-, elektronischen und On-Chain-Wertpapieren. Derzeit beläuft sich das Volumen tokenisierter Aktien auf etwa 714 Millionen Dollar.

Unternehmen wie Republic kündigen bereits die Tokenisierung von Eigenkapital privater Firmen an, darunter Animoca Brands auf Solana, mit sekundären Märkten, die regulatorische Anforderungen erfüllen und internationalen Investoren offenstehen. Die Zunahme solcher Initiativen verspricht mehr Liquidität und Effizienz, bringt aber auch neue technische und regulatorische Herausforderungen mit sich.

Spot-Krypto-ETFs: Einheitliche Standards verändern den Markt

In den Vereinigten Staaten hat die SEC generische Standards für die Notierung von Krypto-ETFs [Exchange Traded Funds – börsengehandelte Fonds] eingeführt. Damit entfällt die bisherige Prüfung der Anträge nach 19b-4 im Einzelfall. Für neue Produkte ist nun nur noch die Genehmigung der S-1 erforderlich.

Emittenten wie BlackRock, Fidelity oder VanEck können nun schnellere Markteinführungen anstreben. BlackRock hat außerdem einen ertragsorientierten Bitcoin-ETF eingereicht, der auf einer Covered-Call-Strategie [eine Anlagestrategie, bei der ein Investor eine Anlage wie Bitcoin hält und gleichzeitig Kaufoptionen (Calls) darauf verkauft, um zusätzliche Prämien/Einnahmen zu erzielen] basiert, um seinen iShares Bitcoin Trust (IBIT) mit 87 Milliarden Dollar an Vermögenswerten zu ergänzen. Der Antrag wurde von Cointelegraph und anderen Medien gemeldet. (Vgl. Cointelegraph)

Die Vermögenswerte der Spot-Bitcoin-ETFs sind innerhalb eines Jahres von 37,3 auf 60,6 Milliarden Dollar gestiegen; jene der Ether-ETFs haben sich auf 13,4 Milliarden Dollar vervierfacht.

Die Vereinfachung öffnet auch die Tür für andere Kryptowährungen wie Litecoin (LTC), Solana (SOL), Ripple (XRP) und Dogecoin (DOGE). Sie zieht rekordverdächtige Kapitalzuflüsse an, mit 241.000 neuen Krypto-Millionären im Jahr 2025. (Vgl. Cointelegraph) Gleichzeitig betont die SEC regulatorische Ausnahmen, um Innovation zu fördern und die Führungsrolle der USA in der digitalen Finanzwelt zu sichern. (Vgl. Bitcoin.com)

Visa testet grenzüberschreitende Zahlungen in USDC

Visa hat ein Pilotprojekt gestartet, um Stablecoins, vorrangig den USDC und möglicherweise künftig auch den EURC [Euro Coin, ein an den Euro gekoppelter digitaler Stablecoin], in sein Netzwerk Visa Direct zu integrieren. Ziel ist es, nahezu sofortige grenzüberschreitende Überweisungen zu ermöglichen.

Die Initiative, über die die Fachpresse berichtete, ist Teil des wachsenden Einsatzes von Stablecoins im internationalen Zahlungsverkehr. (Vgl. CoinDesk) Sie wird in einem eigenen Fachartikel über das Stablecoin-Liquiditätsprojekt noch näher erläutert.

Gleichzeitig tritt Arf, ein Schweizer Anbieter von Liquidität, dem Circle Payments Network bei, um Kredit „auf Abruf“ bereitzustellen. Damit entfällt das bisher notwendige Vorfinanzieren von grenzüberschreitenden Zahlungen.

Der USDC, herausgegeben von Circle, hat derzeit eine Marktkapitalisierung von 73,26 Milliarden Dollar. Prognosen zufolge wird der Stablecoin-Markt bis 2028 stark wachsen.

Tether beendet das dritte Quartal mit 8.888,88 zusätzlichen Bitcoin

Tether hat im dritten Quartal 2025 insgesamt 8.888,88 Bitcoin im Wert von fast einer Milliarde Dollar erworben. [Momentaner Wert in Euro] Sein Gesamtbestand übersteigt nun 78.000 Bitcoin, mit einem durchschnittlichen Kaufpreis von etwa 112.500 Dollar pro Bitcoin, basierend auf On-Chain-Daten und Quartalsberichten.

Paolo Ardoino bekräftigte die Strategie, nicht mit dem Dollar korrelierte Vermögenswerte in die USDT-Reserven aufzunehmen.

Die Marktkapitalisierung von USDT überschritt die Marke von 110 Milliarden Dollar. Die Transaktion wurde durch die Quartalsbestätigung von BDO [eine internationale Wirtschaftsprüfungsgesellschaft] verifiziert. Sie stärkt die Transparenz im Reserve-Management und nährt Erwartungen, dass Tether den Bitcoin-Kurs kurzfristig stützen könnte.

Insgesamt ein geteiltes Klima zwischen steuerlicher Vorsicht und institutioneller Beschleunigung.

Quelle: Journal Du Coin

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