Zweifellos liegt die militärische Überlegenheit bei Israel. Dennoch hat Verteidigungsminister Lloyd Austin für Aufsehen gesorgt. Er erklärte, Israel stehe vor einer „strategischen Niederlage“, wenn es die Zahl der zivilen Opfer im Gazastreifen nicht verringere. Das von der Hamas geführte Gesundheitsministerium in Gaza gibt an, dass seit Beginn des Krieges mehr als 15.200 Menschen gestorben sind – vor allem Frauen und Kinder.
Das Weiße Haus hat die offizielle Zahl der Todesopfer auf palästinensischer Seite in Frage gestellt. Doch selbst nach vorsichtigen Schätzungen geht die Zahl der zivilen Todesopfer in die Tausende. In einem kürzlich erschienenen Artikel der New York Times mit dem Titel „Gaza Civilians, Under Israeli Barrage, Are Being Killed at Historic Pace“ („Zivilisten im Gazastreifen werden mit historischer Geschwindigkeit unter israelischem Dauerbeschuss getötet“, der sich als umstritten erwies) hieß es, dass seit dem 7. Oktober in Gaza mehr Zivilisten ums Leben gekommen seien, als es in der Ukraine nach fast zwei Jahren zermürbendem Krieg mit Russland der Fall war. (Vgl. web-archive)
DOD-Dateibild: Verteidigungsminister Lloyd J. Austin III. wird vom israelischen
Verteidigungsminister Yoav Gallant in Tel Aviv, Israel, begrüßt, 13. Oktober 2023.
Lloyd Austin konzentrierte sich in seinen Ausführungen am Samstag auf die langfristigen Auswirkungen des massenhaften Abschlachtens der Zivilbevölkerung. Dabei ging er nicht nur auf die bevorstehende globale Gegenreaktion ein, sondern auch auf das Potenzial, eine ganze Bevölkerung weiter zu radikalisieren (vgl. The Hill):
Austin sagte am Samstag in einer Rede auf dem Reagan National Defense Forum in Simi Valley, Kalifornien:
Der Schwerpunkt liegt auf der Zivilbevölkerung. Wenn man sie in die Arme des Feindes treibt, ersetzt man einen taktischen Sieg durch eine strategische Niederlage.
(Vgl. The Hill)
Der Minister fügte hinzu, er habe die israelische Führung persönlich dazu gedrängt, zivile Opfer zu vermeiden und Gewalt gegen Siedler im Westjordanland zu verhindern.
Wir werden weiterhin Druck auf Israel ausüben, um die Zivilbevölkerung zu schützen, und um einen stabilen Fluss der humanitären Hilfe zu gewährleisten.
(Vgl. The Hill)
Trotz dieses sehr seltenen Kommentars und dieser Warnung betonte Austin, dass die USA Israels „engster Freund in der Welt“ bleiben und die amerikanische Unterstützung niemals nachlassen wird. Er sagte, Washingtons Unterstützung für Israel bleibe „kristallklar“.
Sehen Sie sich Austins Äußerungen vom Wochenende in Kalifornien an:
US-Verteidigungsminister sagt, der Schutz der palästinensischen Zivilbevölkerung sei der
Schlüssel zur Abwendung einer „strategischen Niederlage. Laut US-Verteidigungsminister
Lloyd Austin, ist der Schutz der palästinensischen Zivilbevölkerung im Gazastreifen
„sowohl eine moralische Verantwortung als auch ein strategischer Imperativ“.
Die BRICS-Staaten und die Länder des globalen Südens haben bereits ihre wachsende Empörung über die hohe Zahl der zivilen Todesopfer zum Ausdruck gebracht. China und Russland haben diese Kritik an Israel angeführt, und die USA sind mit ihrer „Blankoscheck“-Unterstützung für Israel bei den Vereinten Nationen weiterhin isoliert.
The Guardian stellte kürzlich fest, was seit langem typisch für Gaza-bezogene Resolutionen bei der UNO ist:
Die USA stehen am Ende ziemlich isoliert da, nachdem sich nur 12 Länder in der UN-Vollversammlung Washington und Israel angeschlossen haben, um einen Antrag abzulehnen. Der Antrag fordert eine anhaltende humanitäre Waffenruhe, die zu einer Einstellung der Feindseligkeiten führt.
Gleichzeitig heizen die Falken im US-Kongress die Kontroverse mit Äußerungen, wie der folgenden, weiter an. Darin lehnt Senator Lindsey Graham, Austins Äußerungen über eine „strategische Niederlage“ ab und weist sie zurück… (Vgl. Media ITE)
Graham erklärte:
Er ist so naiv! Ich meine, ich habe jegliches Vertrauen in diesen Kerl verloren. Wie wäre es, wenn wir uns auf den Schutz unserer Soldaten, Männer und Frauen in Syrien und im Irak konzentrieren? Eine strategische Niederlage würde die Palästinenser aufhetzen? Sie sind bereits entflammt! Ihnen wird von Geburt an beigebracht, die Juden zu hassen und sie zu töten.
Graham fuhr fort und nannte es „wirklich naiv“ zu behaupten, dass Israel gegen eine „ruhige Bevölkerung“ kämpfe, die „nur entflammt wurde, nachdem Israel sich selbst verteidigt hat.“
Ich will keine unschuldigen Menschen töten. Aber Israel kämpft nicht nur gegen die Hamas, sondern auch gegen die Infrastruktur um die Hamas herum… Ein strategischer Fehler ist es, die Hamas gewähren zu lassen.
Lindsey Graham, der während des üblichen CNN-Interviews, nach den massiven
palästinensischen Opfern unter der Zivilbevölkerung gefragt wurde:
„Hat sich das amerikanische Volk Gedanken darüber gemacht, wie viele Menschen gestorben
sind, als wir Tokio und Berlin zerstört haben?“
Da Israel sich auf einen „langen Krieg“ einstellt, wird dies weiterhin auf das Weiße Haus zurückschlagen. Das Weiße Haus wird sowohl international, als auch zu Hause zunehmend unter Druck geraten. Die nahe Zukunft sieht für die Regierung Biden und ihr politisches Überleben immer düsterer aus, wie Moon aus Alabama feststellt:
Mit jedem neuen täglichen Bericht über blockierte Hilfe und mehr Tote in Gaza, werden mehr US-Wähler diese brutale Politik ablehnen. Nur wenige außerhalb Israels unterstützen solche Pläne. Die meisten Biden-Wähler werden es nicht tun. Wenn Biden keinen Druck auf Netanjahu ausübt, das Gemetzel zu beenden, wird er sehr wahrscheinlich die Wahl verlieren.
Dies entspricht auch der Schlussfolgerung des Unternehmers und geopolitischen Analysten Arnaud Bertrand, der betont:
Man kann gar nicht genug betonen, wie außergewöhnlich eine solche Aussage von Verteidigungsminister Lloyd Austin ist, der Israel vor einer ’strategischen Niederlage‘ warnt.
Im Folgenden finden Sie den Rest von Bertrands Beobachtungen, die er als Reaktion auf die überraschend unverblümte und negative Einschätzung von Verteidigungsminister Austin gemacht hat [Hervorhebung durch ZH]… (Vgl. X)
Bei dieser Art von Kampf steht die Zivilbevölkerung im Zentrum des Interesses. Und wenn man sie in die Arme des Feindes treibt, ersetzt man einen taktischen Sieg durch eine strategische Niederlage
Im Wesentlichen sagt er, was der gesunde Menschenverstand sagt: Man schafft mehr Hamas als man zerstört, wenn man Zivilisten tötet.
Und so ist das, was Israel bisher getan hat: nichts anderes, als das Loch, in dem es sich befindet, immer tiefer zu graben… Offensichtlich tut es all dies mit Waffen aus dem Pentagon und mit Unterstützung auf unzählige Arten, so dass Austins Worte ziemlich unaufrichtig sind…
ABER sie sehen Israel als ihren „unsinkbaren Flugzeugträger“ in der Region. Sie müssen also das Gefühl haben, dass es ziemlich schnell „untergeht“, wenn sie diese aktive Unterstützung einstellen würden – wozu sie nicht bereit sind. Das zeigt, wie tief das Loch ist, in das sich Israel – und Amerika – hineingeritten haben.
Der „unsinkbare Flugzeugträger“ läuft ins Wasser und braucht ständige Unterstützung durch die USA. Doch die USA sagen ihnen jetzt öffentlich – in sehr offenen Worten – dass ihr Handeln den Untergang beschleunigt…
Kommentar von Jan Walter: Wenn der Westen so weitermacht – und das wird er sehr wahrscheinlich, weil es Teil der globalistischen Agenda ist – wird er sich bis in den letzten Winkel blamieren und ruinieren. Der (politische) Wideraufbau wurde von langer Hand im Zeichen des Great Resets, sprich auf chinesische Art, geplant.
Quelle: Zero Hedge
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