Der Kryptomarkt durchläuft derzeit eine transformative Phase. Die Prinzipien der Dezentralisierung und der selbstbestimmten Finanztransaktionen geraten zunehmend unter Druck durch eine wachsende Anzahl von Regulierungen und Gesetzen. Trotzdem wird in den folgenden Äußerungen einer Umfrage von Fidelity Digital Assets die Dezentralität weiterhin als attraktiv hervorgehoben. Hierbei scheint es jedoch eher um technische Dezentralität zu gehen, nicht um Dezentralität im Sinne individueller Freiheit.
Es zeichnet sich ab, dass Kryptowährungen zu gängigen Finanzinstrumenten werden, die insbesondere für institutionelle Anleger zunehmend attraktiv sind und es teilweise bereits geworden sind. Doch dabei verliert sich viel vom ursprünglichen Gedanken, der mit Bitcoin als alternatives Geldsystem zu Banken & Co. begonnen hat.
Treue: US-Pensionsfonds erkunden Krypto und Bitcoin und visieren 10 Billionen USD an Vermögen unter Verwaltung (AUM) an
Ronaldo Marquez – 03. Mai 2024
Laut einer kürzlichen Umfrage von Fidelity Digital Assets sind institutionelle Investoren, einschließlich US-Pensionspläne, zunehmend geneigt, in Krypto-Assets, einschließlich Bitcoin, zu investieren.
Die Umfrage umfasste verschiedene Segmente institutioneller Investoren, darunter Finanzberater, Family Offices, Hedgefonds, Stiftungen und Pensionsfonds.
Die Umfrageergebnisse zeigen einen deutlichen Anstieg des institutionellen Interesses an Krypto-Assets. Von den gesamten Befragten äußerten 74% die Absicht, in Zukunft digitale Assets zu kaufen oder zu investieren, ein leichter Anstieg gegenüber 71% im Vorjahr
Institutionelle Investoren dominieren die Krypto-Adoption
Insbesondere zeigten US-Investoren mit hohem Nettovermögen einen erheblichen Anstieg ihrer Präferenz für Krypto-Assets, wobei das zukünftige Interesse von 31% auf 74% im Jahresvergleich anstieg.
Trotz der positiven Stimmung beleuchtete die Umfrage auch die Bedenken und Hindernisse, mit denen institutionelle Investoren konfrontiert sind. Preisvolatilität zeigte sich als das bedeutendste Hindernis, wobei 50 % der Befragten dies als ihr Hauptanliegen nannten.
Weitere wesentliche Bedenken umfassten den Mangel an Grundlagen zur Einschätzung des angemessenen Werts (37 %), Sicherheitsprobleme (35 %), Marktmanipulation (35 %) und die regulatorische Einstufung bestimmter Münzen als „nicht registrierte Wertpapiere“ (33 %).
Die Umfrage hob eine bemerkenswerte Veränderung in der Wahrnehmung unter institutionellen Investoren hervor. Investoren in den USA und Europa berichteten von einer gestiegenen Vertrautheit, verbesserten Wahrnehmung und einer höheren Anzahl von Investitionen in Krypto-Assets. Europa hat in Bezug auf die Gesamtadoption und positive Wahrnehmung mit Asien gleichgezogen, während die USA noch hinterherhinken.
Hinsichtlich spezifischer Investorengruppen zeigten Investoren mit hohem Nettovermögen, Krypto-Hedgefonds/Venture-Capital-Firmen und Finanzberater die höchsten Adoptionsraten und die größte Berücksichtigung digitaler Assets.
Diese höhere Adoption könnte den Organisationsstrukturen und den Entscheidungsrichtlinien zur Investition dieser Gruppen zugeschrieben werden. Andererseits zeigten Family Offices, Renten-/Leistungsorientierte Pläne, traditionelle Hedgefonds sowie Stiftungen und Förderinstitutionen niedrigere Adoptionsniveaus.
Bitcoin-ETFs wecken starkes Interesse
Die Umfrage untersuchte auch die Merkmale digitaler Assets, die institutionelle Investoren am ansprechendsten finden. Das Potenzial für hohe Gewinne, die Möglichkeit für innovative Technologieinvestitionen und die Ermöglichung von Dezentralisierung wurden als die attraktivsten Aspekte genannt.
Zusätzlich gewann die Beteiligung an dezentralisierter Finanzierung (DeFi) und Ertragsmöglichkeiten im Vergleich zum Vorjahr mehr Aufmerksamkeit, während Bedenken bezüglich mangelnder Korrelation abnahmen.
Die Studie legt nahe, dass institutionelle Investoren in Europa und Asien digitalen Assets in ihren Portfolios aufgeschlossener gegenüberstehen als ihre US-amerikanischen Pendants.
Letztendlich stellten sich Bitcoin börsengehandelte Fonds (ETFs) und Multi-Digital-Asset-Fonds, sowohl aktiv als auch passiv verwaltet, als die ansprechendsten Produkte unter den befragten Investoren heraus. Europäische Befragte äußerten ebenfalls Interesse an Angeboten zur Zinsakkumulation digitaler Assets. Fidelity Digital Assets äußerte außerdem Folgendes:
Die in den Daten widergespiegelte erhöhte Adoption spricht für ein starkes erstes Halbjahr für die Industrie der digitalen Assets. Obwohl die Märkte in den letzten Monaten vielen Gegenwinden ausgesetzt waren, glauben wir, dass die Grundlagen digitaler Assets stark bleiben und dass die Institutionalisierung des Marktes in den letzten Jahren ihn in die Lage versetzt hat, die jüngsten Ereignisse zu überstehen. Institutionelle Investoren sind erfahren im Umgang mit Marktzyklen, und die in dieser Studie als attraktiv genannten, weitgehend inhärenten Faktoren werden voraussichtlich bestehen bleiben, wenn sich der Markt aus dieser Phase herausentwickelt.
Quelle: Bitcoinist
Artikelempfehlungen:
- Zensur und Einfluss: Bedroht BlackRock die Freiheit von Bitcoin?
Große Institutionen, mit BlackRock ganz vorne dran, interessieren sich immer mehr für Bitcoin, was unweigerlich mit mehr Einflussmöglichkeiten einher geht.
Die Ziele dieser Institutionen stehen oft nicht im Einklang zu den Grundwerten der Bitcoin-Community.
Im Artikel wird behandelt, welche Gefahren das für das Bitcoin-Netzwerk mit sich bringen kann. - EU verschärft den Regulierungsrahmen für Kryptowährungen: Ein Blick auf das neue MiCA-Papier
Die Regulierung von Kryptowährungen in der EU wird immer komplexer. Das zweite MiCA-Konsultationspapier geht auf fünf Kernbereiche ein, von Umweltaspekten und Klimaschutz bis hin zu Anforderungen für Krypto-Asset-Dienstleister.
„Bye Bye Staat & Hallo Freiheit“
Abonniere jetzt LegitimCrypto auf Telegram!