Stell dir vor, du schlenderst durch ein Labyrinth aus rostigen Wellblechhütten, in dem das Wort „Bank“ wie ein ferner Traum klingt. Willkommen in Kibera, Afrikas größtem Slum – und doch ein Ort, an dem gerade etwas Historisches geschieht – außer der Staat will daraus Profit schlagen.
Bitcoin boomt im größten Slum Kenias – Das sind die Gründe
Kenias Krypto-Gesetz könnte die wachsende Bitcoin-Adoption aus mehreren Gründen beeinträchtigen.
Benjamin Njiri – 12. Juni 2025
- Bitcoin ist im größten Slum Kenias zu einer sichereren, günstigeren und schnelleren Zahlungsalternative geworden
- Der vorgeschlagene Krypto-Steuersatz von 3 % auf Transaktionen könnte diese Entwicklung gefährden
Die Verbreitung von Bitcoin in Kenia hat zugenommen, selbst in informellen Siedlungen – mit wachsender Akzeptanz im größten Slum des Landes, Kibera. Doch dieser Trend könnte nun durch einen entscheidenden regulatorischen Rahmen gebremst werden.
Einem aktuellen Bericht von ABC News zufolge akzeptieren ausgewählte lokale Händler und Gemeindearbeiter mittlerweile Zahlungen in Bitcoin. Auf die Frage nach den Gründen für die Entscheidung für Bitcoin sagte eine Gemüsehändlerin:
„Ich mag es, weil es günstig, schnell und ohne Transaktionskosten ist.“
Ein anderer Gemeindearbeiter, der in der Abfallwirtschaft tätig ist, ergänzte, dass er Bitcoin-Zahlungen bevorzuge, weil es sicherer sei – angesichts der hohen Kriminalitätsrate im Slum.
Das fasst die Rolle von Bitcoin und Kryptowährungen als Mittel zur finanziellen Inklusion zusammen – insbesondere in Regionen mit geringem Zugang zum Bankwesen.
Leider könnte diese Begeisterung und das Wachstum durch einen im Gesetzesentwurf über Anbieter von virtuellen Vermögenswerten (Virtual Asset Service Providers (VASP) Bill 2025) vorgesehenen Vorschlag einer 1,5%-Krypto-Steuer ins Stocken geraten. (Vgl. Parliament.go.ke)
Wird Kenias Krypto-Gesetz die Bitcoin-Adoption beeinflussen?
Laut den Regulierungsbehörden soll das Gesetz die notwendige Klarheit in einem Sektor schaffen, in den globale Akteure wie Binance, Bybit und Bitget vorgestoßen sind.
Allerdings sieht das Gesetz auch eine pauschale Steuer von 3 % auf digitale Vermögenswerte (Digital Asset Tax – DAT) für alle Krypto-Transaktionen vor – unabhängig davon, ob ein Gewinn oder Verlust erzielt wird.
Obwohl ein Vorschlag zur Senkung der Steuer um 50 % auf 1,5 % DAT (Digital Asset Tax) vorliegt, warnten Fachleute davor, dass diese Abgabe Händler ins Ausland treiben und Innovationen hemmen könnte – mit Verweis auf Indien und Indonesien.
In einem Interview mit CNBC kritisierte Rufas Kamau, leitender Marktanalyst beim regionalen Broker FXPesa , den Gesetzesentwurf als untragbar. Er erklärte:
„Wenn du täglich 10–20 Trades machst und auf jede Transaktion 3 % zahlst, bleibt dir am Ende nichts – der Staat nimmt dir praktisch alles weg.“ (Vgl. CNBC Africa)
Eine ähnliche 1%-Krypto-Steuer in Indien führte dazu, dass das Handelsvolumen dort um fast 90 % zurückging. Tatsächlich sollen Branchenvertreter in Indien die Regulierungsbehörden darum gebeten haben, die Steuer auf 0,1 % zu senken, um den Sektor wiederzubeleben.
Dasselbe Schicksal könnte auch Kenia drohen – ein Land mit rund sechs Millionen Krypto-Nutzern (das entspricht 10 % der Bevölkerung). Laut dem Krypto-Adoptionsindex von Chainalysis [ein Unternehmen für Blockchain-Analysen] liegt Kenia auf Platz 21 von 155 Ländern – und zählt damit zu den größten Bitcoin- und Krypto-Märkten Afrikas, neben Nigeria und Südafrika. (Vgl. Chainalysis)
Diese Nutzer könnten sich allerdings für Peer-to-Peer-Plattformen (P2P) und nicht registrierte Anbieter im Ausland entscheiden, sollte die Steuer von 1,5 % bis 3 % eingeführt werden. Zudem übersteigt diese Steuer deutlich die Gebühren des lokalen mobilen Bezahlsystems M-Pesa [ein in Ostafrika weit verbreiteter mobiler Bezahldienst], das zwischen 0,04 % und 1 % des gesendeten Betrags berechnet.
Bitcoin hat Kenianern eine sichere, günstige und sofortige Zahlungsalternative geboten. Doch das geplante Krypto-Gesetz des Landes könnte dessen weitere Verbreitung gefährden.
Quelle: AMB Crypto
Empfehlungen:
- Kenia weist Worldcoins Augenscan zurück – weigert sich, zum „Datensammel-Versuchskaninchen“ zu werden. (August 2023)
Es gibt viele Fragezeichen im Bezug zum Iris-Scan von Worldcoin. Kenia hat in dieser Sache die Reißleine gezogen und der Firma erst einmal die Geschäftstätigkeit im Land untersagt.
Dies geschah in einer präventiven Weise, weil die Firma laut Regierungsaussagen gegen keine Gesetze und Vorschriften in Kenia verstoßen hat. - Kostenloses Live-Webinar „Cyber-Privatsphäre: Überwachung stoppen“ – präsentiert von unserem Partner PRVCY und persönlich gehalten von CEO Chris. Befreie Dich von staatlicher Überwachung und Big-Tech-KI-Tracking, erhalte strategischen IT-Schutz. Jetzt anmelden und Platz sichern.
„Bye Bye Staat & Hallo Freiheit“
Abonniere jetzt LegitimCrypto auf Telegram!