Mit der russischen Zentralbank im Rücken: A7A5-Stablecoin öffnet Tür und Tor für Russlands Außenhandel

von | 4. Juli 2025

Ohne den Konflikt zwischen Russland und der Ukraine bewerten zu wollen, ist klar, dass die Sicht darauf längst nicht so einheitlich ist, wie es oft dargestellt wird. Das zeigt sich deutlich daran, dass es zahlreiche Länder gibt, die sich nicht an den Sanktionen gegen Russland beteiligen. Interessant ist dabei die Türkei, die sich trotz NATO-Mitgliedschaft nicht beteiligt. Und zuletzt haben die USA angekündigt, neue Sanktionen vorerst zurückzustellen, um das Verhältnis zu Russland zu verbessern.

Das sollte man im Hinterkopf behalten, wenn Studien von NGOs und Thinktanks erscheinen, denn diese sind in der Regel alles andere als neutral. Im folgenden Artikel geht es um die Nutzung eines relativ neuen Stablecoins für den russischen Außenhandel, der offenbar eine Antwort auf die Sanktionen darstellt. Dabei bleibt es jedem selbst überlassen, sich eine eigene Meinung darüber zu bilden, ob Russland das Recht hat, so vorzugehen – oder nicht.

Wirtschaft: Dieser Stablecoin würde es Russland ermöglichen, internationale Sanktionen zu umgehen

Ben Canton – 27. Juni 2025.

Stablecoin made in Russland. Der Krieg in der Ukraine hat eine Flut wirtschaftlicher Sanktionen gegen Russland ausgelöst, und in diesem Zusammenhang wurden Kryptowährungen als eines der Mittel genannt, mit denen das Land diese Sanktionen umgeht. Eine neue Untersuchung einer britischen NGO zeigt, dass die Stablecoin A7A5 von den Russen benutzt werden soll, um unter Umgehung internationaler Sanktionen an Dollar zu gelangen. Hier ist, was wir über diesen Fall wissen.

Die wichtigsten Punkte dieses Artikels:

  • Der Krieg in der Ukraine hat zu Wirtschaftssanktionen geführt und Russland dazu veranlasst, Kryptowährungen zu nutzen, um diese zu umgehen.
  • Die in Kirgisistan eingeführte Stablecoin A7A5 wurde von Russen verwendet, um trotz internationaler Sanktionen an Dollar zu gelangen.

Die internationalen Sanktionen treiben Russland zu Kryptos

Im Februar 2025 wurde der Stablecoin A7A5 in Kirgisistan eingeführt. Schnell wurde er als der erste Stablecoin vorgestellt, der an den russischen Rubel gekoppelt ist; in der Praxis handelt es sich um eine Alternative zu jenen, die an den Dollar gekoppelt sind, wie USDT oder USDC.

Das Centre for Information Resilience, eine britische NGO, hat seinerseits einen weiteren Nutzen dieser Stablecoin aufgedeckt. Ihrer Untersuchung zufolge wird der A7A5 von den Russen genutzt, um an Dollar zu kommen, indem sie die internationalen Sanktionen der Verbündeten der Ukraine umgehen. (Vgl. Information Resilience)

Tatsächlich haben die USA und die Europäische Union seit Kriegsbeginn zahlreiche wirtschaftliche Beschränkungen gegen Wladimir Putins Russland verhängt, das keinen Zugang zu den internationalen Finanzmärkten und Zahlungssystemen und damit auch nicht zum Dollar hat.

Folglich mussten sich die Russen etwas einfallen lassen, und viele von ihnen wandten sich an Kryptowährungen, um an Dollar zu kommen. Bisher nutzten sie hauptsächlich den USDT von Tether, aber im März wurden russische Wallets auf der Garantex-Plattform eingefroren, was den Zugang zu diesem Stablecoin erheblich erschwerte.

A7A5: Ein russischer Stablecoin mit Problemen

Hier kommt der Stablecoin A7A5 ins Spiel. Die Russen verwenden ihn nun als Zwischenstation, um Dollar zu erhalten, indem sie zunächst A7A5 kaufen und diesen dann auf Plattformen wie Grinex gegen USDT tauschen.

Dem Centre for Information Resilience zufolge wurden zwischen Februar und Mai mindestens 149 Millionen Dollar an Transaktionen zwischen A7A5 und USDT durchgeführt.

Auch die Rolle der russischen Staatsbank Promsvyazbank (PSB) steht in der Kritik. (Vgl. OpenSanctions) Diese Institution ist einer der Hauptaktionäre von A7, dem Unternehmen hinter diesem Stablecoin.

Außerdem hat Osman Kabaloev, ein Vertreter des russischen Verteidigungsministeriums, die Schaffung dieses Stablecoins öffentlich unterstützt und damit die Beteiligung des russischen Staates an diesem Projekt bestätigt.

Für Tom Keatinge, Direktor des Centre for Finance and Security am Royal United Service Institute (RUSI) [britischer Thinktank für Verteidigungs- und Sicherheitsfragen], zeigt das Beispiel von A7A5, wie Kryptowährungen eingesetzt werden können, um internationale Sanktionen zu umgehen.

Er betont, dass – Zitat:

„A7A5 sollte eindeutig dazu dienen, den internationalen Finanzaufsichtsbehörden ein neues Licht auf die Bedrohung durch Kryptowährungen zu werfen, insbesondere im Rahmen der Mechanismen zur Umgehung internationaler Sanktionen.“

Kryptowährungen im Allgemeinen und Stablecoins im Besonderen werden demnach von Russland genutzt, um weiterhin Geschäfte mit dem Rest der Welt zu tätigen – wenig überraschend. Zwischen den kollektiven Projekten der BRICS und eigenen Initiativen sucht Russland nach allen Möglichkeiten, seine wirtschaftlichen Aktivitäten nicht zu verlangsamen – trotz des erklärten Ziels der Verbündeten der Ukraine, Russlands Wirtschaft in die Knie zu zwingen. Und nichts scheint das Land daran hindern zu können.

Quelle: Journal du Coin

Empfehlungen:

Telegram Logo „Bye Bye Staat & Hallo Freiheit“
Abonniere jetzt LegitimCrypto auf Telegram!

Legitim-Newsletter

 

Abonniere den Newsletter,


um die wichtigsten Updates per E-Mail zu erhalten!

Du hast dich erfolgreich angemeldet - danke!