Altcoins, ein Begriff, der von der Kombination der Worte „alternative“ und „coins“ abgeleitet ist, sind alle Kryptowährungen, die nach Bitcoin eingeführt wurden.
Sie wurden ins Leben gerufen, um die von Bitcoin angebotenen Funktionen zu erweitern, zu verbessern oder völlig neue Anwendungsfälle zu schaffen.
Bitcoin wurde 2009 als erste Kryptowährung der Welt eingeführt und ist dabei, durch die Schaffung einer dezentralisierten, nicht staatlichen Form von Währung das Finanzsystem grundlegend zu verändern. Bitcoin basiert auf einer Technologie namens Blockchain, die eine öffentliche, transparente und fälschungssichere Aufzeichnung ermöglicht.
Die Bitcoin-Dominanz ist ein Maß für den Marktanteil von Bitcoin im Vergleich zu allen anderen Kryptowährungen, sprich Altcoins.
Wenn die Bitcoin-Dominanz hoch ist, bedeutet das, dass Bitcoin einen großen Teil des gesamten Kryptowährungsmarktes ausmacht und umgekehrt.
- Die Bitcoin-Dominanz wird berechnet, indem der Marktwert von Bitcoin durch den Gesamtmarktwert aller Kryptowährungen geteilt wird.
Auf dem Chart siehst du die Bitcoin-Dominanz der letzten fünf Jahre. Den aktuellen Chart auf TradingView findest du hier.
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Die Bitcoin-Dominanz ist ein wichtiger Indikator für das allgemeine Interesse und die Investitionen in Kryptowährungen.
Wenn die Bitcoin-Dominanz steigt, bedeutet das in der Regel, dass das Vertrauen in Bitcoin wächst und dass Investoren dazu neigen, ihr Geld eher in Bitcoin als in Altcoins zu investieren. Umgekehrt bedeutet eine sinkende Bitcoin-Dominanz, dass das Interesse und die Investitionen in Altcoins wachsen.
Wie Alex dir das alles erklären würde
Klingt alles etwas technisch für dich? Stell dir es mal so vor, als ob dein Freund Alex, ein Krypto-Enthusiast, dich in das Labyrinth der Blockchainwelt einführen würde:
„Du kennst Bitcoin, oder?“ beginnt Alex.
Du nickst und sagst: „Klar, Bitcoin ist ‚der Coin‘, wurde 2009 eingeführt und hat schon ganz schön viel von der Finanzwelt auf den Kopf gestellt.“
„Ja genau“, antwortet Alex und fährt fort: „Jetzt stell dir vor, es gibt Tausende von alternativen Coins, die alle nach Bitcoin eingeführt wurden. Die werden ‚Altcoins‘ genannt – eine Kombination aus ‚alternative‘ und ‚coins‘. Das hat also nichts mit ‚alten Coins‘ zu tun“. Alex grinst.
Er erklärt dir weiter, dass die meisten Altcoins, genau wie Bitcoin, auf der Blockchain-Technologie basieren, einer Art digitales Hauptbuch, von dem es x Kopien gibt und das alle Transaktionen transparent und sicher aufzeichnet.
„Bitcoin hat immer noch den größten Marktanteil unter den Kryptowährungen“, sagt Alex. „Das nennen wir ‚Bitcoin-Dominanz‘. Praktisch Bitcoin gegen den Rest der Krypto-Welt, also gegenüber allen Altcoins.
Wenn also die Bitcoin-Dominanz steigt, sieht es für die Altcoins schlecht aus, die verlieren dann in der Regel an Wert.“
Die Aussage hinterlässt bei dir ein gewisses Fragezeichen und du antwortest: „Ich verstehe nicht ganz, warum die Altcoins insgesamt an Wert verlieren, wenn die Bitcoin-Dominanz steigt, die Altcoins haben doch nützliche Funktionen, warum sinkt dann ihr Wert?“
„Das ist eine gute Frage“, antwortet Alex. „Es hat viel mit der Wahrnehmung von Risiko und Sicherheit zu tun,“ beginnt er. „Bitcoin ist die älteste und bekannteste Kryptowährung und ist für viele Leute der ’sichere‘ Hafen in der Krypto-Welt. Wenn die Bitcoin-Dominanz hoch ist, bedeutet das, dass mehr Leute in Bitcoin investieren anstatt in Altcoins. Das kann passieren, wenn die Leute unsicher über den Markt sind und lieber in das investieren, was sie für sicherer halten.“
„Und was passiert, wenn die Leute in Bitcoin und nicht in Altcoins investieren?“ fragst du.
Alex: „Nun, wenn mehr Geld in Bitcoin fließt und weniger in Altcoins, sinkt der Preis der Altcoins im Vergleich zu Bitcoin.
Es ist eine Frage von Angebot und Nachfrage. Stell dir vor, du hast zwei Körbe, in die du 100 Münzen verteilst, je 50 in einen Korb. Den einen Korb nennen wir Bitcoin-Korb, den anderen Altcoin-Korb.
Wenn du die Wichtigkeit von deinem Bitcoin-Korb größer machen willst, brauchst du mehr Münzen dort als im Altcoin-Korb. Du hast aber nur die 100 Münzen, die du schon verteilt hast. Was bleibt dir übrig zu tun?“.
„Ich nehme halt welche aus dem Altcoin-Korb“, sagst du.
„Genau“, antwortet Alex. „Sagen wir 10 Münzen, die du vom Altcoin- in den Bitcoin-Korb rüber tust. Dann hast du 60 im Bitcoin-Korb und 40 im Altcoin-Korb. Und das würde dann einer Bitcoin-Korb-Dominanz von 60% entsprechen“.
Du verstehst durch das Beispiel schnell den Mechanismus der Bitcoin-Dominanz und Alex fügt hinzu: „Klar, das Beispiel spiegelt nicht wirklich den ganzen Sachverhalt wieder, da gibt es einige Faktoren und Sachen, die anders sind und die fehlen“.
„Das ist mir klar“, antwortest du. „Eigentlich bedeutet das, dass wenn die Bitcoin-Dominanz hoch ist, die Anleger eher dazu neigen, ihr Geld in Bitcoin zu investieren und wenn sie niedrig ist, eher in Altcoins“.
Alex stimmt dir zu und fügt an: „die Bitcoin-Dominanz zeigt aber nicht das gesamte Bild. Viele Altcoins haben einzigartige Funktionen und Anwendungsfälle“, erklärt er. „Sie können für bestimmte Investoren oder Benutzer attraktiv sein, unabhängig von der Bitcoin-Dominanz. Ich möchte dir da mal zwei Beispiele zeigen.
Das erste ist Ethereum mit seinem Coin Ether. Ether ist der größte der Altcoins und Etherium hat sich frühzeitig darum bemüht, die Ausführung von Smart Contracts auf seiner Blockchain zu ermöglichen.“
„Was sind Smart Contracts?“ fragst du.
Alex antwortet: „Das sind im Grunde genommen selbstausführende Verträge, quasi ‚wenn das, dann das‘. Grüne Ampel, du fährst los, rote Ampel, du bleibst stehen. Nur eben alles ganz automatisch, weil es im Code einprogrammiert ist“.
Du lernst, dass diese Funktion Ethereum zu einer Plattform für eine Vielzahl von dezentralisierten Anwendungen gemacht hat, von Finanzdienstleistungen bis hin zu Spielen und mehr.
Und schon sagt Alex, dass er dir ja noch ein zweites Beispiel geben wollte: „mein anderes Beispiel ist Monero“.
Du schaust etwas fragend. „Monero? Von dem habe ich ja noch nie gehört“.
„Monero ist eine Sorte Coin, die als ‚Privacy Coin‘ bezeichnet wird“, erklärt Alex. „Privacy Coins haben erweiterte Sicherheitsfunktionen, um die Identität der Nutzer und die Details ihrer Transaktionen zu verschleiern.“
Er erklärt, dass Monero ein spezielles System verwendet, das es den Nutzern ermöglicht, Transaktionen zu senden, die für Außenstehende praktisch unmöglich zu verfolgen sind. „Das bedeutet, dass niemand sehen kann, wer eine Transaktion gesendet oder empfangen hat oder wie viel Monero übertragen wurde.“
„Warum ist das wichtig?“ fragst du.
Alex lächelt. „Nun, in einer Welt, in der Datenschutz und Anonymität immer mehr an Bedeutung gewinnen, bieten Privacy Coins wie Monero eine Möglichkeit, Finanztransaktionen durchzuführen, ohne persönliche Daten preiszugeben. Weshalb das in unserer Zeit wichtig ist, brauche ich dir wahrscheinlich nicht zu erklären“.
„Nein, brauchst du wirklich nicht“, sagst du.
Mit diesem neuen Wissen erkennst du, dass Altcoins wie Monero eine wichtige Rolle im Bereich der digitalen Privatsphäre spielen und sie einen einzigartigen Anwendungsfall in der Welt der Kryptowährungen bieten.
Alex sagt: „Schau mal, zurück zum Thema. Hier habe ich den 5-Jahres-Chart der Bitcoin-Dominanz und des Bitcoinkurses übereinander gelegt. Ich finde, es ist gut zu erkennen, dass es häufig eine Korrelation zwischen Preis und Dominanz gibt, aber halt nicht immer. Denn es gibt sehr viele andere Faktoren, die für den Bitcoin-Preis auch eine Rolle spielen.
Grau ist die Dominanz und Grün ist der Preis
Bitcoin bildet mit den Altcoins zusammen einen dynamischen Markt mit immer mehr Anwendungsfällen
Du erkennst, dass die Bitcoin-Dominanz nur ein Blickwinkel, ein Indikator ist und dass Kryptowährungen weit mehr als nur digitales Geld sind – sie sind Werkzeuge, die in der Lage sind, fundamentale Aspekte unserer Gesellschaft, einschließlich unserer Vorstellung von Privatsphäre, zu verändern.
Dir raucht wohl etwas der Kopf von den vielen Informationen, aber letztendlich ist dir doch klar geworden, dass Bitcoin und Altcoins zusammen einen dynamischen und sich ständig verändernden Markt bilden, der noch viele Entdeckungen für dich offen hält.
Du verabschiedest dich von Alex und bedankst dich bei ihm für das reichhaltige Gespräch.
Gut zu wissen:
- Ein Smart Contract ist wie ein Verkaufsautomat: Du wirfst Geld hinein und wenn die Bedingung erfüllt ist, dass der Kaufpreis erreicht ist, gibt der Automat das Produkt frei. Smart Contracs können mit ihrer Automatik-Funktion sehr komplexe Vorgänge automatisieren und in Kombination mit der Blockchain-Technologie dezentrale Anwendungen schaffen, die keiner dritten Partei bedürfen.
- Erfahre mehr über Bitcoin in unserem Beitrag ‚Bitcoin – deine Antwort auf die Bankenkrise und die CBDCs!‘
- Stell dir die Blockchain vor wie ein digitales Notizbuch, das alle Transaktionen aufzeichnet. Es gibt davon sehr viele Kopien. Jeder kann dieses Notizbuch sehen, aber niemand kann es ändern oder fälschen. Möchtest Du mehr über Blockchains erfahren, empfehlen wir dir unseren Beitrag ‚Die Blockchain verstehen: Wie das digitale Kerbholz die Welt verändert‘
„Bye Bye Staat & Hallo Freiheit“
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