Steve Eisman kennt außerhalb der Finanzwelt wohl kaum einer. Er war einer der Wenigen, die schon vor der großen Finanzkrise 2007/2008 gesehen haben, wie fragil das System damals wirklich war. Als Investor setzte er damals gezielt gegen den amerikanischen Immobilienmarkt – seine Rolle wurde später sogar in „The Big Short“ verfilmt.
Jetzt meldet sich Eisman wieder zu Wort, und das Thema ist brandaktuell. In einem neuen Interview warnt er vor einer Art Kartell der großen US-Banken, das immer mehr Einfluss gewinnt. Eisman sieht die Ursachen vor allem in immer höheren Regulierungskosten und explodierenden Technologiekosten, die nur noch die ganz Großen stemmen können. Die Folge: die Großen werden größer, die kleinen verschwinden.
Sein Vorschlag: Gerade größere Regionalbanken wie US Bank und Comerica sollten fusionieren, um gegen die Branchenriesen überhaupt noch eine Chance zu haben, doch ist das nur eine halb funktionierende Lösung. Denn wenn viele kleinere Institute einfach zu neuen Großbanken verschmelzen, verarmt die eigentliche Vielfalt trotzdem – aus mehreren kleinen werden einige wenige große.
Auch für den Kryptomarkt hat diese Entwicklung ein besonderes Gewicht. Bitcoin und Co. galten lange als unabhängige Alternative zum klassischen Geldsystem. Inzwischen werden sie aber zunehmend wie ganz normale Finanzprodukte behandelt und wandern Schritt für Schritt in die Angebote der großen Banken hinein. Und um so mehr Kryptos in die Hände der großen Banken rücken, desto stärker wird der Zentralisierungseffekt auch für sie.
Während JPMorgan, Wells Fargo und andere die amerikanischen Einlagen dominieren, warnt „Big Short“-Investor Steve Eisman vor einem neuen US-Bankenkartell
Conor Devitt – 24. Juni 2025
Legendärer Investor Steve Eisman warnt die Öffentlichkeit vor dem möglichen Entstehen eines „Kartells“ großer Banken in den Vereinigten Staaten von Amerika (USA), das seiner Aussage nach die Kosten für Finanzdienstleistungen beeinflussen könnte.
Der Wall-Street-Veteran weist in einem neuen Interview mit The Compound [US-amerikanisches Medienunternehmen, das sich auf Finanzthemen und Anlageberatung spezialisiert hat] darauf hin, dass es seit den 1990er Jahren keine Welle von Fusionen und Übernahmen im Bankensektor gegeben hat.
„Das wurde nach Dodd-Frank [das Dodd-Frank-Gesetz ist ein US-Gesetzespaket von 2010 zur strengeren Regulierung der Banken nach der Finanzkrise 2007/2008] stark unterbunden, daher gab es sehr, sehr wenige Fusionen und Übernahmen. Aber ich denke tatsächlich, dass wir als Land [wieder eine Welle von Fusionen und Übernahmen] brauchen. Und der Grund, warum ich das sage, ist eine interessante Statistik: Im Jahr 2007 lag der Einlagenanteil von JPMorgan in den Vereinigten Staaten von Amerika bei 7 %, heute liegt er bei fast 14 %.
Nun, es gibt dafür einige Gründe: Erstens sind die Regulierungskosten sehr, sehr hoch, und sie können das leichter tragen. Und zweitens – was wahrscheinlich noch wichtiger ist – sind die Technologiekosten explodiert, und man muss wirklich groß sein, um sich das leisten zu können.
Wenn wir also nichts tun und die aktuellen Richtlinien beibehalten und es keine Fusionswelle gibt, wird folgendes passieren: JPMorgan, Wells Fargo und ein paar andere werden weiterhin Marktanteile gewinnen, die anderen Regionalbanken werden langsam aussterben, und am Ende bleiben ein paar sehr, sehr große Banken und einige Gemeindebanken übrig.“
Eisman, dessen Wette gegen den Immobilienmarkt in Teilen von Michael Lewis’ Buch „The Big Short“ [über die Ursachen und Profiteure der US-Immobilienkrise 2007/2008] porträtiert wurde, sagt, dass Finanzinstitute wie US Bank [große US-amerikanische Regionalbank] und Comerica [große US-amerikanische Regionalbank] fusionieren sollten, um mit den großen Konzernen mithalten zu können.
„Ich möchte nicht wie Kanada sein, wo es im Grunde ein Kartell ist und die Banken deshalb den Kunden deutlich höhere Gebühren berechnen können.“
Video nur in Englisch verfügbar.
Quelle: Daily Hodl
Empfehlungen:
- Digitale Ketten: JPMorgan, Chainlink und die neue Vermögensmatrix
Ein tokenisierter Staatsanleihenfonds wird über zwei Blockchains hinweg gegen Fiatgeld getauscht – ein technischer Durchbruch mit weitreichenden Folgen.
Die Kooperation von JPMorgan, Chainlink und Ondo Finance zeigt, wie sich klassische Finanzwelt und Kryptoökonomie annähern und dabei eine neue, digital gesteuerte Eigentumsordnung formen.
Doch mit jedem Schritt zur Effizienz wachsen auch die Abhängigkeiten von Plattformen, Netzwerken und den Akteuren, die diese kontrollieren. - ‼️ Kostenloses Live-Webinar „Cyber-Privatsphäre: Überwachung stoppen“ – präsentiert von unserem Partner PRVCY und persönlich gehalten von CEO Chris. Befreie Dich von staatlicher Überwachung und Big-Tech-KI-Tracking, erhalte strategischen IT-Schutz. Jetzt anmelden und Platz sichern ‼️
„Bye Bye Staat & Hallo Freiheit“
Abonniere jetzt LegitimCrypto auf Telegram!