Oliver J. Moos: ‚Der Weg zum Crypto-Millionär und wie man es bleibt!‘ – Fortsetzung Gespräch zum Buch

von | 25. Feb. 2024

Nachdem unser Gespräch sehr lange geworden war, hatten Oliver und ich entschieden, den Beitrag in zwei Teilen zu publizieren. Im ersten Teil ging es größtenteils um das herkömmliche Fiat-Geldsystem und seine Unterschiede zu Bitcoin. In diesem zweiten Teil widmen wir uns vielen weiteren Themen seines Buches.

Wir konnten nicht jedes Kapitel besprechen, sonst hätte es noch eines dritten und vielleicht sogar vierten Teils des Gesprächs bedurft. Deshalb haben wir uns auf die im Folgenden unterstrichenen Kapitel konzentriert:

Wir steigen nun direkt in die Fortsetzung unseres Gesprächs ein. Ist dir das zu direkt, lese zuerst den ersten Teil unseres spannenden und aufschlussreichen Beitrags: Gespräch mit Oliver von StakedX über sein neues Buch: ‚Der Weg zum Crypto-Millionär und wie man es bleibt!‘

Gregor, LegitimCrypto: Ich habe eine Textstelle gefunden, die ich kurz zitieren möchte:

„Während sich Bitcoin durch Einfachheit und Fokus auf Sicherheit auszeichnet, setzt Ethereum auf Komplexität und Programmierbarkeit. Die Hauptfunktion von Bitcoin besteht darin, ein Tauschmittel und ein Wertaufbewahrungsmittel zu sein, mit einem festen Anzahl von 21 Millionen Bitcoin. Ethereum mit seiner nativen Cryptowährung Ether (ETH) treibt die Ausführung von Smart Contracts und DApps voran und demonstriert ein dynamisches und sich weiterentwickelndes Ökosystem.“

Beides, Ethereum und Bitcoin haben als Basis eine Blockchain, sind aber in ihrer Ausrichtung sehr verschieden. Wie kommt es dazu?

Oliver, StakedX: Lass es mich erklären: Der Bitcoin-Code ist Open Source, was bedeutet, dass der Quellcode für jeden frei zugänglich ist und eingesehen werden kann. Der Quellcode von Bitcoin wird auf der Plattform GitHub gehostet, wo Entwickler ihn einsehen, überprüfen und sogar Vorschläge für Änderungen einreichen können.

Der Bitcoin-Code wurde wie wir jetzt wissen von Satoshi Nakamoto, dem anonymen Schöpfer (oder eine Gruppe von Personen, das weiß niemand) von Bitcoin, veröffentlicht und seitdem von einer Gemeinschaft von Entwicklern weiterentwickelt. Die Offenlegung des Quellcodes ermöglicht es jedem, die Funktionsweise von Bitcoin zu verstehen und Vertrauen in das Netzwerk zu gewinnen. Durch die Transparenz des Codes wird auch sichergestellt, dass potenzielle Sicherheitslücken und Schwachstellen schnell erkannt und behoben werden können, da viele Augen auf den Code gerichtet sind. Dies trägt zur Stabilität und Sicherheit des Bitcoin-Netzwerks bei.

Ethereum unterscheidet sich daher grundlegend von Bitcoin, obwohl beide auf der Blockchain-Technologie basieren. Ich möchte hier einige Hauptunterschiede nennen. Ethereum wurde von Vitalik Buterin entwickelt und 2015 gestartet, während Bitcoin ja von Satoshi Nakamoto erstellt und 2009 eingeführt wurde. Vitalik ist im Gegensatz dazu eine reale Person aus Fleisch und Blut.

Bitcoin verwendet eine einfachere Skriptsprache, während Ethereum eine andere Programmiersprache hat, was bedeutet, dass nahezu jede Art von Anwendung auf der Ethereum-Blockchain erstellt werden kann. Somit kann Ethereum als Plattform für die Entwicklung von dezentralen Anwendungen, sogenannten (DApps) und Smart Contracts dienen. Ich hoffe ich konnte das vereinfacht und verständlich erklären.

Gregor, LegitimCrypto: Vielen Dank für deine Ausführungen.

Immer wieder taucht der Ausspruch ‚Not your keys, Not your cryptos‘ auf, auf Deutsch also ‚Nicht deine Schlüssel, nicht deine Kryptos‘ – es geht dabei natürlich um die privaten Schlüssel, nicht um so etwas wie Hausschlüssel.

Viele mögen denken, dass ihnen doch auch das Geld auf der Bank gehört, also muss es doch so auch auf einer Exchange sein. Kannst du uns erklären, warum es weder bei der Bank noch der Exchange so ist?

Oliver, StakedX: Ich wusste, dass diese Frage kommt 🙂 Zunächst mal… ja, dieser Satz taucht vermehrt im Buch auf, und das ist auch kein Zufall. Es ist wahrscheinlich einer der wichtigsten Sätze im Kryptobereich. Und jeder, der einmal Geld verloren hat, weil er/sie sich nicht an dieser Grundregel gehalten hat, wird sich spätestens nach einem solchen Ereignis daran erinnern und, glaube mir, nie wieder vergessen! Erinnere dich, was ich oben gesagt habe, was ich mir für meine Leserinnen und Leser wünsche und warum ich dieses Buch geschrieben habe. Dieser Satz und die daraus resultierenden Aktionen gehören in Stein gemeißelt. Ich möchte das mal an zwei Beispielen erläutern:

Crypto Exchange und traditionelle Bank

Crypto Exchange: Wenn du auf einer Crypto Exchange Kryptowährungen kaufst und sie dort liegen lässt, muss dir bewusst sein, dass die ‚private keys‘ von der Exchange verwaltet und gesichert werden. Wird die Exchange gehackt oder Kryptos werden auf andere Art und Weise von der Exchange entwendet, sind unter Umständen deine Kryptos ebenfalls weg. Daher immer daran denken: Nach dem Kauf sichere deine Kryptowährungen immer in einer Cold Wallet.

Und wenn du jetzt denkst, ‚naja, aber das betrifft mich ja nicht, da das ‚reale Geld‘ auf meinem Konto bei der Bank ja sicher ist. Da brauche ich mir keine Sorgen zu machen.‘ Tut mir leid, aber da habe ich ein paar nicht so gute Neuigkeiten für dich.

Mein Geld im traditionellen Bankensystem

Viele Menschen denken immer noch, dass das Geld, das sie in der Bank liegen haben, ihnen gehört. Das kann sich als gefährlicher Irrtum herausstellen – siehe Griechenland vor ein paar Jahren. Hierzu müssen wir ein wenig tiefer in den Kaninchenbau eintauchen.

Das Geld auf deinem Bankkonto gehört technisch gesehen nicht dir, sondern der Bank, bei der du das Konto führst, und das sind die Hauptgründe dafür:
Rechtliche Grundlage: Wenn du Geld auf deinem Bankkonto einzahlst, wird dies als Einlage betrachtet. Laut den rechtlichen Vereinbarungen zwischen dir und der Bank ist die Bank der Eigentümer dieser Einlagen. Du fungierst lediglich als Treuhänder und Verwalter deines Geldes. Ja genau… ‚wholly sh…‘, das ist der Satz, der mir durch den Kopf ging, als ich das erste Mal dieser Realität gewahr wurde.

Thema Buchungseintragung: Wenn du Geld auf deinem Bankkonto einzahlst, führt die Bank einen entsprechenden Buchungseintrag in ihren Büchern durch. Dies bedeutet, dass das Geld in den Büchern der Bank als deren Vermögen erscheint, nicht als deines! What?! Die deklarieren dein/mein Geld als ihr Vermögen?! Ja genau.

Kreditvergabe und Bankgeschäfte

Banken verwenden die Einlagen ihrer Kunden, um Kredite zu vergeben und andere Bankgeschäfte zu tätigen. Ihr Geld wird Teil des Gesamtkapitals der Bank, das für diese Zwecke genutzt wird. Die Bank verpflichtet sich jedoch, dir dein Geld auf Anfrage zurückzuzahlen. Hierzu verweise ich auch dringend auf das Kapitel in meinem Buch ‚Was ist Geld‘ und die Erklärungen von Mike Maloney. Die verleihen also mein Geld? Ganz genau, das nennt sich auch ‚fractional reserve‘.

Einlagensicherung

In vielen Ländern gibt es Einlagensicherungssysteme, die sicherstellen, dass die Einlagen der Kunden im Falle eines Bankausfalls geschützt sind. Dies bedeutet, dass du einen Anspruch auf eine bestimmte Menge an Geld hast, wenn die Bank insolvent wird, aber nicht unbedingt auf das gesamte Guthaben. Das ist zwar theoretisch richtig, allerdings, wenn das mehrere große Banken betrifft und es eine Kettenreaktion gibt, reichen diese Fonds bei weitem nicht aus, und Gelder werden einfach einbehalten. Und du kannst nichts dagegen tun.

Es ist wichtig zu beachten, dass dies eine vereinfachte Erklärung ist und die genauen rechtlichen und finanziellen Details je nach Land und Bank variieren können.

Ich glaube, für viele, die diesen Artikel lesen, gibt es jetzt viel zu verdauen und nachzuforschen. Dieser Aufwachprozess ist aber wichtig, damit wir verstehen, wie wichtig Bitcoin und seine Technologie ist.

Gregor, LegitimCrypto: In deinem Buch geht es auch um Informationen, wie Sicherheit und andere wichtige Themen. Viele, die in Kryptowährungen investieren, möchten auch Geld damit machen. Dabei treffen wir auf die Aussage der ‚asymmetric bets‘, also auf Deutsch ‚asymmetrische Wetten‘. Dazu ist in deinem Buch das Folgende dazu zu lesen:

„Diese Strategie wird als „asymmetrisches Investieren“ bezeichnet und kann eine bedeutende Hebelwirkung auf deine Crypto-Investition bieten. Gewinne von erheblichem Ausmaß sind möglich. Dennoch ist Vorsicht geboten, denn das Risiko des Totalverlusts besteht. Altcoins können eine gleichzeitig riskante und ertragreiche Investition darstellen. Solltest du dennoch dieses Risiko eingehen wollen, versuche es durch eine gründliche Analyse zu minimieren.“

Ist das tatsächlich nur eine Wette, wie im Englischen gesagt, oder ist das auch eine ‚echte‘ Investmentstrategie?

Oliver, StakedX: ‚Asymmetric Bets‘ ist eine amerikanische Redewendung und hat nichts mit Wetten im klassischen Sinn zu tun, wie wir den Begriff vielleicht im Deutschen benutzen würden. Es bedeutet, wie du bereits im Buchabschnitt zitiert hast, ‚asymmetrisch investieren‘. Was heißt das?

Machen wir ein kleines Beispiel: Sagen wir, du hast 10.000 Euro zur freien Verfügung und möchtest damit Kryptowährungen kaufen. Jetzt bist du eher ein konservativer Anleger und möchtest dich eher auf der sicheren und langfristigen Seite als auf der extrem spekulativen Seite aufhalten. Du fährst also folgende Strategie:

10.000 Euro Gesamtvermögen

Kryptowährung Prozentsatz Betrag
Bitcoin 50% 5.000 Euro
Ethereum 40% 4.000 Euro
Altcoin A 5% 500 Euro
Altcoin B 5% 500 Euro

Da Bitcoin und Ethereum schon eine hohe Marktkapitalisierung haben, sind massive Kurssprünge nach oben (ich spreche hier von 50x, 100x oder 1.000x deines Kapitals) nicht zu erwarten. Vielleicht sind 3x oder 5x deines Kapitals realistisch innerhalb eines Bullenmarktes, aber keine Sprünge wie die oben genannten.

Bei Altcoin A und B sieht es anders aus. Deren Marktkapitalisierung ist relativ gering, und das Potenzial enorm, da sich beide dem Feld der KI gewidmet haben. Sollte eines dieser zwei Projekte erfolgreich sein, könnten wir eine Ver-x-Fachung unseres Kapitals wie oben sehen. Das ist es, was mit asymmetrisch investieren gemeint ist. Es ist die sorgfältige Auswahl von Anlagechancen (Altcoin A/B), bei denen das Potenzial für enorme Gewinne viel größer ist als das potenzielle Verlustrisiko. Es ist eine Strategie, die darauf abzielt, das Verhältnis von Risiko zu Belohnung zu optimieren und die Möglichkeit von großen Gewinnen bei begrenztem Risiko zu nutzen. In der Regel verwendet man als kleiner Investor maximal 500 Euro und als größerer Investor 1.000 Euro.

Gregor, LegitimCrypto: Vielen Dank für das Beispiel. In deinem Buch führst du uns auf eine Entdeckungsreise, wie wir den Einstieg in die Welt der Kryptowährungen finden können. Ein zentraler Punkt dabei ist natürlich die Frage der Aufbewahrung, sprich, welche Art von Wallet man verwenden sollte.

Könntest du uns dazu nähere Informationen geben und erläutern, inwiefern der folgende Buchabschnitt relevant ist?

„Ein privater Schlüssel und eine Wiederherstellungsphrase sind beide essenzielle Elemente von Krypto-Wallets, erfüllen jedoch unterschiedliche Funktionen.“

Oliver, StakedX: Wir haben ja oben schon die erste Lektion gelernt: ‚Not your keys, Not your cryptos‘, das heißt, bewahre deine Kryptowährungen immer in einer sogenannten Cold Wallet auf – dies kann ein physisches Gerät wie NGRAVE sein. Wenn du dieses Gerät zum ersten Mal in Betrieb nimmst und installierst, erzeugt das Gerät einen Private Key – einen privaten Schlüssel, eine einzelne, lange und komplexe kryptografische Zeichenfolge, die beim Erstellen der Wallet generiert wird – und gleichzeitig eine Wiederherstellungsphrase. Bei der Wiederherstellungsphrase, auch Seed-Phrase genannt, handelt es sich um eine Methode zur Wallet-Wiederherstellung im Falle eines Verlusts oder Geräteausfalls. Normalerweise umfasst sie 12 bis 24 Wörter, die von einem Zufallsalgorithmus generiert werden. Diese Seed-Phrase ist eine für Menschen lesbare Form des privaten Schlüssels. Verlierst du beispielsweise diese Seed-Phrase, kann jeder, der diese Phrase findet, auf deine Krypto-Bestände zugreifen.

Gregor, LegitimCrypto: Emotionen. Das ist die Herausforderung jedes Investors und bei Kryptowährungen, die durch ihre enorme Volatilität noch herausfordernder sind. Wer nicht aufpasst, kauft am Höchststand und verkauft am Tiefstand. Du erklärst im Buch dabei zwei Begriffe, FOMO und FUD. Was hat es damit auf sich? Ich habe dazu einen passenden Satz bei dir im Buch gefunden:

„Um dieses skurrile Spektakel zu meistern, musst du über eine klare Strategie verfügen, die immun gegen die skurrilen Possen dieser schelmischen Charaktere im Marktzirkus ist.“

Oliver, StakedX: Der Begriff FOMO kommt vom Englischen und bedeutet ‚Fear Of Missing Out‘, das heißt die Angst, etwas zu verpassen. In unserem Fall einen potenziellen Gewinn bei einer Kryptowährung. Dieses Verhalten kommt gerade dann vor, wenn wir beispielsweise extreme Kurssprünge nach oben von einer Kryptowährung beobachten. Jeder ist euphorisch und erwartet noch höhere Kursgewinne, speziell wenn Medien oder Social Media dazugeschaltet werden. Rationale und überlegte Entscheidungen weichen dann rein emotionalen Handlungen.

FUD ist genau das Gegenteil. Es bedeutet ‚Fear, Uncertainty, Doubt‘, das heißt Angst, Unsicherheit, Zweifel und tritt meistens dann auf, wenn extreme Kursverluste zu sehen sind. Menschen sind dann extrem verunsichert und haben dann die Tendenz, ihre Positionen an einem Tiefpunkt zu verkaufen (oftmals mit Verlust).

Um dem so gut wie möglich entgegenzuwirken, sollten wir im Vorfeld eine klar definierte Strategie entwickelt haben, wie wir in dem einen oder anderen Fall reagieren sollten. Des Weiteren ist es auch eine gute Übung, sich selbst zu beobachten und wahrzunehmen, wie man im Einzelfall auf solche Ereignisse reagiert. Das wird uns helfen, mehr Distanz zum Geschehen zu erlangen und den massenpsychologischen Versuchungen zu widerstehen.

Gregor, LegitimCrypto: Es gibt in deinem Buch auch einen Ausflug in das Thema CBDCs. Was unterscheidet sie von den Kryptos, von denen wir sonst sprechen?

Oliver, StakedX: CBDCs sind von Regierungen und Zentralbanken herausgegebene Kryptowährungen. Sie widersprechen dem eigentlichen Sinn von Kryptowährungen, da sie den Ansatz von Dezentralität komplett über Bord werfen und in eine erneut zentral gesteuerte Einheit überführen. Diese von Regierungen zentral kontrollierten digitalen Währungen ermöglichen eine beispiellose Überwachung der Finanzaktivitäten der Bürger, untergraben die Rechte auf Privatsphäre, führen ein Sozialkreditsystem ein und fördern ein System ständiger Kontrolle.

Darüber hinaus verleiht die Ausgabe von CBDCs den Regierungen immense Macht über das finanzielle Leben von Einzelpersonen.

Regierungen könnten möglicherweise aus der Ferne Gelder einfrieren oder beschlagnahmen und so ein Instrument der wirtschaftlichen Zensur und Kontrolle schaffen. Die Abhängigkeit von einer zentral ausgegebenen digitalen Währung könnte zu finanzieller Ausgrenzung für diejenigen führen, die anderer Meinung sind oder von den Narrativen der Regierung abweichen.

Gregor, LegitimCrypto: Ein sehr spannendes Thema im Buch finde ich das über KI und Blockchain. Dort schreibst du unter anderem:

„In der sich schnell entwickelnden Landschaft der Kryptowährungen wird das Jahr 2024 voraussichtlich Zeuge einer Konvergenz zweier transformativer Technologien sein: Blockchain und künstliche Intelligenz (KI oder AI). Diese Fusion verändert den Kryptoraum und führt innovative Trends ein, die vielversprechend sind.“

Oliver, StakedX: Das ist eine sehr komplexe Frage, und die Antwort beleuchtet nur einen kleinen Teilaspekt dessen, was da auf uns wartet. Erinnere dich an die Zeit, als das Internet in seinen Kinderschuhen steckte. Niemand konnte im Entferntesten sagen, was wir alles entwickeln werden. Ein Aspekt, den ich persönlich spannend finde, ist die Kombination von KI, Blockchain und persönlichen Daten. Wie du weißt, sammeln große Plattformen wie Google, Facebook etc. enorme Mengen persönlicher Daten von ihren Nutzern und machen dann dabei riesige Gewinne beim Verkauf dieser Informationen. Ich kann mir ein auf Blockchain und KI basiertes System vorstellen, in dem du, sagen wir, einen persönlichen Daten-Avatar kreierst, der all deine Informationen enthält, allerdings mit dem großen Unterschied, dass du der Wächter über deine persönlichen Daten bist. Und du entscheidest auch (basierend auf Blockchain), welche Daten du gerne freigeben bzw. in dem Zusammenhang verkaufen möchtest. Wir sind also Eigentümer unserer Daten und können diese bei Bedarf monetisieren. Zwei Firmen, die an solch einem Vorhaben arbeiten, sind beispielsweise Zarqa und ITHEUM.

Gregor, LegitimCrypto: Sehr interessant! Einen sehr schönen Spruch im Buch finde ich:

„Erfolg wird nicht daran gemessen, was man hat, sondern daran, was man überwunden hat.“

Es geht also nicht nur ums Reichwerden, wenn man sich mit den Themen beschäftigt.

Oliver, StakedX: Ich liebe diesen Spruch, da er verschiedene Aspekte in einem kleinen Satz auf den Punkt bringt. Es geht nicht einzig und allein darum, finanziell reich zu werden, es geht auch um den persönlichen Wachstumsprozess. Ich habe mich mit vielen finanziell erfolgreichen Menschen unterhalten, und wir Menschen tendieren oftmals nur dazu, die Oberfläche des Reichtums zu betrachten: das teure Auto, das Haus, das Boot etc.

Wir sehen aber nicht, welche Hürden dieser Mensch überwinden musste, Selbstzweifel, schlaflose Nächte, weil es zu einem Zeitpunkt vielleicht nicht so gut ausgesehen hat, Kompromisse, die die Familie für diesen Erfolg eingehen musste, sogenannte Freunde, die sich abwenden, wenn es mal nicht so gut läuft, und dir dann wieder auf die Schulter klopfen wollen, wenn du im Rampenlicht stehst. Ich könnte das noch lange fortsetzen, aber ich denke, du weißt, worauf ich hinaus will. Es ist das innere Wachstum, die zahllosen Feuerproben und der daraus resultierende innere Reichtum, der sich aus den Schwierigkeiten, die überwunden werden mussten, entwickelt. Der äußere Reichtum ist dann nur noch die Kirsche auf der Torte.

Gregor, LegitimCrypto: Es findet sich eine große Liste an Links für weitergehende Informationen im Buch, bevor es einen Krypto-Zukunftsausblick gibt. Dort lese ich:

„Eine optimistische Prognose dreht sich um das Potenzial der Blockchain zur Demokratisierung des Finanzwesens“ und ein wenig später den Spruch von Andreas Antonopoulos:

.

„Dezentralisierung ist ein Architekturprinzip, das auf vielen Ebenen gilt. Es ist nicht nur Bitcoin, es ist ein Lebensprinzip.“

Bitte sage uns zum Abschluss ein paar Worte zu beiden Aussagen, wie hängen sie zusammen und kannst du uns, außer im Bereich Finanzen, ein Beispiel für einen, sagen wir einmal, dezentralen Lifestyle geben?

Oliver, StakedX: Gerne. Ich habe im Buch relativ klar gemacht, dass das heutige Finanzsystem dringend eine Alternative braucht. Dem Bankenwesen fehlte die Konkurrenz. Und wenn dir die Konkurrenz fehlt, wirst du überheblich und arrogant. Das ändert sich gerade, und das ist gut so. Wir hier im Westen können uns nicht vorstellen, wie es ist, ohne Bankkonto zu sein, oder nicht die Möglichkeit zu haben, uns am Wirtschaftsleben zu beteiligen. Aber es gibt hunderte Millionen Menschen auf diesem Planeten, die von diesen Möglichkeiten aus unterschiedlichen Gründen abgekoppelt sind. Kein Bankkonto = keine oder sehr eingeschränkte wirtschaftliche Tätigkeit. Dank Bitcoin sind sogenannte ‚unbanked people‘ nun in der Lage, sich eine Wallet auf ihr Handy zu laden (und dazu braucht es nicht die neuste Version eines iPhones – ein günstiges NOKIA-Handy reicht da schon aus) und schon kann man weltweit Geschäfte abwickeln. Schnell, sicher, ohne eine zentrale Stelle, wie einer Bank. Brillant!

Was meint Andreas Antonopoulos, wenn er sagt ‚Dezentralisierung ist ein Prinzip des Lebens‘? Schauen wir uns mal Prinzipien in der Natur an. Egal, wo wir hinschauen, finden wir sich selbst regulierende Systeme. Einheiten, die ein geschlossenes System darstellen, aber trotzdem Teil eines großen Ganzen sind. Nehmen wir mal als Beispiel Bienen. Fliegen alle Bienen zu einem zentralen Sammelpunkt nach Berlin, von wo aus alle Bienenvölker regiert werden und wo der gesamte Honig dann abgeliefert und verteilt wird? Natürlich nicht. Jedes Bienenvolk organisiert sich selbst, und doch arbeiten alle Bienenvölker im großen Ganzen zusammen.

Oder muss ein Ameisenstaat in meinem Vorgarten seine Hauptzentrale in Brüssel anfragen, wenn es um die Erweiterung ihrer Kolonie und damit um Ressourcen geht? Ich denke nicht, das kriegen die schon selber hin.

Ein weiteres Beispiel für ein dezentrales System in der Natur: Wie individuelle Vögel oder Fische im Schwarm auf die Bewegungen ihrer Nachbarn reagieren, ohne dass es eine zentrale Autorität gibt, die die Bewegungen des gesamten Schwarms steuert. Durch diese dezentrale Organisation können Schwärme komplexe Formationen bilden, um Raubtiere abzuwehren oder gemeinsam Nahrung zu suchen.

Übertragen wir das mal auf unsere heutige menschliche Gesellschaft. Wer denkst du, weiß am besten Bescheid, was beispielsweise eine Gemeinde am dringendsten benötigt? Ein Politiker in Berlin oder Brüssel, der dich nicht kennt und noch nicht einmal von deinem Ort oder Anliegen gehört hat? Ich denke, die Antwort ist relativ klar. Brauchen wir wirklich so viel zentralisierte Kontrolle?

Ich kann mir eine Zukunft vorstellen, wo wir so wenig zentralisierte, staatlich bürokratische Eingriffe wie möglich haben, und da spreche ich von einer Quote von vielleicht 10%, und wo die Mehrzahl der Entscheidungen vor Ort, also dezentral von den Mitgliedern einer Gemeinde oder Gruppe getroffen werden, die es auch betrifft.

In Stichpunkten möchte ich das wie folgt zusammenfassen:

Selbstbestimmung und Eigenverantwortung – ist ja auch ein Grundprinzip bei Bitcoin

Jeder Einzelne hat das Recht und die Verantwortung, sein eigenes Leben zu gestalten und Entscheidungen zu treffen, die im Einklang mit seinem Wohlbefinden und dem der Gemeinschaft stehen.

Dezentrale Entscheidungsfindung

Entscheidungen würden auf lokaler Ebene getroffen werden, wobei die Gemeinschaften die Möglichkeit haben, über Angelegenheiten zu entscheiden, die sie betreffen. Dies würde die Beteiligung der Bürger an politischen Prozessen fördern und sicherstellen, dass ihre Stimmen gehört werden. In einer dezentralen Gesellschaft würden die Menschen in Harmonie mit sich selbst, anderen und der Natur leben, wobei das Streben nach individuellem Glück und kollektivem Wohlergehen im Mittelpunkt steht.

Kooperation statt Verdrängungswettbewerb

Statt einem System des Verdrängungswettbewerbs, das häufig zu Konflikten und Ungleichheiten führt, würde eine dezentrale Gesellschaft auf Kooperation und gegenseitiger Unterstützung basieren. Die Menschen würden zusammenarbeiten, um gemeinsame Ziele zu erreichen und das Wohlbefinden aller zu fördern.

Gleichberechtigung und Vielfalt: Alle Mitglieder der Gesellschaft würden unabhängig von Geschlecht, Herkunft, Religion oder sozialer Stellung gleichberechtigt sein und die Möglichkeit haben, ihr volles Potenzial zu entfalten.

Hört sich ein bisschen nach Star Trek an, oder? Ich weiß. Erreichen wir so etwas bis morgen früh? Wahrscheinlich nicht. Aber wir können die Samen setzen und die Wegbereiter für kommende Generationen sein.

Herzlichen Dank, dass du uns an deinem Wissen teilhaben lassen hast. Wir haben spannende Aspekte der Krypto-Welt kennengelernt, die jeder gerne in deinem Buch vertiefen kann. Ich möchte dabei nochmals, wie bereits zu Beginn unseres Gesprächs, anmerken, dass es oft leichter ist, eine Million zu verdienen, als sie zu behalten. Einen gewissen Fokus auf diesen Bereich in deinem Buch zu legen, finde ich sehr wichtig, vor allem im Krypto-Bereich, wo wir es mit einer hohen Volatilität zu tun haben, bei der es gute Strategien braucht, um dauerhaft erfolgreich zu bleiben und nicht nur mal eine Woche auf dem Papier.

Ganz zum Abschluss unseres Gesprächs möchte ich dich aus unserem allerersten Gespräch zitieren, denn ich finde, die Wünsche passen auch in dem heutigen Zusammenhang sehr schön:

„Ich würde mich freuen, wenn deine Leserinnen und Leser sich speziell dem Thema Crypto-Sicherheit widmen. Ich weiß, wie schnell man im Crypto-Bereich in Euphorie verfällt und dann entscheidende Sicherheitsaspekte außer Acht lässt. Glaub mir, ich spreche das aus eigener Erfahrung, da ich selbst, als ich 2016 angefangen habe, einen 5-stelligen Eurobereich unwiederbringlich verloren habe. Das tut weh und das kann vermieden werden. Lernt, bildet euch weiter und vernetzt euch.
Und habt Spaß während ihr das tut. Wir leben in aufregenden Zeiten und Crypto kann, bei richtiger Anwendung, der Schlüssel zur Befreiung aus dem FIAT-Sklaven-System sein.“

Oliver J. Moos, Autor von ‚Der Weg zum Crypto-Millionär und wie man es bleibt!‘

Nur 9,99 €

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  • Gespräch mit Oliver von StakedX über sein neues Buch: ‚Der Weg zum Crypto-Millionär und wie man es bleibt!‘
    Im Gespräch mit Oliver erkunden wir sein neues Buch. Er vermittelt uns zahlreiche wertvolle Informationen, die den Inhalt des Buches noch zusätzlich bereichern.
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    Wir machen uns außerdem Gedanken über die Herausforderungen durch Zensur und die Bedeutung diskreter Finanz- und Kommunikationstechnologien.

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