Es ist wahrscheinlich ein geschickter Schachzug der USA, Stablecoins zur Stützung des US-Dollars zu nutzen. Dabei ist die Idee nicht einmal besonders kompliziert:
Viele Stablecoins – es gibt unterschiedlich konzipierte Stablecoins – benötigen ein Collateral in realen Werten, damit ihr eigener Wert abgesichert ist. Hierfür eignen sich besonders gut US-Staatsanleihen. Kaufen Stablecoin-Herausgeber in großem Maßstab US-Staatsanleihen, steigt die Nachfrage, wodurch die Zinsen für diese Anleihen tendenziell sinken. Das sollte den US-Haushalt entlasten, da sich die Regierung günstiger verschulden kann. Zudem können US-Staatsanleihen nur in US-Dollar erworben werden, was zusätzlich die Nachfrage nach dem US-Dollar stärkt.
US wird Stablecoins nutzen, um die Vorherrschaft des Dollars sicherzustellen — Scott Bessent
Vince Quill – 07. März 2025
Der US-Finanzminister Scott Bessent erklärte während des White House Crypto Summit am 7. März, dass die US-Regierung Stablecoins nutzen werde, um sicherzustellen, dass der US-Dollar die weltweite Reservewährung bleibt.
Bessent bekräftigte das Versprechen der Trump-Regierung, den Krieg gegen Krypto zu beenden, und verpflichtete sich, frühere IRS-Richtlinien und strafende Regulierungsmaßnahmen zurückzunehmen. Anschließend richtete Bessent seine Aufmerksamkeit auf Stablecoins und sagte:
„Wir werden dem Stablecoin-Regime viel Aufmerksamkeit widmen, und wie Präsident Trump angewiesen hat, werden wir den US-Dollar als dominierende Reservewährung in der Welt behalten, und wir werden Stablecoins dafür nutzen.“
Präsident Trump erklärte auf dem Gipfel, dass er hoffe, dass die Gesetzgeber ihm vor der Kongresspause im August einen umfassenden Gesetzentwurf zur Regulierung von Stablecoins vorlegen.
Der Präsident kritisierte auch die Biden-Regierung dafür, Teile der beschlagnahmten Bitcoin verkauft zu haben, was seiner Meinung nach durch verfrühten Verkauf zu Milliardenverlusten geführt habe.
Viele der Teilnehmer des ersten White House Crypto Summit bemerkten die historische Bedeutung der Veranstaltung, die eine grundlegende Veränderung in der Haltung der US-Regierung gegenüber der digitalen Vermögensindustrie zementiere.
Stablecoins als Mittel zur Erweiterung der US-Dollar-Hegemonie
Überbesicherte Stablecoins, die kurzfristige US-Staatsanleihen und Bareinlagen zur Deckung ihrer digitalen Fiat-Token nutzen und dadurch die Nachfrage nach US-Schuldtiteln antreiben, wurden als Mittel zur Erweiterung der Dominanz des US-Dollars vorgeschlagen.
Der Gouverneur der Federal Reserve, Christopher Waller, sprach sich ebenfalls im Februar 2024 dafür aus, Stablecoins zur Unterstützung des Dollars einzusetzen.
Waller argumentierte, dass die schädlichen Auswirkungen von Kryptowährungen auf den Marktanteil des US-Dollars durch die Nachfrage nach Stablecoins gemindert würden.
Im Februar 2025 bekräftigte Waller erneut seine Haltung, dass Stablecoins dazu beitragen könnten, den Status des Dollars als globale Reservewährung zu bewahren, indem sie Kapitalverkehrskontrollen in anderen Ländern umgehen und Zahlungssysteme verbessern.
Im Rahmen dieser Bemühungen, Stablecoins zur Verteidigung des US-Dollars einzusetzen, führten die US-Abgeordneten French Hill und Bryan Steil einen Gesetzentwurf mit dem Titel Stable Act of 2025 ein, um einen umfassenden Regulierungsrahmen für an den Dollar gekoppelte digitale Fiat-Token zu schaffen.
Quelle: Cointelegraph
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„Bye Bye Staat & Hallo Freiheit“
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