Weltweit leben mehr als 55 Millionen Menschen mit Demenz – das Problem wird immer größer. Nach Angaben von Alzheimer’s Disease International wird sich die Zahl der Demenzfälle voraussichtlich alle 20 Jahre verdoppeln und bis 2030 78 Millionen Menschen, und bis 2050 139 Millionen Menschen erreichen. Demenz ist eine Krankheit, die oft mit dem Alter gleichgesetzt wird, etwas, das „genetisch“ ist und für Millionen von Menschen weltweit unausweichlich ist. Neue Forschungsergebnisse zeigen jedoch, dass pflanzliche Arzneimittel die Demenz rückgängig machen und den Gedächtnisverlust verhindern können. Dies deutet darauf hin, dass bei Demenz mehr Faktoren eine Rolle spielen, die wir selbst beeinflussen können.
Drei wenig bekannte pflanzliche Arzneimittel sind vielversprechend, um Demenz zu verhindern. Dazu gehören:
- Mamaki-Tee und -Früchte aus Hawaii
- Ziziphus jujuba var. spinosa (Jujube-Frucht) aus Ostasien
- Acorus gramineus (Japanische Süßfahne) aus China
Mamaki-Tee und -Früchte bekämpfen toxische Proteine, die Demenz verursachen
Eine Studie, die das Potenzial der hawaiianischen Heilpflanze Mamaki untersuchte, hat vielversprechende Ergebnisse im Kampf gegen neurodegenerative Erkrankungen, wie die Alzheimer-Krankheit, die frontotemporale Demenz, und die Demenz mit Lewy-Körperchen ergeben. Diese Erkrankungen werden in erster Linie durch die Anhäufung von toxischen Proteinen, wie Amyloid-beta, Tau, alpha-Synuclein und TDP-43 im Gehirn verursacht. Diese Proteinablagerung beginnt Jahrzehnte vor dem Auftreten der Symptome, was darauf hindeutet, dass ein frühzeitiges Eingreifen das Fortschreiten der Demenz erheblich verlangsamen, oder sogar verhindern kann. (Vgl. pmc.ncbi.nlm.nih.gov)
Ein Heißwasserextrakt aus Mamakiblättern trug zur Verringerung der Demenzerkrankungen bei, indem er den Synaptophysinspiegel (ein für die synaptische Funktion wichtiges Protein) wiederherstellte, die Mikrogliaaktivierung (ein Marker für Entzündungen im Gehirn) unterdrückte und das Gedächtnis der behandelten Mäuse verbesserte. Das Fruchtpulver reduzierte nicht nur die Entzündung im Gehirn, sondern steigerte auch die Expression des neurotrophen Faktors (BDNF), eines Proteins, das für das Überleben und das Wachstum von Neuronen entscheidend ist. Es förderte auch die Neurogenese, d.h. die Bildung neuer Neuronen. Dies deutet darauf hin, dass das Fruchtpulver in der Lage sein kann, Gehirnzellen zu reparieren, die durch toxische Oligomere, im Zusammenhang mit der Neurodegeneration, beschädigt wurden.
Jujube-Frucht bekämpft neurodegenerative Krankheiten
Eine neue, in eLife Sciences veröffentlichte Studie unterstreicht das Potenzial von Zizyphi spinosi semen (ZSS), einer in der traditionellen chinesischen Medizin verwendeten Heilpflanze, bei der Bekämpfung von neurodegenerativen Erkrankungen. Die Forscher fanden heraus, dass ZSS sowohl in Form eines Extrakts aus heißem Wasser, als auch in Form von zerkleinertem Pulver signifikante Vorteile bei der Behandlung der Alzheimer-Krankheit, der frontotemporalen Demenz und der Parkinson-Krankheit bei alternden Mäusen zeigte.
Der Heißwasserextrakt von ZSS reduzierte nachweislich die Anhäufung von Amyloid-beta und Tau-Protein und verbesserte gleichzeitig die kognitiven Funktionen. In den Modellen der Parkinson-Krankheit erwies sich das einfache zerkleinerte ZSS-Pulver als noch wirksamer und zeigte stärkere Ergebnisse bei der Verringerung der beta-Synuclein-Pathologie (ein Hauptmerkmal der Krankheit), sowie bei der Verbesserung sowohl der motorischen, als auch der kognitiven Funktionen.
Japanische Süßfahne hebt kognitiven Verfall auf
Acorus gramineus Aiton, eine Pflanze, die seit mehr als einem Jahrhundert traditionell in der chinesischen Medizin verwendet wird, verspricht ein vielversprechendes Therapeutikum gegen kognitiven Verfall zu sein, so das Ergebnis einer kürzlich durchgeführten systematischen präklinischen Untersuchung. In der Studie, bei der Daten aus 34 Tierstudien mit 1.431 Probanden analysiert wurden, ist die Wirksamkeit von Extrakten oder aktiven Bestandteilen der Pflanze (EAAGA) zur Verbesserung der kognitiven Funktionen untersucht worden. (Vgl. pmc.ncbi.nlm.nih.gov)
Die Überprüfung, die bis Juni 2019 veröffentlichte Studien umfasste, ergab, dass EAAGA die kognitive Leistung in einer Reihe von Verhaltenstests signifikant verbesserte, darunter das Morris-Wasserlabyrinth, das elektrische Y-Labyrinth, das radiale achtarmige Labyrinth und der Step-Through-Test. Diese Tests werden üblicherweise zur Bewertung von Lern- und Gedächtnisfähigkeiten in Tiermodellen eingesetzt. Die Analyse ergab insbesondere, dass EAAGA die Latenzzeit und die Fehlerzeiten verringerte. Gleichzeitig erhöhte sich die Zeit, die im Zielgebiet verbracht wurde und die Anzahl der Plattformüberquerungen, was auf Verbesserungen bei Gedächtnis und Lernen hindeutet.
Die Extrakte haben entzündungshemmende, antioxidative und anti-apoptotische Eigenschaften, die eine übermäßige Aktivierung von Astrozyten unterdrücken. Diese werden mit Neuroinflammation in Verbindung gebracht. Die Studie zeigte, dass das Kraut vor Neurotoxizität schützen, die synaptische Plastizität regulieren und das cholinerge System stimulieren kann. Die Autoren der Übersichtsarbeit kamen zu dem Schluss, dass EAAGA ein vielversprechender Kandidat für weitere Forschungen und klinische Versuche zur Behandlung kognitiver Beeinträchtigungen sein könnte, insbesondere bei Erkrankungen, wie der Alzheimer-Krankheit und anderen neurodegenerativen Störungen. (Vgl. herbs.news)
Quelle: Natural News
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