- Die US-Luftangriffe im jemenitischen Gouvernement Al-Hodeidah zerstörten das Al-Senif-Wasserreservoir, wodurch über 50 000 Zivilisten von sauberem Wasser abgeschnitten wurden und sich die humanitäre Krise verschärfte.
- Die Bombardierung wurde intensiviert, nachdem die jemenitische Houthi-Regierung aus Protest gegen Israels Vorgehen im Gazastreifen ein Seeverbot für Schiffe mit israelischer Beteiligung im Roten Meer verhängt hatte.
- Frühere Kürzungen der humanitären Hilfe der USA (unter Trump) und rechtliche Hürden für Hilfsorganisationen (aufgrund der Einstufung der Houthi als Terroristen) haben die Hilfsbemühungen gelähmt und dazu geführt, dass sich die Organisationen verkleinert oder zurückgezogen haben.
- Seit dem 15. März wurden mindestens 61 Zivilisten getötet und 139 verletzt. Menschenrechtsgruppen werfen den USA Kriegsverbrechen vor, weil sie lebenswichtige zivile Infrastruktur angegriffen haben.
- Die Vereinten Nationen und Menschenrechtsorganisationen fordern ein Ende der Feindseligkeiten und warnen vor katastrophalen gesundheitlichen und humanitären Folgen, wenn die Hilfe zusammenbricht und die Bombardierungen anhalten.

Am 2. April bombardierte das US-Militär im jemenitischen Bezirk Al-Hodeidah ein lebenswichtiges Wasserreservoir im Bezirk Mansouriya, so dass mehr als 50.000 Zivilisten keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser hatten. Diese Luftangriffe, die Teil einer breit angelegten Militärkampagne sind, die am 15. März 2025 begann, haben sich verschärft, seit die jemenitische Regierung unter Führung der Houthi ein Durchfahrtsverbot für Schiffe mit israelischer Beteiligung im Roten Meer verhängt hat. Diese Eskalation in Verbindung mit früheren Kürzungen der humanitären Hilfe unter der Trump-Administration hat den Jemen weiter in eine Krise gestürzt, von der viele befürchten, dass sie in einer Katastrophe münden wird.
Die humanitäre Krise verschärft sich
Die jüngste Welle von US-Luftangriffen auf wichtige Infrastrukturen im Jemen hat die ohnehin schon katastrophale humanitäre Lage weiter verschärft. Durch die Bombardierung des Al-Senif-Wasserreservoirs im Distrikt Mansouriya haben mehr als 50 000 Zivilisten keinen Zugang zu Wasser, einer grundlegenden Ressource in einem Land, in dem Millionen Menschen seit langem von häufigem Wassermangel geplagt werden. Diese Entwicklung hat unter den Hilfsorganisationen, die aufgrund früherer Kürzungen der humanitären Hilfe der USA bereits mit der Aufrechterhaltung ihrer Tätigkeit zu kämpfen haben, große Besorgnis ausgelöst.
Siddiq Khan, Landesdirektor von Islamic Relief im Jemen, äußerte sich besorgt über die eskalierende Krise. „Jetzt, wo die Bombardierung begonnen hat, weiß man nie, wohin die Reise geht“, sagte Khan. Er führte die aktuelle Krise sowohl auf die Politik der Trump-Ära mit ihren massiven USAID-Kürzungen als auch auf die rechtlichen Hürden zurück, denen sich Hilfsorganisationen gegenübersehen, nachdem die Ansarallah, die regierende Widerstandsbewegung im Jemen, als „ausländische terroristische Organisation“ eingestuft wurde. Die Auswirkungen dieser Kürzungen waren tiefgreifend: Viele Organisationen haben sich verkleinert und einige sogar ihren Betrieb eingestellt. „Insgesamt ist die humanitäre Hilfe den Jemen erst allmählich und dann immer stärker zurückgegangen“, erklärte Khan. „Ich sehe eine echte Katastrophe auf den Jemen zukommen.“
Das US-Militär führt seit dem 15. März täglich Bombardierungen durch, nachdem der Jemen ein Seefahrtverbot für Schiffe mit israelischer Beteiligung wieder eingeführt hat. Die Eskalation begann als Reaktion auf die Entscheidung der von den Houthi kontrollierten Regierung, die Angriffe auf mit Israel verbundene Schiffe und Ziele im Roten Meer und im Arabischen Meer wieder aufzunehmen. Diese Angriffe, die im November 2023 begannen, spiegeln die entschiedene Unterstützung Jemens für die Palästinenser im Gazastreifen wider, wo die israelische Kampagne über 50.000 Todesopfer gefordert und fast zwei Millionen Menschen vertrieben hat.
Die Rolle des US-Militärs und die internationalen Auswirkungen
Die USA behaupten, ihre Militäroperation im Jemen diene dem Schutz ihrer Interessen und der Gewährleistung der Freiheit der Schifffahrt, insbesondere in der kritischen Bab el-Mandeb-Straße, einer engen Wasserstraße, die das Rote Meer mit dem Golf von Aden verbindet. Diese strategischen Interessen gehen jedoch zu einem hohen Preis für die jemenitische Zivilbevölkerung einher, von der viele bereits unter dem jahrelangen Konflikt, der Armut und den Krankheiten leiden. Die gezielte Zerstörung eines Wasserreservoirs, die insbesondere für gefährdete Bevölkerungsgruppen wie Kinder und ältere Menschen katastrophale gesundheitliche Folgen haben könnte, unterstreicht die humanitäre Dimension der Kampagne.
„Diese Bombardierungen haben die Organisationen hier weiter verunsichert, ob dies der richtige Ort zum Bleiben und Arbeiten ist“, betonte Khan. Das Vakuum, das der Rückzug der Hilfsorganisationen hinterlässt, könnte schwerwiegende Folgen für den ohnehin fragilen und überlasteten humanitären Sektor haben. Nach Angaben des jemenitischen Gesundheitsministeriums wurden bei den US-Luftangriffen seit dem 15. März mindestens 61 Zivilisten getötet und 139 verletzt, was die unverhältnismäßigen Auswirkungen auf Nichtkombattanten noch deutlicher macht.
Die internationale Gemeinschaft hat mit Besorgnis und Verurteilung reagiert. Menschenrechtsorganisationen haben die USA beschuldigt, Kriegsverbrechen zu begehen, indem sie zivile Objekte und Wasseranlagen ins Visier genommen haben, während die Vereinten Nationen eine sofortige Einstellung der Feindseligkeiten und eine Verpflichtung zum Schutz wichtiger Infrastrukturen gefordert haben. Viele Beobachter sind der Ansicht, dass die Zerstörung von Wasseranlagen sinnbildlich für eine allgemeine Missachtung des zivilen Lebens ist und die dringende Notwendigkeit einer friedlichen Lösung unterstreicht.
Humanitärer Tribut
Die US-Luftangriffe im Jemen zielen zwar angeblich darauf ab, die Bedrohung israelischer Schiffe durch die Houthi abzuwehren, haben aber der jemenitischen Zivilbevölkerung schweren Schaden zugefügt, insbesondere durch die Zerstörung lebenswichtiger Infrastrukturen wie Wasserreservoirs. Diese jüngste Eskalation verschlimmert nicht nur die ohnehin schon katastrophale humanitäre Lage, sondern wirft auch ernste Fragen über das Engagement der USA für den Schutz unschuldiger Menschen in Konfliktzeiten auf. Da sich die Hilfsorganisationen zurückziehen und der humanitäre Sektor vor existenziellen Herausforderungen steht, droht die Gefahr einer größeren Katastrophe. Es ist klar, dass sich die internationale Gemeinschaft dringend mit den komplexen politischen und humanitären Dimensionen dieser Krise befassen muss, um weiteres Leid und den Verlust von Menschenleben zu verhindern.
Quelle: Natural News
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