Verbot auf dem Papier, Hashrate in der Praxis: Chinas widersprüchlicher Umgang mit Bitcoin-Mining

von | 5. Nov. 2025

Wie in vielen Ländern laufen Aussagen und Bemühungen von Staaten und das, was in der Realität geschieht, auseinander. So auch in China, wo rund 14 Prozent der Rechenleistung für das Bitcoin-Mining erbracht werden. Bei einer solchen Größenordnung muss man davon ausgehen, dass die Regierung davon weiß – dennoch unternimmt sie trotz ihrer Anti-Mining-Gesetze nichts Effektives dagegen.

China wird zum drittgrößten Bitcoin-Mining-Zentrum der Welt – so kam es dazu

Ishika Kumari – 26. Oktober 2025

Warum kehren Miner nach dem Verbot von 2021 heimlich nach Xinjiang zurück?

Wichtige Erkenntnisse:

  • Warum hat China im Jahr 2021 den Abbau und die Transaktionen von Kryptowährungen verboten?
    China verbot den Abbau (Mining) und die Transaktionen von Kryptowährungen im Jahr 2021, um Finanzkriminalität einzudämmen und das eigene Finanzsystem vor Instabilität durch unregulierte digitale Vermögenswerte zu schützen.
  • Wurde das Krypto-Mining in China vollständig eingestellt?
    Trotz des Verbots wurden Mining-Aktivitäten heimlich fortgesetzt. China trägt laut Daten aus dem vierten Quartal 2025 noch immer 14,05 Prozent zur gesamten Rechenleistung (Hashrate) des Bitcoin-Netzwerks bei.

Chinas zwiespältiges Verhältnis zu Kryptowährungen war schon immer von strenger Aufsicht und Widerstand gegen digitale Vermögenswerte geprägt.

Diese Haltung verschärfte sich im Jahr 2021, als die Regierung ein umfassendes Verbot des Krypto-Minings verhängte.

Kurz darauf ging die Volksbank von China (People’s Bank of China – PBOC) noch einen Schritt weiter und untersagte Ende September desselben Jahres sämtliche Transaktionen mit Kryptowährungen.

Die Zentralbank begründete diesen Schritt mit der Nutzung von Kryptowährungen für illegale Finanzaktivitäten und der wachsenden Bedrohung, die sie für die finanzielle Stabilität des Landes darstellten.

Springen wir ins Jahr 2025, in der die Geschichte des Krypto-Minings in China eine unerwartete Wendung genommen hat.

Chinas Bitcoin-Mining-Daten erreichen Rekordwerte

Trotz der umfassenden staatlichen Maßnahmen gegen digitale Vermögenswerte und der anhaltenden Bemühungen, Mining-Aktivitäten zu unterbinden, deuten neue Daten darauf hin, dass diese nie vollständig aufgehört haben.

Laut der Global Hashrate Map von Luxor für das vierte Quartal 2025 trägt China nun 14,05 Prozent zur gesamten Rechenleistung von Bitcoin bei, also etwa 145 Exahashes pro Sekunde (EH/s), was einem leichten Anstieg gegenüber 13,8 Prozent im vorherigen Quartal entspricht. (Vgl. Hashrate Index)

Bildquelle: Hashrate Index

Damit liegt China weltweit auf Platz drei der größten Bitcoin-Mining-Zentren, hinter den Vereinigten Staaten und Russland.

Während die Daten von Luxor keine genauen Standorte nennen, glauben Brancheninsider, dass sich ein Großteil dieser verdeckten Aktivitäten in Xinjiang konzentriert.

Laut Miner Weekly deuten mehrere Quellen aus der Lieferkette für ASIC-Hardware [spezieller Computertyp für Mining-Prozesse] darauf hin, dass Miner den Betrieb in der Region heimlich wieder aufgenommen haben. (Vgl. Miner Weekly)

Die abgelegene Lage Xinjiangs und der Zugang zu günstiger, reichlich vorhandener Energie haben die Region schon lange zu einem bevorzugten Zentrum für großflächiges Mining gemacht.

Bitcoin Hashrate

Unterdessen betrug die weltweite Bitcoin-Hashrate 1 137,06 EH/s – ein Zeichen für die starke Beteiligung von Minern und die gestiegene Netzwerksicherheit.

Bildquelle: CoinWarz

Eine steigende Hashrate signalisiert in der Regel, dass Miner zuversichtlich in die langfristige Rentabilität und Stabilität von Bitcoin sind.

Trotz der Bemühungen Chinas, das Krypto-Mining zu unterdrücken, spielen chinesische Miner weiterhin eine bedeutende Rolle bei der Unterstützung des globalen Bitcoin-Netzwerks.

Quelle: AMBCrypto – Auszüge

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    Trotz umfassender Verbote und neuer Maßnahmen gegen Stablecoins bleibt Chinas Kryptohandel lebendig.
    Der Staat hält selbst erhebliche Bitcoin-Bestände, während Hongkong mit klaren Regeln als offizieller Handelsplatz wächst.
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    Hongkong möchte mit einem neuen Lizenzrahmen für Stablecoins internationale Investoren anziehen, während chinesische Unternehmen und Banken offenbar vom Zugang ausgeschlossen werden.
    Gleichzeitig wird deutlich, dass China mit dem digitalen Yuan eine ganz andere Strategie verfolgt, jene der digitalen Zentralbankwährung mit hoher Kontrollfunktion.

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