In einem Frankreich, das sich gern als Bollwerk europäischer Ordnung gibt, zeichnet sich hinter den Kulissen ein anderes Bild ab. Die jüngst veröffentlichte Nachricht über eine vereitelte Entführung im Zusammenhang mit Kryptowährungen wirft ein grelles Licht auf eine wachsende Sicherheitslücke – und auf mögliche politische Inszenierungen. Denn obwohl der Vorfall bereits im Januar stattfand, wurde er erst jetzt öffentlich gemacht. Oder gibt es diese Sicherheitslücke gar nicht? Schließlich wurde die Entführung ja verhindert.
Ziel war ein Unternehmer aus dem Département Côte-d’Or, spezialisiert auf steuerliche und vermögensbezogene Optimierung. Abgesehen hatten sie es auf sein Krypto-Portfolio. Kein Geschäftsmann, der mit irgendeiner Ware erfolgreich ist und öffentlich verlauten ließ, dass er x Bitcoins besitzt. Sondern jemand, der steuerliche und vermögensbezogene Optimierungen vornimmt – in einem Frankreich, dessen Kassen leer sind. Ob das zusammenhängt, ist ungewiss, doch in diesem Zusammenhang wirkt die Meldung fast wie eine Warnung, sich besser nicht mit dem Staat anzulegen.
Und dann die Drahtzieher: ein bereits inhaftierter Verbrecher. Das erinnert fast an einen Film – denn so braucht es keine neue Verhaftung oder gar einen Prozess.
Es ist die Rede von einer ganzen Welle solcher Fälle in Frankreich, tatsächlich handelt es sich aber nur um fünf – also lediglich einen pro Monat.
Die Frage nach einer politischen Motivation in der Art der Darstellung und im Zeitpunkt der Bekanntgabe gewinnt zusätzlich an Gewicht, wenn man bedenkt, dass Innenminister Retailleau es nun plötzlich ganz eilig hat, wegen dieser Lage Vertreter von Krypto-Unternehmen zu treffen. Bei diesen Gesprächen dürften wohl Empfehlungen für neue Regulierungen, Einschränkungen und schärfere Gesetze herauskommen.
Crypto-Kidnapping: Die französische Polizei verhindert eine neue Entführung in der Region Lyon
Ben Canton – 15. Mai 2025
Vereitelte Krypto-Entführung. Heute erfährt man aus der französischen Presse, dass ein Entführungs- und Geiselnahmeplan im vergangenen Januar von der Brigade de recherche et d’intervention (BRI) [französische Spezialeinheit der Polizei, zuständig für Observation und Zugriff in Fällen organisierter Kriminalität] aus Dijon vereitelt wurde. Ziel war ein Ehepaar aus einer Gemeinde im Département Côte-d’Or; insbesondere hatte man es auf den Ehemann abgesehen, den Gründer einer Beratungsgesellschaft für steuerliche und vermögensbezogene Optimierung. Die Ganoven wollten an sein Kryptowährungs-Portfolio. Erläuterungen.
Die Schlüsselpunkte dieses Artikels:
- Ein Entführungsplan, der sich gegen ein Ehepaar aus dem Département Côte-d’Or richtete, wurde letzten Januar von der BRI aus Dijon vereitelt.
- Diese Art von Angriffen auf Inhaber von Kryptowährungen hat sich vervielfacht und sorgt für wachsende Besorgnis.
Die fünfte Attacke dieser Art seit Jahresbeginn
In den vergangenen Monaten mehren sich Überfälle, Entführungsversuche und Entführungen gegen Inhaber von Krypto-Wallets. Angriffe auf offener Straße, Verstümmelungen – die Täter wenden gewaltsame Methoden an und gehen sogar auf die Familien der Zielpersonen los, um zusätzlichen Druck aufzubauen.
An diesem Wochenende sorgte erneut der Entführungsversuch auf offener Straße der Tochter eines CEO eines Unternehmens aus dem Kryptobereich für Schlagzeilen. Und es ist bereits der fünfte Angriff dieser Art seit Jahresbeginn.
Doch die Bilanz in Frankreich hätte schwerer ausfallen können, denn wie unsere Kollegen von Le Parisien berichten, wurde bereits im vergangenen Januar ein Entführungs- und Geiselnahmeplan von der Brigade de recherche et d’intervention (BRI) aus Dijon vereitelt. (Vgl. Le Parisien)
Er richtete sich gegen ein Ehepaar aus einer Gemeinde in Côte-d’Or, dessen Mann, so die Journalisten, „Gründer einer Beratungsgesellschaft für steuerliche und vermögensbezogene Optimierung für Privat- wie Firmenkunden“ ist.
Die Kriminellen hatten es natürlich wieder auf sein Krypto-Portfolio abgesehen.
Die Polizei schreitet im letzten Moment ein, um eine weitere Krypto-Entführung zu verhindern
Ende Dezember 2024 entdeckte die Mutter der Familie zunächst einen Global Positioning System (GPS) -Tracker vor ihrem Haus und meldete dies der Gendarmerie [militärisch organisierte französische Polizeitruppe]. Zur Unterstützung herbeigerufene Beamte der BRI in Dijon beschlossen daraufhin, das Wohnhaus zu überwachen, und bemerkten zwei Fahrzeuge, die stundenlang in der Nähe parkten.
Schließlich nahmen die Ordnungskräfte am 6. Januar 2025 „angesichts des Risikos einer unmittelbar und gewaltsam bevorstehenden Tat“ vier Männer fest, „alle aus der Region Lyon stammend“, berichtet Le Parisien.
In ihren Fahrzeugen fanden sich Latexhandschuhe, Kabelbinder vom Typ Serflex [starker Kunststoff-Kabelbinder] sowie Benzinflaschen – alles Beweise für ihr kriminelles Vorhaben.
Nach Auswertung der Telefone der vier unter Anklage stehenden Personen stellten die Ermittler schließlich das Vorhandensein zweier Auftraggeber fest, von denen einer „im Gefängniszentrum Villefranche-sur-Saône einsitzt, nachdem er im April 2023 zu sechs Jahren Haft wegen Bandenkriminalität, Entführung und Freiheitsberaubung verurteilt worden war“.
Solche Fälle häufen sich also in Frankreich in den letzten Monaten und beunruhigen die Krypto-Gemeinschaft stark. Noch heute Morgen erinnerte eine wichtige Persönlichkeit aus dem Bereich der Kryptowährungen die Täter daran, dass es sinnlos sei, Unternehmer anzugreifen, da sie daraus keinen Nutzen zögen. Ein Hoffnungsschimmer kam vom Innenminister, der Vertreter der Branche treffen möchte, auch wenn Nutzen und Reichweite eines solchen Treffens noch zu beweisen bleiben.
Quelle: Journal du Coin
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