Während die Probleme in Europa weitergehen, zieht Binance Antrag auf Krypto-Lizenz in Deutschland zurück

von | 29. Juli 2023

Binance hat derzeit mit starkem Gegenwind zu kämpfen, vor allem aus den USA, Australien und Europa. In Thailand und Japan sieht es für Binance positiver aus.
Wir können nicht hinter die Kulissen blicken und verstehen, was genau die Hintergründe sind – ob es tatsächlich nur um Binance geht oder ob generell der Tausch von Fiat-Währungen in Bitcoin oder andere Coins erschwert werden soll, zumindest für Privatanleger.

Im Hintergrund tut sich viel und es zeichnet sich ab, dass Institutionen Interesse an Cryptos haben, primär an Bitcoin.

Im Juni hatten wir berichtet, dass die Deutsche Bank bei der BaFin den Antrag gestellt hat, als Krypto-Depot-Bank zugelassen zu werden (siehe Artikelempfehlungen).

Am 19. Juli ’23 schrieb ‚Watcher Guru‘ auf Telegram „Frankreichs drittgrößte Bank, Societe Generale, erhält die erste Krypto-Lizenz des Landes“.

Wie wir alle wissen, können Banken sehr gut als verlängerter Arm der Staaten in Bezug auf Kontrolle und Überwachung dienen und werden als Bindeglied zu den digitalen Zentralbankwährungen (CBDCs) dienen.

Bitcoin, mit seiner dezentralen Struktur, steht völlig im Gegensatz zu den angestrebten CBDCs, aber nur, solange Bitcoin dezentral gehandelt wird. Über eine zentral ausgerichtete Institution, wie eine Bank, sind alle Möglichkeiten der Kontrolle und Überwachung gegeben.

Das Interesse von Institutionen an Bitcoin zeigt auch der von BlackRock gestellte Antrag auf ein Bitcoin-ETF (siehe Artikelempfehlungen) und die Gründung der nur für Institutionen zugänglichen Krypto-Handelsplattform EDX.

EDX Markets, eine Krypto-Börse exklusiv für institutionelle Anleger, ist mit der Unterstützung von großen Finanzakteuren wie Citadel Securities, Fidelity Digital Assets und Charles Schwab gestartet.

Benzinga

Interessant ist die Aussage von Jamil Nazarali, CEO von EDX Markets, bei der man im Hinterkopf behalten sollte, dass EDX Markets nur für Institutionen zugänglich ist:

„Wir glauben, dass Krypto gekommen ist, um zu bleiben, aber um sich als Anlageklasse zu entwickeln, muss es die Regeln und Anlegerschutzmaßnahmen übernehmen, die in der traditionellen Finanzwelt existieren“,
sagte er und fügte hinzu:
„Die Nachricht, die wir von unseren Anlegern bekommen haben, ist, dass dies uns noch mehr Möglichkeiten eröffnet.“

Benzinga

Gehandelt werden können auf EDX Markets Bitcoin, Ethereum, Litecoin und Bitcoin Cash, also alles Coins, die keinem Risiko unterliegen, als Securities eingestuft zu werden. Das schafft für die Institutionen eine gewisse Rechtssicherheit.

Es sind auf institutioneller Ebene große Bemühungen vorhanden, den Krypto-Bereich, allen voran Bitcoin, in die traditionellen Finanzstrukturen einzubinden.

Binance Research, der Forschungszweig von Binance, hat am 26. Mai ’23 ein Papier mit dem Titel „Institutionelle Aufbewahrung von Kryptowerten“ veröffentlicht, bei dem gleich der erste Satz lautet: „Institutionen fordern zunehmend eine Beteiligung an der Krypto-Anlageklasse.“
Da fragt es sich, ob die Großen diesen ‚institutionellen Krypto-Kuchen‘ mit Binance teilen wollen oder vielleicht doch, soweit wie möglich, alles für sich behalten möchten? Eine offene Frage.

Möglicherweise hängt die Situation auch mit der Sorge des Internationalen Währungsfonds (IWF) zusammen, dass dezentrale Kryptowährungen die Entwicklung der CBDCs überholen und den Markt für internationale Geldtransfers für sich beanspruchen könnten (siehe Artikelempfehlungen).

Wie gesagt, wir können nicht hinter die Kulissen blicken, aber wir können uns durchaus Gedanken über verschiedene mögliche Szenarien machen und immer wieder versuchen herauszubringen, ob wir auf der richtigen Spur sind oder nicht.

Im Folgenden geben wir die Übersetzung eines Artikels von Bitcoinist vom 26. Juli ’23 wieder:

Während die Probleme in Europa weitergehen, zieht Binance Antrag auf Krypto-Lizenz in Deutschland zurück

Nach einem Bericht von Reuters zog Binance seinen Antrag auf eine Krypto-Verwahrungslizenz zurück, nachdem die deutsche Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) der Börse wohl mitteilte, dass sie den Antrag nicht zustimmen würde.

Ein Binance-Sprecher erklärte den jüngsten Schritt damit, dass sich die weltweiten Markt- und Regulierungsbedingungen verändert haben, so Reuters.

Darüber hinaus legte der Vertreter auch die Pläne der Börse dar, erneut einen Antrag auf eine Krypto-Lizenz in Deutschland zu stellen.

Der Sprecher sagte:

Binance bestätigt, dass es seinen Antrag bei der BaFin (Deutschlands Finanzaufsicht) proaktiv zurückgezogen hat. Die Situation sowohl auf dem globalen Markt als auch in der Regulierung hat sich erheblich geändert.

Binance hat immer noch vor, eine entsprechende Lizenz in Deutschland zu beantragen, es ist jedoch von großer Bedeutung, dass unsere Antragstellung diese Änderungen genau abbildet.

Binances Probleme in Europa

Aufgrund wachsender regulatorischer Probleme in Europa und anderen Teilen der Welt, war Binance in letzter Zeit häufig in den Nachrichten.

Im Juni zog die Börse ihren Antrag auf eine Krypto-Lizenz in Österreich zurück und entschied sich, ihre Dienstleistungen in den Niederlanden einzustellen, nachdem ihr in beiden Ländern eine Lizenz als Anbieter von virtuellen Vermögensdienstleistungen (VASP) verweigert wurde.

Das auf den Seychellen ansässige Unternehmen wurde auch von belgischen Finanzbehörden angewiesen, seine digitalen Vermögensdienste innerhalb seiner nationalen Grenzen einzustellen. In der Zwischenzeit steht Binance Frankreich weiterhin unter Untersuchung durch die französischen Aufsichtsbehörden wegen Vorwürfen der ’schweren Geldwäsche‘.

Dennoch ist es erwähnenswert, dass Binance weiterhin zu seinen europäischen Operationen steht, da es seine laufende Vorbereitung auf die viel erwartete Einführung der Marktregulierungen für Krypto-Assets (MiCA) betont hat, die voraussichtlich 2024 in Europa in Kraft treten werden.

Außerhalb Europas sieht sich die weltweit größte Börse ebenfalls einer hohen Prüfung ausgesetzt, darunter eine laufende Untersuchung durch australische Behörden. Der wahrscheinlich größte regulatorische Hürde, der sich die Börse jedoch gegenübersieht, ist wahrscheinlich die Klage der US-Börsenaufsichtsbehörde (SEC).

Am 6. Juni reichte die SEC 13 Anklagepunkte gegen Binance und ihren Gründer Chanqpeng Zhao ein, darunter Betrug und illegaler Betrieb einer Krypto-Handelsplattform.

Trotz regulatorischer Kontrollen setzt Binance seine Expansion fort

Trotz der wachsenden regulatorischen Herausforderungen hat Binance kürzlich positive Nachrichten bezüglich ihrer Expansion bekannt gegeben.

Am Dienstag enthüllte der CEO des Unternehmens Pläne, die Dienstleistungen in Japan bis August 2023 wieder aufzunehmen, nachdem sich das Unternehmen 2018 aus dem asiatischen Land zurückgezogen hatte, weil es keine Genehmigung von den japanischen Regulierungsbehörden erhalten hatte.

Darüber hinaus wird die Börse im vierten Quartal 2023 in Thailand in einer Joint Venture mit Gulf Innova Co. Ltd. starten. Beide Parteien sind von Thailands Finanzministerium als digitale Vermögensbetreiber zertifiziert.

Quelle: Bitcoinist

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