Wir haben in früheren Berichten bereits Verflechtungen von Donald Trump und seiner Familie mit Krypto-Aktivitäten aufgezeigt (siehe dazu die Beiträge in den Artikelempfehlungen am Ende). In diesem Beitrag geht es nun um Verflechtungen in Bezug zu Howard Lutnick, den von Donald Trump ernannten Handelsminister – erneut nicht direkt, sondern über seine Familie, insbesondere über seinen Sohn Brandon Lutnick. Dieser wird „21 Capital“ leiten, eine Gesellschaft, die Bitcoin halten und dafür Aktien ausgeben wird. Die Größenordnung ist im Vergleich zu Strategy (ehemals MicroStrategy), der Gesellschaft von Michael Saylor, die seit Jahren in großem Umfang Bitcoin kauft, zwar kleiner, mit insgesamt 3 Milliarden Dollar aber dennoch beträchtlich.

Ohne seinen Vater wäre Brandon Lutnick vermutlich nicht in der Lage gewesen, diese Gesellschaft ins Leben zu rufen, die eine Zusammenarbeit zwischen SoftBank, dem Stablecoin-Herausgeber Tether und der Krypto-Plattform Bitfinex darstellt. Obwohl sein Vater Howard Lutnick nicht direkt mit diesen Firmen verbunden ist, hat er vier Jahrzehnte lang für Cantor Fitzgerald gearbeitet. Cantor Fitzgerald fungiert nun als zentrale Gesellschaft, über welche das Vorhaben „21 Capital“ umgesetzt wird. Bereits im Januar dieses Jahres wurden über Cantor Equity Partners 200 Millionen US-Dollar eingesammelt, die nun als Ausgangsbasis für „21 Capital“ dienen. Cantor Fitzgerald, das Unternehmen, für das der heutige Handelsminister Howard Lutnick jahrzehntelang tätig war, ist somit Initiator und struktureller Rahmengeber des gesamten Projekts – und sein Sohn hat die Leitung.

Cantor arbeitet mit SoftBank, Tether und Bitfinex an möglichem 3-Milliarden-Dollar-Bitcoin-Deal

Vince Dioquino – 23. April 2025

Brandon Lutnick, Sohn von Howard Lutnick [US-Handelsminister und langjähriger Mitarbeiter von Cantor Fitzgerald], wird 21 Capital leiten, eine neue Special Purpose Acquisition Company (SPAC) [Akquisitionsgesellschaft mit speziellem Zweck], die darauf abzielt, vom Wachstum des Bitcoins zu profitieren.

Kurz zusammengefasst

• Brandon Lutnicks 21 Capital erhält 3 Milliarden US-Dollar von SoftBank, Tether und Bitfinex.
• Das Unternehmen möchte dem Erfolg von MicroStrategy als börsennotierte, auf Bitcoin fokussierte Gesellschaft folgen.
• Die Partner wandeln ihre Bitcoin-Beiträge in Aktien um, bewertet mit 85.000 US-Dollar pro Bitcoin.

Brandon Lutnick, Sohn des US-Handelsministers Howard Lutnick, gründet ein milliardenschweres Akquisitionsvehikel für Bitcoin in Zusammenarbeit mit SoftBank, Tether und Bitfinex, wie die Financial Times am Dienstag [22.04.25] berichtete. (Vgl. Financial Times)

Das neue Vorhaben, genannt 21 Capital, erhält von seinen Partnern Bitcoin im Wert von 3 Milliarden US-Dollar – davon 1,5 Milliarden von Tether, 900 Millionen von SoftBank und 600 Millionen von Bitfinex, berichteten drei Personen, die über den Vorgang informiert sind, laut Financial Times.

Decrypt hat Tether, SoftBank, Bitfinex und Cantor Fitzgerald um eine Stellungnahme gebeten, jedoch keine unmittelbare Antwort erhalten.

Obwohl erwartet wird, dass die Vereinbarung in den kommenden Wochen angekündigt wird, könnte sie möglicherweise noch scheitern und die genannten Zahlen könnten sich ändern, heißt es weiter im Bericht.

Das Vorhaben wird über Cantor Equity Partners umgesetzt, eine sogenannte Special Purpose Acquisition Company (SPAC) [Akquisitionsgesellschaft mit speziellem Zweck], die im Januar dieses Jahres 200 Millionen US-Dollar eingesammelt hat. Diese wird als Ausgangsbasis für 21 Capital dienen.

Cantors Engagement im Kryptobereich folgt auf mehrere wichtige Schritte im vergangenen Jahr.

Im November letzten Jahres wurden Pläne für ein separates 2-Milliarden-Dollar-Programm für Bitcoin-Darlehen bekannt, das Cantor Fitzgerald mit Tether gemeinsam auflegen wollte.

Im März dieses Jahres gab Cantor bekannt, die Krypto-Plattformen von Anchorage Digital [Plattform zur Verwahrung digitaler Vermögenswerte] und Copper [Plattform zur Verwahrung digitaler Vermögenswerte] zu nutzen.

Diese Schritte fallen zeitlich zusammen mit Präsident Trumps Ernennung von Howard Lutnick, der über vier Jahrzehnte bei Cantor gearbeitet hat, zum US-Handelsminister im November.

Das Konsortium will eine öffentlich gelistete Alternative zu MicroStrategy schaffen, deren Marktkapitalisierung auf 91 Milliarden US-Dollar gestiegen ist, nachdem das Unternehmen seine Strategie auf Bitcoin-Investitionen ausgerichtet hat.

Die mit Cantor zusammenarbeitenden Partner werden ihre Bitcoin-Investitionen in Aktien von 21 Capital umwandeln, die zu 10 US-Dollar je Aktie bewertet werden. Dies entspricht einer Bewertung von 85.000 US-Dollar pro Bitcoin.

Die Vereinbarung erfolgt inmitten einer gegenüber Kryptowährungen zunehmend freundlichen Haltung der Trump-Regierung.

Der Bitcoin-Kurs erreichte Anfang dieses Jahres nach Trumps Wahlsieg seinen Höhepunkt bei rund 106.000 US-Dollar. Nachdem der Kurs zwischenzeitlich auf 79.000 US-Dollar gefallen war, hat er sich zum Zeitpunkt der Berichterstattung wieder auf 93.100 US-Dollar erholt.

Quelle: Decrypt

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