„Das kann ich gar nicht glauben“, sagen viele Menschen, wenn sie mit beunruhigenden Dingen unserer Welt konfrontiert werden – gleich ob es um die „im zeitlichen Zusammenhang“ mit den Coronaspritzen stehende Übersterblichkeit oder um Handlungen von Personen geht, deren Motivation eigentlich nur mit schwerer psychischer Störung bzw. schierer Bösartigkeit erklärt werden kann.
Eine dieser grausamen Realitäten ist der Kinderhandel sowie der rituelle sexuelle Missbrauch von Kindern und Jugendlichen, der je nach Kontext und Umfeld bis hin zum rituellen Mord geht.
Nicht jeder Übergriff ist rituell motiviert: Jedem von uns dürfte das Bild vom übergriffigen Onkel/Vater/Priester/… (oder in selteneren Fällen auch Mutter etc.) ein Begriff sein. Auch wenn sich die meisten von uns beim Gedanken an die Realität dieser Dinge unwohl fühlen: Sie sind real und die Erfahrung zeigt, dass die Opfer solcher Übergriffe ihre Kraft und Lebensfreude am ehesten wiedergewinnen können, wenn sie sich an die schmerzhaften Erfahrungen zu erinnern lernen und diese auch artikulieren dürfen.
Doch zurück zum systematischen Missbrauch: Abgesehen davon, dass jeder Missbrauch für die betroffenen Opfer das Persönlichste ist, was ihnen widerfahren kann, ist mittlerweile klar, dass auch der Menschenhandel zum Zweck des grausamen Missbrauchs System hat.
Dr. Larry Sanger, einer der Gründer (jedoch nicht aktuellen Unterstützer) von Wikipedia und laut BBC eine zentrale Figur in der Geschichte des Internet, betont in seinen Tweets die Tatsache, dass der Sexhandel durch die sogenannten Eliten eine schreckliche Realität darstellt:
Zu grauenhafter Bekanntheit kam hierbei der amerikanische Milliardär Jeffrey Epstein, zu dessen Pädokriminalitäts-Zirkel diverse Superreiche und Prominente gehörten, die sich regelmäßig auf seiner privaten Insel Little Saint James einfanden (das Privatflugzeug dorthin trug den bezeichnenden Spitznamen „Lolita-Express“). Dr. Larry Sanger nennt hierzu Namen wie Bill Clinton, Bill Gates und natürlich Prinz Andrew aus der britischen Königsfamilie, von dem auch Fotos auf der Lolita-Insel z.B. zusammen mit der damals noch minderjährigen Virginia Giuffre existieren.
Selbstverständlich sind die Vorkommnisse auf der Insel und wie es dazu kam heute aus vielerlei Quellen bekannt. Virginia Giuffre ist eines von zahlreichen Opfern Epsteins, der 2019 wegen Zuhälterei und sexuellen Missbrauchs Minderjähriger zum zweiten Mal verhaftet und verurteilt worden war. Die milde Strafe nach der ersten Verurteilung (u.a. verbunden mit diversen Abfindungen an betroffene Frauen) war zuvor bereits in der Kritik gestanden.
2019 soll Epstein in der Haft (unter fraglichen Umständen) Selbstmord begangen haben. Seine Lebensgefährtin Ghislaine Maxwell, die als u.a. Anwerberin und „Ausbilderin“ in sexuellen Diensten der ausgebeuteten Minderjährigen in Erscheinung trat, wurde 2020 zu 20 Jahren Haft verurteilt.
Als weitere Begriffe, die eine Recherche lohnen, nennt Dr. Larry Sanger unter anderem:
- Die katholische Kirche (inklusive der Frage, welche Ermittlungen die Polizei bei dieser vornimmt oder auch nicht…)
- Jimmy Savile
- Rotherham
- Vermisstenfälle in der Kinderhilfe („CPS disappearances“)
- „pedowood“
- minderjährige Groupies („underage groupies“)
- das „Kinsey Institute“
- „John of God“
- NXIVM
- „The Finders“-Bewegung
- Marc Dutroux
- Laura Silsby
- Pizzagate
…
Außer dem organisierten, perversen Missbrauch Minderjähriger durch sogenannte „Eliten“ finden auch immer wieder Berichte in die Medien über die systematische Folterung von Kindern, oftmals im Kontext satanischer Rituale, wobei von Misshandlung über systematische jahrelange Vergewaltigung bis hin zur Ermordung der Kinder einschließlich Kannibalismus alles vorkommt.
Ein aktueller Fall wird aus Glasgow, Schottland, berichtet, in dem Mitglieder eines satanischen Kindermissbrauchsrings u.a. Kinder in einen Ofen gesperrt, sie zum Töten von Tieren gezwungen und sich selbst bei der Massenvergewaltigung der Kinder gefilmt haben sollen. Sieben Männer und vier Frauen im Alter zwischen 38 und 50 Jahren sind der genannten Verbrechen angeklagt, betreffend einen Zeitraum von 10 Jahren. Satanische Aspekte spielen hier u.a. in der Form von Dämonenanrufung eine Rolle (vgl. Daily Mail).
Solche Vorgehensweisen, die oft rituellen Charakter haben, sind schon in der Vergangenheit immer wieder berichtet worden. Der Charakter der Misshandlungen, nicht nur brutale, regelmäßige Vergewaltigung, sondern auch rituelle Vorgänge wie das Töten von Tieren, das Trinken von Blut oder die Ermordung anderer Kinder, denen die Opfer gezwungen werden beizuwohnen, sowie bestimmte Vorgehensweisen der Täter wie das Betäuben der Opfer, rituelle Kleidung (etwa Umhänge, Teufelshörner) und ggf. die Verwendung bestimmter Symbole sind sich in vielen Fällen sehr ähnlich.
Frühere Opfer wie z.B. Anneke Lucas (die nach eigener Aussage ihr Überleben allein einer unerwarteten Handlung eines der Täter verdankt), oder in manchen Fällen Personen, die zu den Täterzirkeln bzw. deren Peripherie zählten (etwa laut Ronald Bernard) haben immer wieder, je nach Kontext oder auch persönlicher Gefahr für den Berichtenden, über Missbrauchs- und schlimmere Praktiken, die in sogenannten „Elite“-Kreisen üblich sind, berichtet.
Gelegentlich wird behauptet, Missbrauchsopfer würden Erinnerungen bzw. missbrauchte Kinder „Fantasiegeschichten“ erfinden. – Es kann geschehen, dass ein Mensch, ob Kind oder Erwachsener, so schwer traumatisiert ist, dass bestimmte Ereignisse zumindest über lange Zeit gar nicht oder nur mehr teilweise erinnert werden können. Im schlimmsten Fall entstehen mehrere „Persönlichkeiten“, wenn die Psyche einer enormen traumatischen Erfahrung nicht standhält. Wobei hier gefragt werden muss: Woher kann eine so schwere Traumatisierung dann eigentlich gekommen sein? Bzw. und im Falle des Vorwurfs von „Kinderfantasien“: Woher sollte ein Kind wie z.B. die achtjährige Jadie, deren wahre Geschichte von der sie behandelnden Psychologin Torey Hayden bereits 1991 beschrieben wurde, satanische Symbole kennen, geschweige denn sexuelle Praktiken am männlichen Geschlecht?
Sollte man nach der Erfahrung der Jahre seit 2020 und u.a. den Enthüllungen um Epstein und Maxwell Beschreibungen von solcher Bösartigkeit einfach abtun, selbst wenn sie schwer fassbar erscheinen? Wäre das rational oder nicht vielmehr pietätlos?
Heilung für die Opfer erfordert gemäß therapeutischer Erfahrung das Reden über die Geschehenisse, die Übergriffe, die Erinnerungen und Emotionen (vgl. u.a. Mary Knight; Anneke Lucas). Es muss demnach darüber gesprochen werden – gesellschaftlich wie therapeutisch – was schon viele Jahrzehnte und heute immer noch geschieht. Das Reden darüber ist nicht nur legitim, sondern es ist notwendig, richtig und im Endeffekt heilsam. Ist es angenehm für die Gesellschaft, die Grausamkeit in ihrer Mitte zur Kenntnis zu nehmen? Wohl nicht, doch erfordert Solidarität mit den Opfern solcher Übergriffe nicht, sich des Zuhörens zu besinnen und sich klar zu machen, dass es auf der Welt auch das gibt, was vielen von uns unfassbar erscheinen mag?
Wichtige Schlussbemerkung: Dr. Larry Sanger fordert die Leser in seinen Tweets dazu auf, in den Antwort-Tweets die überzeugendsten online verfügbaren Belege für Sex-Kinderhandel zu posten, die ihnen bekannt sind. Es ist bemerkenswert, dass gerade der Gründer der Wikipedia dieses Thema aufgegriffen hat und lässt hoffen, dass die benannten Untaten mit seiner Hilfe genauso ins allgemeine Bewusstsein treten und anerkannt werden wie es die Wikipedia seit Jahren ist.
Weiterführende Quellen:
- Dr. Larry Sanger (siehe larrysanger.org)
- Ronald Bernard, ein ehemaliger Wallstreet-Banker, der aus eigener Erfahrung über den „elitären“ Pädo-Sumpf berichtet. (siehe Ronald Bernard – my breaking and turning Point; Ronald Bernard – Ein Elitebanker, Missbrauchsopfer und Whistleblower erzählt seine Geschichte)
- REALWOMEN/REALSTORIES (Interviews und Dokumentationen von Missbrauchsopfern, u.a. Anneke Lucas)
- Victoria Giuffre auf 60 Minutes Australia: What really happened on Jeffrey Epstein’s private planes (Interview)
- Chantal Frei: ICH REDE! Mein Leben und Ausstieg aus satanisch ritueller Gewalt (Interview)
- Der Spiegel: US-Milliardär Jeffrey Epstein erneut verhaftet (Artikel vom 07.07.2019)
- Bücher:
Chantal Frei: Ich rede!: Mein Leben und Ausstieg aus satanisch ritueller Gewalt; im Selbstverlag Dezember 2021
Torey L. Hayden: Jadie – das Mädchen, das nicht sprechen wollte; Wilhelm Goldmann Verlag, München, 1991