„Das wäre Hitlers wahr gewordener Traum“ – Empörung in Polen über den Vorschlag des ehemaligen deutschen Botschafters, deutsche Truppen in Polen zu stationieren

von | 7. Nov 2023

Polnische Konservative, wie Arndt Freytag von Loringhoven, haben ihre Empörung über die jüngsten Äußerungen des ehemaligen deutschen Botschafters in Warschau zum Ausdruck gebracht. Arndt Freytag von Loringhoven hatte in einer deutschen Zeitung vorgeschlagen, deutsche Truppen dauerhaft in Polen zu stationieren, um Europa zu verteidigen.

In einem Artikel, der in der Frankfurter Allgemeinen veröffentlicht wurde, schwärmte von Loringhoven von einer möglichen liberal geführten Koalitionsregierung unter Donald Tusk. Er äußerte die Hoffnung, dass eine solche Regierung das angeschlagene Verhältnis zwischen Berlin und Warschau verbessern würde.

Der Botschafter vertrat die Ansicht, dass es an der Zeit sei, Deutschland konkrete Vorschläge zu Themen, wie dem Wiederaufbau der Ukraine, zu unterbreiten. Polen und Deutschland könnten dann zusammenarbeiten, anstatt sich gegenseitig zu bekämpfen.

Loringhovens´ Vorschlag erregte jedoch Unmut in Warschau.

Jacek Saryusz-Wolski, ein ranghoher konservativer Europaabgeordneter der Regierungspartei „Recht und Gerechtigkeit“ (Pis), warf Deutschland vor, solche Pläne „voranzutreiben“ und betonte, dass diese Art von Vorschlägen unglückliche Assoziationen wecke.

Die Verfassungsrichterin Krystyna Pawłowicz ging in den sozialen Medien noch viel weiter. Sie schrieb, dass Deutschland in nicht allzu ferner Zukunft, aufgrund von Änderungen der EU-Verträge, Polen erneut besetzen werde.

Sie schrieb:

Das wäre Hitlers wahr gewordener Traum, dieses Mal jedoch ohne jeglichen Widerstand der Polen.

Ein liberaler Journalist der Zeitung Gazeta Wyborcza erinnerte daran, dass der polnische Präsident Andrzej Duda im Januar dieses Jahres, im Rahmen der Stationierung von Patriot-Luftabwehrsystemen in Ostpolen, der Stationierung deutscher Truppen auf polnischem Gebiet zugestimmt hatte. Andere argumentierten, dass die deutschen Truppen genauso zur NATO gehören, wie die Amerikaner.

Von Loringhoven schlug jedoch keinen vorübergehenden Standort, sondern eine ständige Präsenz vor. Eine solche Initiative wurde von der gegenwärtigen konservativen Regierung konsequent abgelehnt. Grund dafür waren Bedenken über deutsche Absprachen mit Russland und die Empfindlichkeit der Öffentlichkeit gegenüber der Präsenz deutscher Truppen auf polnischem Boden.

Es bleibt abzuwarten, ob eine von Donald Tusk geführte Regierung solche Vorbehalte aufrechterhält.

Quelle: Remix

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