Deutscher Arzt weigert sich, AfD-Politiker zu behandeln

von | 26. Mrz 2024

Ein Arzt in Baden-Württemberg weigert sich, einen seiner Patienten zu behandeln, weil dieser Lokalpolitiker der Partei „Alternative für Deutschland“ (AfD) ist. Die Entscheidung des Arztes wurde Berichten zufolge ausgelöst, als er in der Lokalzeitung ein Foto des Politikers Heiko Nüßner bei einer Veranstaltung des Stadtverbands seiner Partei in Lahr sah. Aufgrund dieses Fotos riet ihm der Arzt, sich eine neue Praxis zu suchen, da sie „deutlich unterschiedliche politische Ansichten“ hätten.

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Nüßner, der zuvor 26 Jahre lang als CDU-Politiker tätig war, sagte der Bild-Zeitung:

Ich bin sehr überrascht von dieser Reaktion, da er mit dem Arzt nie über seine politischen Ansichten gesprochen hatte. Ich war von der CDU enttäuscht wegen ihrer Euro- und Migrationspolitik, sowie dem Ausstieg aus der Atomenergie. Die AfD ist für mich die ’neue CDU‘ und keineswegs rechtsradikal.

Er bezeichnete den Umgang mit dem Allgemeinmediziner als „sehr undemokratisch“. Der AfD-Politiker erlitt vor drei Jahren einen Unfall, der ihn an den Rollstuhl fesselte. Als er den Arzt Anfang März um ein Rezept bat, wurde ihm die Behandlung verweigert. Nüßner teilte eine Kopie des E-Mail-Austauschs zwischen ihm und dem Arzt, dessen Name weder von Nüßner noch von der Bild-Zeitung bekannt gegeben wurde.

Der Arzt äusserte sich gegenüber der Bild und sagte, das Foto des Politikers sei nur das „Sahnehäubchen“ gewesen:

Ich habe den Patienten schon vorher als sehr unangenehm empfunden, mit seiner fordernden und aufdringlichen Art. Medizinethikern zufolge entspricht es nicht den medizinischen Standards, eine Behandlung aufgrund einer ‚unsympathischen ‚ Einstellung, oder weil man mit der Politik des Patienten nicht einverstanden ist, zu verweigern. Bei Patienten, die eine Bedrohung oder eine erhebliche Störung für eine Arztpraxis darstellen, dürfen Ärzte jedoch die Behandlung verweigern. Allerdings nur dann, wenn keine unmittelbare medizinische Gefahr besteht.

Der Arzt behauptete jedoch, die von Nüßner angeforderten Medikamente seien „nicht lebensnotwendig“. Laut dem Bild-Interview mit dem Arzt wollte er „undemokratische Tendenzen“ unterstützen, da die AfD vom Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) auf Extremismus beobachtet wird. Er sagte, wenn der AfD-Politiker akut behandelt werden müsste, würde er ihn und alle anderen „unabhängig von ihrer Ideologie“ behandeln.

Auch der AfD-Kandidatin Andrea Zürcher wurde 2021 von ihrem Hausarzt die Behandlung gekündigt, ebenfalls in Baden-Württemberg. In Zürchers Fall erfuhr der Arzt zudem durch ein Foto in einer Lokalzeitung von ihrer politischen Tätigkeit.

Die chronisch kranke Frau erklärte:

Der Arzt sagte, das Vertrauensverhältnis sei dadurch zerstört worden und er könne nicht mehr zu 100% Einsatz bei meiner Behandlung zeigen.

Ein Drittel der Deutschen gibt an, dass sie in Erwägung ziehen würden, die Alternative für Deutschland zu wählen. Eine Mehrheit der Deutschen – zumindest in einigen Umfragen – sagt, dass sie eine Regierungskoalition mit der AfD unterstützen könnten. Allerdings gibt es immer noch einen beträchtlichen Teil der Bevölkerung, der die Partei strikt ablehnt. Im Falle von Ärzten wird die Verweigerung einer Behandlung als ernsthaftes ethisches Dilemma betrachtet. Solche Fälle können die politische Polarisierung in Deutschland verstärken.

Quelle: Remix

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