Professor und Facharzt für innere Medizin warnt: „Verschreibungspflichtige Medikamente sind die häufigste Todesursache geworden“

von | 23. Apr 2024

Peter Gøtzsche wurde 2010 zum Professor für Klinische Forschungsdesigns und -analysen an der Universität Kopenhagen ernannt, und war Mitbegründer der Cochrane Collaboration, die lange Zeit als die weltweit führende unabhängige medizinische Forschungsorganisation galt. Wenn Gøtzsche in seiner Position und mit dem Wissen, das er angesammelt hat, einen Artikel mit dem Titel „Verschreibungspflichtige Medikamente sind die häufigste Todesursache“ und „Psychopharmaka sind die dritthäufigste Todesursache“ schreibt, sollten wir alle seine Warnung beherzigen. Denn die meisten Arzneimittel-Todesfälle sind vermeidbar, und die meisten Menschen, die an einem verschreibungspflichtigen Medikament gestorben sind, brauchten es eigentlich gar nicht. (Vgl. brownstone.org)

✅ So befreist du dich vom Staat: 👉 zum Video

Gøtzsche, der seit Jahren als unverblümter Kritiker der Korruption der Wissenschaft durch Pharmaunternehmen bekannt ist, hat mehr als 97 Artikel in den „großen fünf“ medizinischen Fachzeitschriften (JAMA, Lancet, New England Journal of Medicine, British Medical Journal und Annals of Internal Medicine) veröffentlicht. Er ist Autor von Büchern zu medizinischen Themen, darunter Tödliche Medikamente und Organisiertes Verbrechen. (Vgl. brownstone.org)

Es wäre ein Leichtes, die Arzneimittel-Pandemie in den Griff zu bekommen, … es ist eine Tragödie. Aber wenn unsere Politiker eingreifen, machen sie die Sache meist noch schlimmer. Sie werden von der Arzneimittelindustrie so stark beeinflusst, dass die Medikamentengesetzgebung heute noch viel freizügiger geworden ist, als in der Vergangenheit.

Verschreibungspflichtige Medikamente sind die häufigste Todesursache – Psychopharmaka sind die dritthäufigste Todesursache

Verfasst von Peter Gøtzsche.

Die Überbehandlung mit Medikamenten kostet viele Menschen das Leben, und die Todesrate steigt weiter an. Es ist daher seltsam, dass wir diese anhaltende Arzneimitte-Pandemie zugelassen haben. Dies gilt umso mehr, als die meisten Todesfälle durch Medikamenteneinnahme leicht vermeidbar sind.

Im Jahr 2013 schätzte ich, dass unsere verschreibungspflichtigen Medikamente die dritthäufigste Todesursache nach Herzkrankheiten und Krebs sind. Im Jahr 2015 schätzte ich, dass allein die Einnahme von Psychopharmaka ebenfalls die dritthäufigste Todesursache sind. In den USA wird jedoch häufig behauptet, dass unsere Medikamente „nur“ die vierthäufigste Todesursache sind. (vgl. health.usnews.com) Diese Schätzung wurde aus einer 1998 durchgeführten Metaanalyse von 39 US-Studien abgeleitet, in denen Beobachter alle unerwünschten Arzneimittelwirkungen erfassten, die während des Krankenhausaufenthalts des Patienten auftraten, oder der Grund für den Krankenhausaufenthalt waren.

Bei dieser Methode werden Todesfälle aufgrund von Medikamenteneinnahme eindeutig unterschätzt. Die meisten Menschen, die an ihren Medikamenten sterben, wurden außerhalb von Krankenhäusern behandelt, und die durchschnittliche Verweildauer in Krankenhäusern betrug in der Meta-Analyse nur 11 Tage. Außerdem wurden in die Meta-Analyse nur Patienten einbezogen, die an ordnungsgemäß verordneten Medikamenten starben. Nicht berücksichtigt wurden Patienten, die aufgrund von Fehlern bei der Medikamenteneinnahme oder der Nichteinhaltung von Vorschriften starben, sowie Patienten, die an Medikationsfehlern starben.

Viele Menschen sterben auch aufgrund von Irrtümern, z.B. durch die gleichzeitigen Einnahme von kontraindizierten Medikamenten, und viele weitere Arzneimittel-Todesfälle sind tatsächlich vorhanden. Außerdem sind die meisten der einbezogenen Studien sehr alt – das mittlere Veröffentlichungsjahr ist 1973. Die Zahl der Arzneimittel-Todesfälle ist in den letzten 50 Jahren dramatisch gestiegen. Beispielsweise wurden der FDA im Jahr 2006 37.309 Arzneimittel-Todesfälle gemeldet, zehn Jahre später waren es 123.927, d. h. 3,3 Mal so viele. (Vgl. fda.gov)

In Krankenhausberichten und Obduktionsberichten werden Todesfälle im Zusammenhang mit verschreibungspflichtigen Medikamenten oft als natürliche oder unbekannte Todesursache eingestuft. Dieser Irrglaube ist bei Todesfällen, die durch Psychopharmaka verursacht wurden, besonders verbreitet. Selbst wenn junge Patienten mit Schizophrenie plötzlich tot umfallen, wird dies als natürlicher Tod bezeichnet. Aber es ist nicht natürlich, jung zu sterben, und es ist bekannt, dass Neuroleptika tödliche Herzrhythmusstörungen verursachen können.

Viele Menschen sterben an den Medikamenten, die sie einnehmen, ohne den Verdacht zu haben, dass es sich um eine unerwünschte Wirkung handeln könnte. Depressiva führen vor allem bei älteren Menschen zum Tod, weil sie orthostatische Hypotonie, Sedierung, Verwirrung und Schwindel verursachen können. Die Medikamente verdoppeln dosisabhängig das Risiko von Stürzen und Hüftfrakturen. Innerhalb eines Jahres nach einer Hüftfraktur ist etwa ein Fünftel der Patienten gestorben. Da ältere Menschen ohnehin häufig stürzen, ist es nicht möglich festzustellen, ob es sich bei diesen Todesfällen um Arzneimittel-Todesfälle handelt.

Ein weiteres Beispiel für nicht erkannte Todesfälle durch Arzneimittel sind nichtsteroidale Antirheumatika (NSAIDs). Sie haben Hunderttausende von Menschen getötet. Hauptsächlich durch Herzinfarkte und blutende Magengeschwüre. Diese Todesfälle werden jedoch wahrscheinlich nicht als unerwünschte Arzneimittelwirkungen kodiert, da solche Todesfälle auch bei Patienten auftreten, die diese Medikamente nicht einnehmen.

Die US-amerikanische Meta-Analyse von 1998 schätzt, dass jedes Jahr 106.000 Patienten aufgrund von unerwünschten Arzneimittelwirkungen im Krankenhaus sterben (eine Sterblichkeitsrate von 0,32%). Eine sorgfältig durchgeführte norwegische Studie untersuchte 732 Todesfälle, die sich in einem Zweijahreszeitraum bis 1995 in einer Abteilung für innere Medizin ereigneten. Die Studie belegte, dass es 9,5 Arzneimittel-Todesfälle pro 1.000 Patienten gab (eine Sterblichkeitsrate von 1%). Dies ist eine wesentlich zuverlässigere Schätzung, da die Zahl der Arzneimittel-Todesfälle deutlich gestiegen ist. Wendet man diese Schätzung auf die USA an, ergibt sich eine Zahl von 315.000 jährlichen Arzneimittel-Toten in Krankenhäusern. Eine Überprüfung von vier neueren Studien aus den Jahren 2008 bis 2011 ergab, dass es in US-Krankenhäusern über 400.000 Totesfälle durch Arzneimittel gab. Der Arzneimittelkonsum ist inzwischen so verbreitet, dass Neugeborene im Jahr 2019 in den USA voraussichtlich etwa die Hälfte ihres Lebens verschreibungspflichtige Medikamente einnehmen werden. Darüber hinaus hat die Polypharmazie zugenommen. (Vgl. ncbi.nlm.nih.gov)

Wie viele Menschen werden durch Psychopharmaka getötet?

Wenn wir die Zahl der durch Psychopharmaka verursachten Todesfälle schätzen wollen, sind die zuverlässigsten Beweise, die wir haben, die placebokontrollierten randomisierten Studien. Wir müssen jedoch ihre Grenzen berücksichtigen. Erstens haben sie in der Regel nur eine Laufzeit von wenigen Wochen. Die meisten Patienten nehmen die Medikamente jedoch über viele Jahre hinweg ein. Zweitens ist die Polypharmazie in der Psychiatrie weit verbreitet, und das erhöht das Sterberisiko. Die dänische Gesundheitsbehörde hat beispielsweise davor gewarnt, dass die zusätzliche Gabe eines Benzodiazepins zu einem Neuroleptikum die Sterblichkeit um 50-65% erhöht.

Drittens fehlt die Hälfte aller Todesfälle in den veröffentlichten Studienberichten. Bei Demenz zeigen die veröffentlichten Daten, dass auf 100 Personen, die zehn Wochen lang mit einem neueren Neuroleptikum behandelt werden, ein Patient stirbt. Das ist eine extrem hohe Todesrate für ein Medikament. Die FDA-Daten zu denselben Studien zeigen jedoch, dass sie doppelt so hoch ist, nämlich zwei Todesfälle pro 100 Patienten nach zehn Wochen. Und wenn wir den Beobachtungszeitraum verlängern, wird die Zahl der Todesfälle noch höher. Eine finnische Studie mit 70.718 Einwohnern, bei denen die Alzheimer-Krankheit neu diagnostiziert wurde, ergab, dass Neuroleptika im Vergleich zu nicht behandelten Patienten jährlich 4-5 Todesfälle pro 100 Personen verursachen.

Viertens ist das Studiendesign von Psychopharmaka voreingenommen. In fast allen Fällen waren die Patienten bereits in Behandlung, bevor sie an der Studie teilnahmen. Daher werden einige der Patienten, die auf Placebo randomisiert wurden, Entzugserscheinungen erleben, die ihr Sterberisiko erhöhen, z. B. aufgrund von Akathisie. Es ist nicht möglich, die placebokontrollierten Studien bei Schizophrenie zu nutzen, um die Auswirkungen von Neuroleptika auf die Sterblichkeit zu schätzen. Der Grund dafür ist das Design des Medikamentenentzugs. Die Selbstmordrate in diesen unethischen Studien war 2-5 mal höher als die Norm. Einer von 145 Patienten, die an den Studien zu Risperidon, Olanzapin, Quetiapin und Sertindol teilnahmen, starb. Sie wurden jedoch in der wissenschaftlichen Literatur nicht erwähnt, und die FDA verlangte nicht, dass sie erwähnt werden.

Fünftens werden Ereignisse nach Beendigung der Studie ignoriert. In den Studien von Pfizer zu Sertralin bei Erwachsenen betrug das Risikoverhältnis für Selbstmorde und Selbstmordversuche 0,52, wenn die Nachbeobachtungszeit nur 24 Stunden betrug. Bei einer Nachbeobachtungszeit von 30 Tagen lag es jedoch bei 1,47, d. h. es kam zu einer Zunahme von Selbstmordereignissen. Als Forscher die FDA-Studiendaten zu Depressionsmedikamenten neu analysierten, und die während der Nachbeobachtungszeit auftretenden Schäden einschlossen, stellten sie fest, dass die Medikamente die Zahl der Selbstmorde bei Erwachsenen im Vergleich zu Placebo verdoppelten.

Im Jahr 2013 hatte ich geschätzt, dass Neuroleptika, Benzodiazepine oder ähnliche Medikamente, sowie Medikamente gegen Depressionen bei Menschen ab 65 Jahren, in den Vereinigten Staaten jährlich 209.000 Todesfälle verursachen. Dabei habe ich jedoch eher konservative Schätzungen und Verwendungsdaten aus Dänemark verwendet, die weit unter denen der USA liegen. Deshalb habe ich die Analyse auf der Grundlage von US-Verbrauchsdaten aktualisiert, wobei ich mich wiederum auf ältere Altersgruppen konzentriert habe.

Für Neuroleptika habe ich die Schätzung von 2% Sterblichkeit aus den Daten der FDA verwendet. Für Benzodiazepine und ähnliche Medikamente zeigte eine Kohortenstudie, dass die Medikamente die Sterblichkeitsrate verdoppelten, obwohl das Durchschnittsalter der Patienten nur 55 Jahre betrug. Die überhöhte Sterblichkeitsrate betrug etwa 1% pro Jahr. In einer anderen großen Kohortenstudie zeigt der Anhang des Studienberichts, dass Hypnotika die Sterblichkeitsrate vervierfachen (Hazard Ratio 4,5). Diese Autoren schätzten, dass Schlaftabletten jedes Jahr zwischen 320.000 und 507.000 Amerikaner töten. Eine vernünftige Schätzung der jährlichen Sterblichkeitsrate würde daher bei 2% liegen.

Für SSRI zeigte eine britische Kohortenstudie mit 60.746 depressiven Patienten über 65 Jahren, dass sie zu Stürzen führen und, dass 3,6% der ein Jahr lang behandelten Patienten an den Folgen der Medikamente sterben. Die Studie wurde sehr gut durchgeführt, z.B. waren die Patienten in einer der Analysen ihre eigene Kontrollgruppe, was eine gute Möglichkeit ist, die Auswirkungen von Störfaktoren auszuschließen. Aber die Sterberate ist überraschend hoch.

Eine andere Kohortenstudie mit 136.293 amerikanischen postmenopausalen Frauen (50-79 Jahre), die an der Women’s Health Initiative-Studie teilnahmen, ergab, dass Depressionsmedikamente nach Bereinigung um Störfaktoren mit einem 32%igen Anstieg der Gesamtmortalität verbunden waren, was 0,5% der Frauen entsprach, die durch SSRIs starben, wenn sie ein Jahr lang behandelt wurden. Die Sterblichkeitsrate wurde sehr wahrscheinlich unterschätzt. Die Autoren wiesen darauf hin, dass ihre Ergebnisse mit großer Vorsicht zu interpretieren sind, da die Art und Weise, wie die Exposition gegenüber Antidepressiva ermittelt wurde, ein hohes Risiko für Fehlklassifizierungen birgt. Dadurch wird es schwieriger, einen Anstieg der Sterblichkeit festzustellen. Außerdem waren die Patienten viel jünger als in der britischen Studie, und die Sterblichkeitsrate stieg mit dem Alter deutlich an und lag bei den 70-79-Jährigen bei 1,4%. Schließlich unterschieden sich die exponierten und die nicht-exponierten Frauen in Bezug auf viele wichtige Risikofaktoren für einen frühen Tod, während die Personen in der britischen Kohorte ihre eigenen Kontrollpersonen waren.

Aus diesen Gründen habe ich mich entschieden, den Durchschnitt der beiden Schätzungen zu verwenden, d.h. eine jährliche Todesrate von 2%. Dies sind meine Ergebnisse für die USA für diese drei Medikamentengruppen für Personen im Alter von mindestens 65 Jahren (58,2 Millionen, nur ambulante Patienten):

Eine Einschränkung bei diesen Schätzungen besteht darin, dass man nur einmal sterben kann und viele Menschen Polypharmazie erhalten. Es ist nicht klar, wie wir dies bereinigen sollten. In der britischen Kohortenstudie über depressive Patienten nahmen 9% auch Neuroleptika und 24% Hypnotika/Anxiolytika ein. Andererseits stammen die Daten zu den Sterberaten aus Studien, in denen viele Patienten in der Vergleichsgruppe auch mehrere Psychopharmaka einnahmen. Daher dürfte dies keine große Einschränkung darstellen, wenn man bedenkt, dass die Polypharmazie die Sterblichkeit über das hinaus erhöht, was die einzelnen Medikamente verursachen.

Statistiken der Centers for Disease Control and Prevention führen die vier häufigsten Todesursachen auf: Herzkrankheiten: 695,547, Krebs: 605.213, Covid-19: 416,893, Unfälle: 224,935.

Die Zahl der Covid-19-Todesfälle geht rapide zurück. Viele dieser Todesfälle sind nicht auf das Virus zurückzuführen, sondern traten lediglich bei Personen auf, die positiv auf das Virus getestet wurden. Die WHO hatte nämlich empfohlen, dass alle Todesfälle bei Personen, die positiv getestet wurden, als Covid-Todesfälle bezeichnet werden sollten. Junge Menschen haben ein viel geringeres Sterberisiko als ältere Menschen, da sie seltener stürzen und sich die Hüfte brechen, weshalb ich mich auf die älteren Menschen konzentriert habe. Ich habe versucht, konservativ zu sein. In meiner Schätzung sind viele Totesfälle durch Arzneimittel bei den unter 65-Jährigen nicht berücksichtigt. Ich habe nur drei Klassen von Psychopharmaka einbezogen und die Todesfälle in Krankenhäusern nicht berücksichtigt. Ich bezweifle daher nicht, dass Psychopharmaka die dritthäufigste Todesursache nach Herzkrankheiten und Krebs sind.

Weitere Medikamentengruppen und Todesfälle im Krankenhaus

Analgetika sind ebenfalls tödlich. In den USA starben im Jahr 2021 etwa 70.000 Menschen an einer Überdosis eines synthetischen Opioids. Auch der Gebrauch von NSAIDs ist hoch. In den USA nehmen 26% der Erwachsenen diese regelmäßig ein, 16% davon ohne Rezept (hauptsächlich Ibuprofen und Diclofenac).

Da es offenbar keine großen Unterschiede zwischen den Medikamenten hinsichtlich ihrer Fähigkeit, Thrombosen zu verursachen, gibt, können wir die Daten für Rofecoxib verwenden. Merck und Pfizer haben in ihren Studien zu Rofecoxib, bzw. Celecoxib, die Zahl der thrombotischen Ereignisse so weit untertrieben, dass es sich um Betrug handelte. In einer Studie zu kolorektalen Adenomen hat Merck jedoch thrombotische Ereignisse erfasst. Unter Rofecoxib traten pro 100 behandelte Patienten 1,5 mehr Fälle von Herzinfarkt, plötzlichem Herztod oder Schlaganfall auf, als unter Placebo. Etwa 10% der Thrombosen enden tödlich, aber Herzinfarkte sind bei jungen Menschen selten. Beschränkt man die Analyse auf Personen im Alter von mindestens 65 Jahren, so ergeben sich 87.300 Todesfälle pro Jahr.

Schätzungen zufolge sterben im Vereinigten Königreich jährlich 3.700 Menschen aufgrund von Komplikationen durch Magengeschwüre bei NSAID-Anwendern, was etwa 20.000 Todesfällen pro Jahr in den USA entspricht. Somit beläuft sich die Gesamtzahl der NSAID-Todesfälle auf etwa 107.000. Addiert man die oben genannten Schätzungen – 315.000 Todesfälle in Krankenhäusern, 390.000 Todesfälle durch Psychopharmaka, 70.000 Todesfälle durch synthetische Opioide und 107.000 NSAID-Todesfälle -, so kommt man auf 882.000 Arzneimittel-Tote pro Jahr in den Vereinigten Staaten. Viele andere häufig verwendete Medikamente als die oben genannten können Schwindel und Stürze verursachen, z.B. Anticholinergika gegen Harninkontinenz und Demenzmedikamente, die von 1% bzw. 0,5% der dänischen Bevölkerung eingenommen werden, obwohl sie keine klinisch relevanten Auswirkungen haben.

Es ist schwer zu sagen, wie hoch die genaue Zahl der Todesfälle durch unsere Medikamente ist, aber es besteht kein Zweifel, dass sie die häufigste Todesursache darstellen. Und die Zahl der Todesfälle wäre noch viel höher, wenn wir die Menschen unter 65 Jahren mit einbeziehen würden. Außerdem müsste man von der offiziellen Zahl der Todesfälle durch Herzkrankheiten die durch NSAIDs verursachten abziehen, ebenso wie die durch Unfälle, Stürze, die durch Psychopharmaka und viele andere Medikamente verursacht werden. Wäre eine solche tödliche Pandemie durch einen Mikroorganismus verursacht worden, hätten wir alles getan, um sie unter Kontrolle zu bringen. Die Tragödie ist, dass wir unsere Arzneimittelpandemie leicht in den Griff bekommen könnten. Wenn unsere Politiker jedoch eingreifen, machen sie die Sache in der Regel noch schlimmer. Sie wurden von der Medikamentenindustrie so stark beeinflusst, dass die Arzneimittelgesetzgebung heute viel freizügiger ist als in der Vergangenheit.

Die meisten Todesfälle durch Arzneimittel sind vermeidbar. Vor allem, weil die meisten Patienten, die starben, das Medikament, das sie tötete, nicht brauchten. In placebokontrollierten Studien lag die Wirkung von Neuroleptika und Depressionsmedikamenten deutlich unter der geringsten klinisch relevanten Wirkung, auch bei sehr schweren Depressionen. Und trotz ihres Namens haben nichtsteroidale entzündungshemmende Medikamente (NSAIDs) keine entzündungshemmende Wirkung. Systematische Überprüfungen haben gezeigt, dass ihre analgetische Wirkung der von Paracetamol (Paracetamol) ähnelt.

Besonders tragisch ist, dass führende Psychiater in aller Welt nicht erkennen, wie unwirksam und gefährlich ihre Medikamente sind. Ein US-amerikanischer Psychiater, Roy Perlis, Professor in Harvard, argumentierte im April 2024, dass Depressionspillen frei verkäuflich sein sollten, weil sie „sicher und wirksam“ seien. Perlis behauptete auch, dass Depressionsmedikamente das Selbstmordrisiko bei Menschen über 25 Jahren nicht erhöhen, was ebenfalls falsch ist. Sie verdoppeln die Selbstmorde bei Erwachsenen.

Perlis schrieb:

Einige bezweifeln immer noch die biologische Grundlage dieser Störung, obwohl mehr als 100 Gene identifiziert wurden, die das Depressionsrisiko erhöhen, und bildgebende Untersuchungen Unterschiede im Gehirn von Menschen mit Depressionen zeigen.

Diese beiden Behauptungen sind schlichtweg falsch. Genetische Assoziationsstudien haben nichts ergeben, ebenso wenig wie bildgebende Untersuchungen des Gehirns, die im Allgemeinen sehr fehlerhaft sind. Menschen sind depressiv, weil sie ein deprimierendes Leben führen, nicht weil sie eine Gehirnstörung haben.

Quelle: The Exposé

Telegram zensiert nicht! Wenn du diese Information wichtig findest, kannst du Legitim auf Telegram kostenlos abonnieren: hier anmelden (Telegram herunterladen)

Legitim-Newsletter

 

Abonniere den Newsletter,


um die wichtigsten Updates per E-Mail zu erhalten!

Du hast dich erfolgreich angemeldet - danke!