FBI und CIA schulen Brasiliens Bundespolizei zum Thema Bitcoin

von Gregor Peters | 29. Aug 2023

Vor nicht allzu langer Zeit hatte ich ein Gespräch mit dem Brasilianer Pedro Magalhães, der den Code der zukünftigen digitalen Zentralbankwährung Drex von Brasilien analysierte. Seine Ergebnisse kann man als „Freifahrtschein für die Zentralbank“ bezeichnen. Das Gespräch ist unten bei den Artikelempfehlungen verlinkt.

Im privaten Austausch sprachen wir darüber, dass die Tendenz zur Kontrolle immer stärker wird, fast ausschließlich mit dem Argument der Kriminalitätsbekämpfung. In diesem Kontext hat er mir den Link zum folgenden Artikel zugesandt, der den gleichen Titel wie unser Artikel trägt:

Behörden aus den USA und Brasilien tauschten Wissen über den Sektor sowie über Ermittlungsmethoden aus.

25. Mai ’22

Bundespolizisten im Einsatz. Foto: Antonio Cruz/Agência Brasil.

Das Justiz- und Sicherheitsministerium [Ministério da Justiça e Segurança Pública (MJSP)] hat bekannt gegeben, dass das FBI [Federal Bureau of Investigation] und die CIA [Central Intelligence Agency] Agenten der Bundespolizei in Brasilien in einem in den letzten Tagen durchgeführten Kurs über Bitcoin geschult haben. Neben der Bundespolizei nahmen auch Agenten anderer brasilianischer öffentlicher Ermittlungsbehörden teil.

Laut den Veranstaltern des Kurses zielte dieser darauf ab, die Untersuchungsmethoden bezüglich digitaler Währungen in Brasilien zu aktualisieren, ein Thema, das insbesondere im letzten Jahr an Bedeutung gewonnen hat.

Dies liegt daran, dass neben der „Operation Daemon“, die den „König des Bitcoin“ festgenommen hat, die Bundespolizei auch die „Operation Kyptos“ gegen den „Pharao des Bitcoins“ gestartet hat, beide beschuldigt, Verbrechen in diesem Markt begangen zu haben. Mit der Aktualisierung können die Agenten ihre Ermittlungen zu diesem Thema vertiefen.

FBI und CIA schulen die Bundespolizei zum Thema Bitcoin

Schulungen zu Kryptowährungen sind bei den Geheimdiensten und Ermittlungsbehörden, ob auf Landes- oder Bundesebene, in Brasilien bereits keine Neuheit mehr.

Dennoch zieht eine neue Schulung aufgrund der Zusammenarbeit zwischen den US-amerikanischen und brasilianischen Behörden die Aufmerksamkeit auf sich. Laut dem Minister für Justiz und öffentliche Sicherheit, Anderson Torres, ist es wichtig, in die Ausbildung der Polizeikräfte zur Bekämpfung von Verbrechen zu investieren.

Wir investieren intensiv in technische Weiterbildung, damit Sicherheitsbeamte auf dem neuesten Stand der fortschrittlichsten Methoden zur Kriminalitätsbekämpfung sind. Die Kriminellen agieren immer häufiger im Internet, und wir wollen gegen diese Praxis härter vorgehen.

So haben mit Unterstützung der Zivilpolizei aus Rio de Janeiro und Rio Grande do Sul 80 brasilianische Beamte eine Schulung erhalten. Zu den geschulten Personen gehören Mitglieder der Bundespolizei, der Bundesstraßenpolizei, der Zivilpolizei, der Militärpolizei und Mitglieder der Staatsanwaltschaften.

Bekanntgabe: Das FBI und die CIA haben in Brasilien eine Schulung über Bitcoin für die Bundespolizei und andere Ermittlungsbehörden durchgeführt.

Fokus auf die Bekämpfung von Verbrechen im Deep Web

Mit dem Namen „Konferenz zur Untersuchung und Aufklärung von Cyberkriminalität sowie zur Identifizierung, Bewertung und Prävention von Gewaltakten“ zielt eines der Hauptthemen des Trainings auf die Untersuchung von Verbrechen ab, die im Deep Web begangen wurden.

Laut dem stellvertretenden Sekretär für integrierte Operationen, Bráulio de Melo, soll diese neue Schulung helfen, kriminelle Transaktionen in digitalem Format zurückzuverfolgen.

Die kriminellen Transaktionen sind bereits digital, und um diese Spuren zu identifizieren, müssen wir uns weiterentwickeln, um im Cyberspace und im Deep Web (dem sogenannten tiefen Internet) zu agieren. Mit dieser spezifischen technischen Qualifikation bieten wir das Beste an, um unsere Fachleute auszubilden.

Das Training wurde in zwei Bundesstaaten durchgeführt und dauerte zwei Wochen. Die Anwesenheit der Amerikaner wurde positiv gesehen, da in den USA bereits komplexere Fälle untersucht wurden.

So wurden diese Fallstudien den Brasilianern vorgestellt, die lernten, Verbrechen zu untersuchen, Spuren zurückzuverfolgen und Urheberschaften nachzuweisen – alles mit Instrumenten, die in Brasilien bereits verfügbar sind.

Quelle: livecoins

Der mir von Pedro zugesandte Artikel war bereits vom Mai ’22 und es hat mich interessiert, wie sich die Zusammenarbeit zwischen Brasilien und den USA weiterentwickelt hat. Auf der gleichen Plattform „livecoins“ bin ich auf den folgenden Artikel gestoßen, der aufzeigt, dass Brasilien und die USA in diesem Bereich auch heute Hand in Hand zu arbeiten scheinen:

US-Geheimdienst hält Vortrag über Kryptowährungen in Brasília

16. August ’23

Das Justizgericht des Bundesdistrikts und der Territorien [Tribunal de Justiça do Distrito Federal e dos Territórios (TJDFT)] veranstaltete einen Vortrag zur Untersuchung von Finanzbetrug mit Kryptowährungen, unterstützt vom US-Geheimdienst.

Der Vortrag im TJDFT wurde mit Unterstützung des US-Geheimdienstes zum Thema Kryptowährungen durchgeführt. Foto: Bel Daher.

Das Justizgericht des Bundesdistrikts und der Territorien (TJDFT) veranstaltete am letzten Dienstagmorgen, den 15.8., den Vortrag „Untersuchung von Kryptowährungen“. Die Präsenzveranstaltung fand im Sepúlveda Pertence Auditorium im Forum von Brasília statt, mit Unterstützung des US-Geheimdienstes.

Das Eröffnungsgremium bestand aus dem Beratenden Richter des Präsidenten und Direktor des Büros für Institutionelle Sicherheit des TJDFT, Luis Martius Júnior; dem Leiter des regionalen Büros des US-Geheimdienstes, Adam Lander; dem Direktor der Abteilung zur Bekämpfung von Korruption und organisierter Kriminalität der Zivilpolizei des Bundesdistrikts (PCDF), Leonardo de Castro Cardoso, der den Generaldelegierten der PCDF, Robson Cândido da Silva, vertrat; und dem Sekretär für Sicherheit und Intelligence des TJDFT, Leonílson Silva Oliveira.

Zu Beginn der Veranstaltung sprach der Beratende Richter des Präsidenten und Direktor des Büros für Institutionelle Sicherheit des TJDFT, Luis Martius Junior, über die Notwendigkeit der ständigen Weiterbildung der Justiz- und Sicherheitsfachleute.

„Die Kriminalität entwickelt sich weiter, ebenso wie die Technologien, und die Herausforderungen steigen, da die begangenen Verbrechen, insbesondere im virtuellen Umfeld, immer komplexer werden“, sagte er.

„Die kontinuierliche Ausbildung unserer Polizisten ist für die Aufrechterhaltung der Effizienz und Kompetenz unserer Sicherheits- und Geheimdienstleistungen von wesentlicher Bedeutung“, betonte er.

Der US-Geheimdienst bietet eine Schulung über Kryptowährungen für Mitglieder des Gerichts in Brasília an.

Anschließend wurde der Vortrag „Untersuchung von Kryptowährungen“ von Felipe Cury Batista de Barros, einem Ermittlungsspezialisten des US-Geheimdienstes (United States Secret Service – Büro in Brasília), gehalten.

Dabei sprach er über die Aktivitäten und Missionen des US-Geheimdienstes mit Schwerpunkt auf Finanzverbrechen und Betrug unter Verwendung von Kryptowährungen.

Der Referent betonte zudem die Konzepte von virtuellen Währungen, ihre Transaktionen sowie Methoden und Werkzeuge zum Nachverfolgen von Finanztransaktionen. Die Informationen stammen vom Justizgericht des Bundesdistrikts und der Territorien – TJDFT.

Schulungen bringen die Behörden von Brasilien und den USA näher zusammen

Im August 2023 haben brasilianische Behörden ihre Bemühungen intensiviert, im Bereich Kryptowährungen die Unterstützung des US-Geheimdienstes in Anspruch zu nehmen.

Erst letzte Woche zum Beispiel veranstaltete der US-Geheimdienst ein großes Training zum Thema Bitcoin in Belo Horizonte, der Hauptstadt von Minas Gerais.

Daraus wird klar, dass die Sicherheitskräfte ihre Kenntnisse zu diesem Thema weiter ausbauen, insbesondere nach Einführung des „Kryptowährungs-Rahmens“, der durch das Gesetz Nr. 14.478/2022 geregelt ist.

Es ist zu beachten, dass in den USA in der Vergangenheit viele Aktionen gegen Verbrechen im Zusammenhang mit Kryptowährungen durchgeführt wurden. Daher machen sich brasilianische Behörden mit den modernen Techniken vertraut, die in den USA angewendet werden und die in zukünftigen Ermittlungen in Brasilien nützlich sein könnten.

Quelle: livecoins

Artikelempfehlungen:

Spannendes Gespräch mit Pedro Magalhães, der den Code der zukünftigen brasilianischen CBDC unter die Lupe nahm
Es ist kaum zu glauben, was die digitalen Zentralbankwährungen so alles machen können.
Ich lade dich ein zu meinem Gespräch mit Pedro, der mit mir über Brasilien spricht und uns aufzeigt, was mit so einer digitalen Zentralbankwährung alles auf uns zu kommen kann.