Im letzten Teil unserer kleinen Serie über Privacy-Coins widmen wir uns, neben MobileCoin, wohl dem bekanntesten Privacy-Coin Monero. Beide Coins werden ab dem 26. Juni ’23 bei Binance vom Handel genommen, was auch der Anlass für diese Serie war.
Am Ende des Artikels findest du die Links zu den anderen Beiträgen.
Monero (XMR)
Bildquelle: Reddit
Monero hat 2012 begonnen. Es gibt eine sehr übersichtliche Homepage mit vielen Informationen in deutsch. Zu dem, was Monero einzigartig macht, schreibt CoinMarketCap:
Während jede sich im Umlauf befindliche Bitcoin mit einer eigenen Seriennummer ausgestattet ist, was bedeutet, dass die Kryptowährungsnutzung überwacht werden kann, ist XMR komplett fungibel.
Standardmäßig sind Details zu Absender, Empfänger und der Menge an Kryptowährung, die übertragen wird, verdeckt.
Eine Verschleierung wird durch das Verwenden von ‚Ring Signatures‘ (Ringsignaturen) erwirkt. Hier werden frühere Transaktionsausgaben aus der Blockchain ausgewählt, die dann als Attrappe fungieren. Somit können externe Beobachter nicht sagen, wer die Transaktion signiert hat.
Wenn zum Beispiel Ian 200 XMR an Susan schickt, kann die Menge an XMR auch in beliebige Teile aufgespaltet werden, um die Nachverfolgung noch schwieriger zu machen.
Um sicherzustellen, dass Transaktionen nicht miteinander verknüpft werden können, werden für jede einzelne Transaktion Stealth-Adressen erstellt, die nur einmal verwendet werden.
CoinMarketCap
Gut zu wissen:
- Ringsignaturen werden von Monero als Kernkomponente seiner Anonymitätstechniken benutzt.
Bei jeder Transaktion wird eine Ringsignatur erstellt. Diese Ringsignatur beinhaltet die tatsächliche Signatur des Absenders zusammen mit ‚Verschleierungssignaturen‘ von anderen Transaktionen, die zufällig aus der Monero-Blockchain ausgewählt wurden. Diese zusätzlichen Signaturen agieren als eine Art ‚Tarnung‘, wodurch sich die echte Signatur des Absenders nicht identifizieren lässt.
Das Ergebnis ist eine Transaktion, die nicht auf den ursprünglichen Absender zurückgeführt werden kann, da die wahre Signatur in der Masse der anderen verschleiert wird. - Eine Stealth-Adresse ist eine Art Kryptowährungsadresse, die für jede Transaktion neu erstellt wird.
Sie sind so konzipiert, dass nur der Empfänger der Transaktion die Stealth-Adresse mit seiner Hauptadresse verknüpfen kann. So bleibt die Transaktion verborgen, auch wenn sie öffentlich auf der Blockchain aufgezeichnet wird.
Weiterführende Links:
MobileCoin (MOB)
Bildquelle: Journal du Coin
MobileCoin wurde 2017 von Joshua Goldbard und Shane Glynn gegründet und ging Ende 2020 online. Das Unternehmen hat seinen Hauptsitz in San Francisco, Kalifornien.
MobileCoin, oft auch einfach MOB genannt, ist eine speziell für Mobilgeräte entwickelte Kryptowährung. Ziel des Projekts ist es, Transaktionen sicher und unkompliziert zu machen, so dass man MobileCoin wie Bargeld nutzen kann.
Ein besonderes Merkmal von MobileCoin ist seine Kompatibilität mit gängigen Messaging-Apps wie WhatsApp, Telegram, Facebook Messenger und Signal.
Um Geld zu senden oder zu empfangen, ist lediglich die Eingabe eines PIN-Codes erforderlich. Wichtig ist hierbei: Nur die beteiligten Personen können die Details der Transaktion einsehen. Sollten Nutzer ihren Schlüssel verlieren, kann dieser mit einer Wiederherstellungs-PIN wiederhergestellt werden.
Die Transaktionen sind gut vor äußerer Einsicht geschützt, dagegen kann jeder Zugang zu den eigenen Coins bekommen, der im Besitz der Wiederherstellungs-PIN ist.
MobileCoin legt großen Wert auf Vertraulichkeit. Hierfür setzt die Plattform auf Ringsignaturen, wie wir sie bereits von Monero kennen.
Als Open-Source-Projekt ermöglicht MobileCoin allen Nutzern, den zugrundeliegenden Quellcode zu überprüfen.
Praktibilität steht vor Privacy
Im Oktober 2022 wurde von MOB der Stablecoin eUSD eingeführt. In dem dazugehörigen Blogartikel findet sich die folgende Aussage:
Unsere Compliance-Organisation ist weltweit führend im Zahlungsverkehr, indem sie den Standard dafür setzt, wie datenschützende Kryptowährungen mit dem Gesetz übereinstimmen und gleichzeitig die Rechte der Kunden schützen und sie gegen Kriminelle und räuberische Unternehmen gleichermaßen verteidigen.
Während P2P-Transaktionen auf MobileCoin keine Benutzerdaten der Öffentlichkeit preisgeben, arbeitet das MobileCoin-Team proaktiv mit Blockchain-Analyseunternehmen zusammen, um sicherzustellen, dass die Datenerfassung bei der Konvertierung von Benutzern in und aus eUSD nahtlos und effektiv für die globale Compliance ist.
MobileCoin
Das hört sich für mich nicht sehr die Privatsphäre schützend an. Trotz diesem Schritt, was den eUSD betrifft, gilt MOB in anderen Bereichen trotzdem soweit als Privacy-Coin, weshalb Binance die Delistung von ihm vornehmen wird.
Gut zu wissen:
- Ein Stablecoin ist eine Art von Kryptowährung, die so konzipiert ist, dass ihr Wert an eine Währung oder einen Warenkorb von Vermögenswerten gebunden ist, wie z. B. den US-Dollar oder Gold.
- Open Source bezieht sich auf etwas, das Menschen öffentlich einsehen, ändern und verteilen können. Bei Software bedeutet dies, dass der Quellcode frei verfügbar ist und von jedermann eingesehen, verändert oder weiterverbreitet werden kann.
- P2P-Transaktionen (Peer-to-Peer-Transaktionen) sind Transaktionen, die direkt zwischen zwei Parteien ohne die Intervention eines zentralen Intermediärs, wie einer Bank oder eines Zahlungsdienstleisters, durchgeführt werden.
- Compliance bedeutet die Einhaltung von gesetzlichen Bestimmungen, Vorschriften, Richtlinien und Normen. Dazu gehört zum Beispiel das KYC (know your customer).
Weiterführende Links:
Privacy-Coins-Artikel:
- Decred & Dash (innerhalb des Artikels ‚Privatsphäre unerwünscht: Binance stoppt den Handel mit Privacy-Coins in Teilen Europas‘)
- Horizen & Zcash
- PIVX & Navcoin
- Secret & Verge
- Firo & Beam
„Bye Bye Staat & Hallo Freiheit“
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